Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1807 genommen werden konnte. Auch das Merseburger Werk konnte infolge der politischen Störungen nur zum kleinen Teil ausgenutzt werden. Das trotzdem günstige Ergebnis ist der starken Entwertung der Mark zu verdanken, da man die Vorräte, soweit sie nich? auf Grund des Friedensvertrages abzuliefern waren, teuer verwerten konnte Kohlenmangel führte schliesslich Ende des Jahres 1919 eine neue Betriebsstillegung herbei, von der nur die für die Stickstoffindustrie arbeitenden Säurebetriebe nicht betroffen wurden. In der ersten Hälfte 1920 befriedigende Entwicklung, dann infolge Sättigung des Marktes trotz Preisermässigungen keine nennenswerte Hebung des Absatzes. Im Herbst 1920 infolge Arbeiterunruhen Stillegung der Fabrik Oppau auf drei Wochen. Das Spaaer Abkommen verschlechterte die Kohlenversorgung weiterhin. Interessengemeinschaft zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik, den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Leverkusen (bis 1913 in Elberfeld) u. der A.-G. f. Anilin-Fabrikat. in Treptow b. Berlin. Die G.-V. der Ludwigshafener Ges. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 gaben zum Ab- schluss dieser Gemeinschaft mit den beiden ersten genannten Firmen ihre Zustimmung. Der steigende Wettbewerb in der chem. Industrie, besonders zwischen den Fabriken der Teer- farben-Industrie, gab Veranlassung zum Abschluss dieses Konzerns. Bei der ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre gültigen Interessengemeinschaft behält jede Ges. ihre selbständige Organisation u. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit. Die Gewinne der Gesellschaften werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, zus. geschüttet u. im Verhältnis von je 43 % für Ludwigshafen u. Elberfeld. zu 14 % für Treptow-Berlin verteilt. Im Jahre 1916 haben sich die Ges. u. die ihr durch Interessengemeinschaft verbündeten Firmen auf im wesentlichen gleicher Grundlage mit den Firmen: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co. G. m. b. H., Frankfurt a. M., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, Uerdingen, Kalle & Co. A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M., zu einer erweiterten Interessenge- meinschaft zusammengeschlossen, welche mit dem 1./1. 1916 bzw. im Verhältnis zur Che- mischen Fabrik Griesheim-Elektron mit dem 1./1. 1917 in Kraft getreten und deren Dauer auf 50 Jahre, gerechnet vom 1./1. 1916, bemessen ist. In der erweiterten Interess.-Gem. sind der Ludwigshafener Ges. zugunsten der alten Interess.-Gem. Ludwigshafen/Lever- kusen/Berlin die Erträgnisse des von ihr erschlossenen Stickstoffgebietes, einzelnen der übrigen Ges. andere Gebiete auf eine längere Übergangszeit als Sondergewinn vorbehalten. Im übrigen erfolgt die Gewinnabrechnung ebenso wie in der alten Interess.-Gem. in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen ermittelten Erträgnisse zusammengeworfen u. unter Berücksichtig. der durch verschiedenartige Bemessung der Abschreib., Reservestell. usw. bedingten Verschiedenheiten unter die beteiligten Ges. nach einem in ungefährer Übereinstimmung mit den Durchschnittsgewinnen einer zurückliegenden Anzahl von Jahren festgelegten Schlüssel verteilt werden. Der schlüsselmässige Anteil an dem Gemeinschafts- gewinn der erweiterten Interess.-Gem. beträgt für Ludwigshafen bis Ende 1925 24, 820 %, für die Restdauer 25,019 %. Da das Stickstoffgebiet Ludwighafens infolge des Krieges eine unerwartet grosse Ausdehnung angenommen hat u. die Mittel der Firmen der erweiterten I.-G. in weit höherem Masse als anfangs erwartet für den Ausbau dieses Gebietes in An- spruch genommen werden, wurde mit Wirkung vom 1./1. 1919 vereinbart, dass Ludwigs- hafen unter Vorbehalt einer Vorausleistung aus dem Erlös für die Auslandslizenzen auf sein Sondergebiet zugunsten der erweiterten I.-G. verzichtet. Ebenso haben andere I.-G.- Firmen, denen nach dem I.-G.-Vertrage Sondergebiete vorbehalten waren, auf diese Gebiete zugunsten der erweiterten I.-G. teilweise verzichtet. Um den Zusammenschluss noch enger zu gestalten ist der am 18./8: 1916 abgeschlossene I.-G.-Vertrag durch G.-V.-B. vom 27./11. 1920 bis 31./12. 1999 verlängert u. kann seine Auflösung nur durch G.-V.-B. u. zwar nur durch eine Mehrheit von % des vertretenen Kap. erfolgen. Die Verlängerung geschieht zum Schutz gegen die Auslandskonkurrenz und soll durch engste Zusammenfassung der Organisationen in Einkauf, Verkauf u. Verwaltung, sowie auf dem Gebiete der Fabrikation eine Abwehr der Konkurrenz geschaffen werden. Die gleiche G.-V. beschloss die Aus- scheidung der Stickstoffunternehmungen (Oppau und Merseburg) und die Gründung der Ammoniakwerke Merseburg-Oppau G. m. b. H. mit einem St.-K. von M. 500 000 000 in Ge- meinschaft mit den I.-G.-Firmen. Die Ges. brachte ihre Stickstoff-Unternehm. zum Buch- wert vom 31./12. 1920 ein. Anteilig an der G. m. b. H. sind die I.-G.-Firmen im Verhält. ihrer I.- G.- Quoten und beträgt diese für die Gesellschaft M. 125 095 000. An der Kohlenzeche Auguste Victoria, welche im Jahre 1907 im Verein mit den beiden anderen Firmen der alten Interessengemeinschaft mit einem Kapitalaufwand von rund M. 18 000 000 erworben wurde, ist die Gesellschaft mit 47,5 % beteiligt Seit Erwerbung der Kuxe wurden weitere M 2 000 000 als Zubusse einbezahlt, woran di. Ges. ebenfalls mit 47,5 % beteiligt ist. Zur Sicherstellung des Braunkohlenbedarfes ihrer Merseburger Ammoniakfabrik hat die Ges. die sämtl. M. 5 000 000 Aktien der Wallendorfer Kohlenwerke Akt.-Ges., Halle a. S., erworben; der Ausbau der Werke ist noch nicht in Angriff genommen. Ausserdem ist die Ges. an der Gew. Elise II, der Dörstewitz-Ratt- mannsdorfer Braunkohlen-Ind.-Ges. u. der Zuckerfabrik Körbisdorf Akt.-Ges. beteiligt. Hiervon besitzt die Ges. M. 2 100 000 von M. 2 700 000 A.-K. Neuerdings sicherte sich die Ges. ein Gipsvorkommen am Südharz bei Niedersachswerfen. Die norwegischen Unternehmen der Interessengemeinschaft hat die Ges. 1911 abgestossen, auch die Fabrik in Kristiansand wurde 1916 verkauft. Die englische Niederlass. der Ges. wurde infolge des Krieges durch die engl. Regierung zwangsweise liquidiert.