1804 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. mittel (Somatose, Guajacose etc.), Cellit, das Saatbeizmittel Uspulun, ferner photographische Produkte (Edinol, photograph. Papiere, unentflammbaren Film etc.). – Vorhanden sind zahl- reiche Arb.- u. Beamt.-Wohnh., sowie andere Wohlfahrtsanstalten im Interesse der Arbeiter, speziell in Leverkusen. – Der Gesamtgrundbesitz in Elberfeld, Leverkusen u. Worringen umfasst jetzt ein Terrain von 1285 ha, wovon 612 ha auf Leverkusen entfallen. Das Vermögen der Beamten-Pens.-Kasse belief sich Ende 1920 auf M. 13 456 219. Infolge des Waffenstillstandes fielen Kriegsaufträge des Reiches mit einem Schlage sämtlich weg. Die Betriebe wurden in die Friedenswirtschaft umgestellt. Beschäftigt wurden am 1./9. 1920 2162 Beamte u. 9790 Arb. Durch den unglücklichen Ausgang des Krieges und die Folgen der Revolution wurde das Ergebnis des J. 1918 stark ungünstig beeinflusst. Inklusive Vortrag ergab sich nur ein Reingewinn von M. 13 088 188, gegen M. 31 084 370 im J. 1917. Die Kohlennot und der Mangel an Rohmaterialien hat die Ges. 1919 zu erheb- lichen Fabrikationseinschränkungen genötigt und gerade die grössten in dem besetzten Ge- biet liegenden Werke der mit der Ges. in der Interessengemeinschaft vereinigten Gesell- schaften haben monatelang ganz still gelegen. Dazu kommt, dass die fortgesetzten allge- meinen Arbeiterunruhen, die Verkehrsnot und die aus der Besetzung der Fabrik erwachsenen Schwierigkeiten die stete Fortführung des Betriebs wesentlich erschwerten, die infolge der Teuerung ausserordentlich gestiegenen Ausgaben für Löhne und Gehälter, sowie die all- gemeine Verteuerung aller Roh- und Zwischenprodukte eine ordnungsmässige Kalkulation ganz unmöglich machten. Wenn trotzdem das Geschäftsjahr 1919 mit einem Reingewinn von M. 27 221 652 abschliesst, der sich mit dem Gewinnvortrag aus 1918 von M. 1 856 188 auf M. 29 077 840 noch erhöht, so ist dieses Ergebnis lediglich darauf zurückzuführen, dass infolge des nach dem Kriege allgemein eingetretenen Warenhungers beim Verkauf der Produkte auf dem Weltmarkt Preise erlöst werden konnten, die durch die inzwischen ein- getretene Valutaverschlechterung und das Sinken des Markwertes einen erheblichen Ge- winn ergaben. Die ungünstigen wirtschaftl. Verhältnisse dauerten auch 1920 an. Durch Mangel an Rohstoffen u. ungenügende Belieferung mit Kohlen wurde die Fabrikation er- heblich beeinträchtigt. Interessengemeinschaft zwischen den Elberfelder Farbenfabriken, der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. u. der A.-G. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow. Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Leverkussen u. Ludwigshafen, 14 % auf Berlin. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu er- mittelnden Erträgnisse der drei Ges. zus.geworfen und unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Wegen Ausgleichung von Unebenheiten zwischen der Elberfelder u. Ludwigs- hafener Ges. siehe bei Kap. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarben-Industrie durch den Beitritt der Firmen Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Kalle & 00. A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter-Meer, Uerdingen u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankr. a. M. Die Dauer der neuen Interessengemeinschaft ist auf 50 Jahre festgesetzt, also v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965. Die Selbständigkeit der Ges, bleibt erhalten u. der Gewinn wird vom 1./1. 1916 ab, im Ausgleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron vom 1./1. 1917 ab, nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt. Die mit der Beteil. Ludwigshafens übereinstimmende Gewinnbeteilig. der Farbenfabriken Bayer wird für die ersten zehn Jahre 24, 82 %, für die spätere Zeit 25,02 % betragen. Der alten Interessengemeinschaft bleiben für die erwähnte Übergangszeit die Ge- winne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet der Herstellung von synthetischem Ammoniak und der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoffprodukte als Sondergewinne vorbehalten. Der alte Interessengemeinschaftsvertrag muss während der Dauer der neuen Interessengemeinschaft natürlich ausser Kraft treten, so weit er mit den Bestimmungen der neuen Interessengemeinschaft in Widerspruch steht. Es sollen aber, nach.- dem innerhalb der neuen Interessengemeinschaft die Gewinne ausgeglichen sind, die die drei Firmen der alten Interessengemeinschaft entfallenden Gewinne unter diesen, jeweil auch dem alten Interessengemeinschaftsvertrag verteilt werden. Deshalb wurde der a 15 Vertrag, um mit dem neuen zeitlich übereinzustimmen, um zehn Jahre, also bis 31./12.19 5 verlängert. Zur Erhalt. der Konkurrenzfähigkeit der Firmen der Int.-Gem. auf dem 3 markt wurde lt. Beschluss der a. b. G.-V. v. 2./12. 1920 der Vertrag weiter bis zum 31./12, 3 verlängert u. seine Kündig. an die Zustimmung der G.-V. mit einer Majorität von 0 vertretenen A.-K. gebunden. Zwecks Ubernahme der Stickstoffwerke der Badischen Ani u. Soda-Fabrik vereinbarten die Firmen des Konzerns mit Genehmig. ihrer C.- Gründung einer Ges. m. b. H., mit einem St.-Kap. von M. 500 000 000 unter Beteilig-. in Verhältnis ihrer Quoten. b Im Jahre 1908 im Verein mit den übrigen Firmen der alten Interessengemeinschaft Erwel der Kohlenzeche Auguste Victoria im Kreise Recklinghausen, um ihre Kohlen.