Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1823 Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 752 174, Masch. u. Geräte 12237, Material. 1424, Kassa 3318, ausgeliehene 1. Hypoth. 600 500, Wertp. 223 122, Bankguth. u. Guth. bei befreund. Fabriken 296 646, hinterlegte Sicherheiten 4650, Gemeinsch.-Anteile 29 747, Übergangs-Rechn. 4727. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Ern.-F. 556 661 (Rückl. 10 936), Sonderrückl. I 47 346, do. II 4667, Garantierückl. 72 098, unerhob. Div. 9900, Verpflicht. in laufender Rechnung 4902, Div. 120 000, Tant. an A.-R. 9301, do. an Vorst. 3711. Sa. M. 1 928 549. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinnerträgnis M. 143 948. – Kredit: Gewinn aus vertragl. Gewinn-Verrechn. M. 143 948. Kurs Ende 1902–1920: 103, 102, 122.25, 119, 115, 105.75, 105, 116, 118.50, 120, 119.50, 118, 118*, –, 173, –, 120*, 125, 222 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1901–1920: 6¾, 5 ¾, 6, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 5, 5, 7½, 7½, 7½, 16½, 15, 15, 11¼, 12, 12 %. C.-V.: 3 J. (F.) Direktion: Guido Mengel, Dresden. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Arthur Pekrun, Weisser Hirsch, Stellv. Justizrat Dr. Bernh. Eibes, Bank. Fritz Hahn, Bankier Rich. Mattersdorff, Dresden. Zahlstellen: Dresden: Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, S. Mattersdorff. Carbonit Akt.-Ges. in Hamburg, Europahaus, Gegründet: 12./8. 1890; eingetr. 14./8. 1890. (Firma bis 17./6. 1919: Sprengstoff-A.-G. Carbonit.) Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonst. Sprengstoffen. Lt. G.-V. v. 17./6. 1919 wurde der Gegenstand des Unternehmens dahin erweitert, dass der Ges. die Herst. von Waren u. sonst. Industrie-Erzeugnissen aller Art, sowie der Handel mit solchen gestattet ist. Ungeachtet der Schwierigkeiten, die der Umstellung der Anlagen infolge ihrer Eigenart und der besonderen Betriebsverhältnisse entgegenstehen, hat die Ges. neben der Weiterentwicklung der bewährten Sprengstoffe die Herstellung anderer Erzeugnisse aufnehmen können, so den Betrieb einer Lackfabrik. Auf dem bei Kiel ver- fügbar gewordenen Gelände wurde ein Drahtseilwerk errichtet und im Frühjahr 1921 in Betrieb genommen. Die Fabrik ist auf einem Gelände von 85 ha bei Schlebusch belegen, an der Hauptstrasse, nahe dem Rhein u. mehreren Eisenbahnen, 1887 neu errichtet; 37 917 qm sind mit massiven, 9515 qm mit Gebäuden aus Fachwerk u. 9014 qm mit solchen aus Holz u. Wellblech bebaut. Gesamtzahl der Gebäudeetwa 350; Versich.-Summefür die nicht explosionsgefährlichen Gebäude u. Rohmaterial. M. 13 000 000. Hergestellt werden alle Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Besonderheit die Sicherheitssprengstoffe Kohlen-Carbonite u. Gelatine-Carbonite. Ausser- dem werden Ammoniaksalpetersprengstoffe Ammoncarbonite, Donarite, Chlorat u. Perchlorat- sprengstoffe fabriziert. 1904 wurde noch eine Anlage für nitrierte Teeröle für Sprengstoffzwecke errichtet. Arb.-Zahl ca. 600. Für Neuanlagen wurden verausgabt 1912–1920 M. 309 021, 464 232, 1 177 891, 1 431 358, 2 203 438, 1 550 300, 1 207 230, 784160, M. 1 173 200. Die G.-V. v. 28./6. 1915 beschloss die Annahme eines Anerbietens der Dynamit Act.-Ges., vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg wegen Abänderung des zwischen ihr und der Sprengstoff A.-G. Carbonit geschlossenen Vertrags v. 30./6. 1900 sowie der Zusatzverträge v. 20./2. 1911 u. v. 18./1. 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel-Trust Co. derjenige der Dynamit-A.-G. Nobel tritt, der für 1914 12 % betrug. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirk. vom 1./1. 1914 ab u. gilt, nach- dem die Trenn. vom Dynamit-Trust durchgeführt wurde, bis 31./12. 1925. Mit dem 1./1.1926 soll das gesamte Vermögen der Carbonit-Akt.-Ges. an die Dynamit-Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel verkauft werden. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit- Ges. erhalten, doch gehen die Liefer für Rechn. u. Gefahr der Dynamit-Akt.-Ges. Kapital: M. 3 000 000 in 3000. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht lt. a. o. G.-V. v. 5./4. 1911 um M. 1 400 000 in 1400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911. Diese neuen Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an die Dynamit Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg zu 110 % mit der Massgabe begeben, dass die ge- nannte Ges. an Stelle der Bezahlung eine Forderung, welche ihr aus einem der Sprengstoff A.-G. Carbonit gewährten Barkredit an diese Ges. zustand, zum Betrage von M. 1 540 000 in die Carbonit-Ges. einbrachte. Hypothek: M. 143 000, eingetragen 1909 als Sicherungs-Hypoth. auf das Fabrikgrund- stück in Schlebusch zu Gunsten der Dynamit-Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), dann 5 % Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 4000 fester Vergütung), Rest Super-Div. bezw. zum Extra-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke, Anlagen u. Masch. 3 974 138, Patente 1, Aauswärt. Lagerräume 18 774, Betriebs- u. Rohstoffe, halbfert. u. fert. Waren 12 016 287, Geräte 122 946, Beteilig. 44 621, Debit. einschl. Bankguth. 9 728 930, Wertp. 459 748, Kassa 143 495, Bürgschaften 8000, Hypoth. 12 500. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Sonder-R.-F. 7500, Gläubiger, einschl. Anzahl. 7 198 411, Guth. befreundeter Gesell. 15 404 089, Bürgschaft. 8000, Hypoth. 143 000, unerhob. Div. 5287, Tant. an Vorst. u. A.-R. 55 157, Div. 408 000. Sa. M. 26 529 445.