Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1817 Prokuristen der Zweigniederlassungen: Ernst Frey, Rheda; Hermann Fraatz, Wennigsen; W. König, Zerbst; Paul Ring, Dr. Friedrich Thomas, Schönebeck; Fritz Scheller, Köln. Aufsichtsrat: Vors: Bergrat Drescher, Beuthen O.-S.; Geh. Bergrat Dr.-Ing. Williger, Kattowitz; Geh. Bergrat Hilger, Siemianowitz, Ratsherr Willy Allendorff, Schönebeck; Bergrat Besser, Zalenze; Gen.-Dir. Werner, Beuthen O.-S.; Gen.-Dir. Pieler, Ruda O.-S.; Reg.-Rat a. D. Schulz, Carlshof O.-S.; Polizeipräsident a. D. von Schroeter, Trebnitz; Gen.-Dir. Rud. Wachs- mann, Radlin. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank, Deutsche Bank, sowie die Filialen dieser Banken. Köln-Rottweil Akt.-Ges. in Berlin, NW. 40, Hindersinstr. 8 mit Filialen in Düneberg, Rottweil a. N. (Firma bis 7./3. 1919: Vereinigte Köln-Rottweiler Pulverfabriken in Berlin.) Gegründet: 7./6. 1890. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 27./5. 1903 von Cöln nach Berlin verlegt. Die Ges. ist hervorgeg. aus einer Vereinigung der Vereinigten Rhein.- Westfäl. Pulverfabriken in Cöln u. der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Rottweil ab1./1. 1890. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen nebst Zündmitteln, Ausnutzung der vorhand. Fabrikanl. der Ges. durch Aufn. neuer geeign. Fabrikationszweige, Beteilig. bei anderen Unternehmungen. Die Ges. besitzt Fabriken in Düneberg bei Ham- burg, Rottweil a. Neckar, Premnitz a d. Havel, Bobingen u. Haan, die bisher ausschl. rauchloses Pulver u. dessen Vorprodukte sowie Jagdpatronen u. Kartuschbeutelstoff her- stellten. Nachdem durch die veränderten Verhältnisse die Herstellung dieser Produkte nur noch in beschränktem Umfange möglich ist, werden diese Anlagen zum grössten Teil zur Herstell. and. Artikel, insbes. von künstl. Textilfaser, Kunstseide, Belagstoffen, Vulkanfiber aus- genutzt werden. Das Jahr 1919 diente den Versuchen zur Herstellung der neu aufzunehm. Friedensartikel, während die Umstellung der Fabriken für die Grossfabrikation dieser neuen Artikel in der Hauptsache auf 1920 und teilweise auf das Jahr 1921 entfallt. Ausserdem besitzt die Ges. Schwarzpulverfabriken in Hamm-Sieg, Benroth bei Waldbröl, Elisenthal bei Dattenfeld, Helenenthal mit Aue, Reinhardsau i. d. Eifel, Kunigunde bei Ostfresen a. Harz, Kempten-Memmingen, Gotteszell, Adolzfurt, Unterheimbach, Rönsahl und Rübeland, auf denen Bergwerks- usw. Sprengstoffe. Sportpulver und sonstige Handelspulver hergestellt werden, wobei der Betrieb der an zweiter bis fünfter Stelle genannten kleinen Fabriken mit dem der Fabrik Hamm-Sieg zwecks besserer Rentabilität vereinigt ist. Das Areal der Fabriken umfasst rund 1400 ha, auf denen Kraftquellen von etwa 15 000 KW. zur Verfügung stehen. Beschäftigte Arb. u. Angestellte ca. 2628. Neben den alten Pulverpatenten besitzt die Ges. Patente auf bzw. zum Patent an- gemeldete Verfahren zur Herstellung von künstl. Textilfaser, Kunstseide, Vulkanfiber u. Triolin u. plastische Massen, die alle neueren Datums sind, mithin noch eine Laufzeit bis zu 15 Jahren haben. Unter den Effekten u. Beteilig. befinden sich Aktien der Deutschen Celluloidfabrik Eilenburg, deren A.-K. sich fast ganz im Besitze der Köln-Rottweil Akt.-Ges. befindet, ferner M. 3 900 000 Aktien der Deutschen Waffen- u. Munitionsfabriken sowie Aktien der Rheinisch- Westfälischen Sprengstoff A.-G. u. Aktien kartellierter u. dem Generalkartell angeschlossener Unternehm. Die Beteilig. verteilen sich auf 14 Unternehm. Die Ges. bildet zus. mit der Firma Wolff & Co. in Walsrode eine besondere Gruppe des Generalkartells, dem als andere Gruppe die Firmen: Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg; Rheinische Dynamitfabrik, Köln; Deutsche Sprengstoff A.-G., Hamburg, u. Dresdner Dynamitfabrik, Dresden, als sogenannte Sprengstoffgruppe angehören. — Der Zweck des Generalkartells ist der Betrieb sämtl. statutgemässen Geschäfte vorstehender Ges. für gemeinsame Rechnung. Es dauert bis zum 31./12. 1950. Das gesamte Geschäftsergebnis beider Gruppen wird danach zwischen diesen beiden zu gleichen Teilen geteilt. Die Köln- Rottweil A.-G. steht ferner in einem Kartellverhältnis zu der sogenannten Rhein-Siegener Gruppe, bestehend aus der Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff A.-G., Köln, und der Akt.- Ges. Siegener Dynamitfabrik in Köln. Die Rhein-Siegener Gruppe hat ihr gesamtes Ge- schäftsergebnis dem Generalkartell zu Händen der Köln-Rottweil A.-G. zu überweisen u. erhält hiergegen eine Summe vergütet, die ihr die Ausschüttung einer Div. in Höhe von 80 % der jeweils von der Köln-Rottweil A.-G. zur Verteilung gelangenden Div. gestattet. Kapital: M. 100 000 000 in 83 332 Aktien à M. 1200 (Nr. 1–83 332) u. 1 Aktie à M. 1600 (Nr. 8333). Urspr. A.-K. M. 300 000; Erhöhung um M. 7 200 000 zum Eintausch der Aktien der Rhein. Westf. Pulverfabriken u. um M. 9 000 000 zum Eintausch der Aktien der Pulverfabrik Rottweil- Hamburg, wovon M. 4 500 000 als voll und M. 4 500 000 als mit 40 % eingezahlt galten, sodass darauf weitere 60 % mit M. 2 700 000 einzuzahlen blieben, und zwar mit je 20 % am 1./10. 1890, 1./1. u. 1./7. 1891. Die a. o. G.-V. v. 30./10. 1916 beschloss behufs Zuführung neuer Betriebsmittel weitere Erhöh. des A.-K. um M. 16 500 000 (also auf M. 33 000 000) in 13 750 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, angeboten den alten Aktionären v. 20./11. – 7./12. 1916, zu 100 % plus 5 % Stück-Zs. ab 1./1. 1916. Lt. a. o. G.-V. v. 29./11. 1919 zur Umgestaltung der Fabriken