Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1825 General-Kartell gebildet. Die Dauer des General-Kartells ist bis zum Schlusse des Jahres 1950 festgesetzt. Auf den ausländischen Effektenbesitz und Forderung im feindlichen Auslande erfolgte 1916 eine namhafte Abschreibung. 1917 für die Friedenszeit M. 5 000 000 zurückgestellt. Der weitaus grösste Teil der Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co., sowie der Rheinischen Dynamitfabrik u. sämtl. Aktien der Deutschen Sprengstoff-Act-Ges. in Hamburg u. der Dresdner Dynamitfabrik in Dresden befanden sich bis zum Ausbruch des Krieges 1914 in den Händen der Nobel-Dynamite Trust Comp., Limited, London. Mit Genehmigung der deutschen u. der englischen Regierungen wurde indessen im J. 1915 unter Zustimmung der G.-V. zwischen den Verwalt. der vorstehenden deutschen Sprengstoff-Ges. einerseits u. dem Board der Nobel Dynamite Trust Comp., Limited, andererseits eine Ver- einbarung getroffen, welche die vollständige Trennung dieser deutschen Sprengstoff-Ges. von der Nobel Dynamite Trust Comp., Limited, mit Rückwirkung ab 1./1. 1914 u. einen Um- tausch der in Deutschland sich befindenden St.-Aktien (ordinary shares) der Nobel Dyna- mite Trust Comp., Ltd., gegen Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg zum Gegenstand hatte. Zu diesem Zwecke schloss die Nordd. Bank in Hamburg einerseits mit der in Liquid. getretenen Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., London, einen Vertrag, nach dem sie gegen Rücklieferung von £ 1 800 0000 St.-Aktien dieser Ges. die in ihrem Besitz befindl. Aktien der obigen deutschen Sprengstoff-Ges., sowie einen entsprechen- den Anteil an dem R.-F. der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., erhielt, u. anderseits einen Vertrag mit der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg, nach welchem sie von dieser nom. M. 24 000 000 neue Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915 zum Kurse von 100 % übernahm u. diese zus. mit den von der Londoner Ges. im Umtausch erhaltenen alten Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. den Besitzern der in Deutsch- land befindl. St.-Aktien (ordinary shares) der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., zum Um- tausch von je £ 50 gegen eine Aktie von nom. M. 1000 der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg anbot. Die St.-Aktien der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., mussten mit Div.-Scheinen Nr. 30 für das Geschäftsj. 1914/15 u. f. eingeliefert werden; die Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg wurden mit Div.- Scheinen für das Geschäftsjahr 1915 u. f. geliefert nebst einer Barzahlung von M. 120 für jede Aktie von nom. M. 1000 als Entgelt für das Geschäftsjahr 1914. Die von der Londoner Ges. erhaltenen Aktien der übrigen vorgenannten deutschen Sprengstoff-Ges. über- liess die Nordd. Bank in Hamburg vertragsgemäss der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. zu dem Preise, der sich aus dem Unterschied zwischen dem Gegenwert der übernommenen M. 24 000 000 neuen Aktien dieser Ges. u. dem Anteil an dem R.-F. der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., in Liquid. in London ergab. Die Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg besitzt auch sonst Aktien einer Reihe ihr nahestehender Unternehm. Sie ist eine grössere Anzahl von Interessen- gemeinschaften auf dem Gebiete der Sprengstoff-Industrie eingegangen, u. zwar teilweise mit einer von ihr bewilligten Div.-Garantie. Auch beteiligt an einem Syndikat, welches die Zerlegung von Kriegsmunition übernommen hat. Die Fabrik in Krümmel wurde zur Herstellung von Textilfäden umgebaut; der Betrieb wurde Mitte 1921 eröffnet. Kapital: M. 130 000 000 in 100 000 St.-Aktien à M. 1000 u. 30 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./2. 1883 um M. 1 500 000, lt. G.-V. v. 26./10. 1889 um M. 1 000 000, fernere Erhöh. lt. G.-V. v. 23./5. 1898 um M. 3 000 000, begeben zu 185.64 %. Noch- mals erhöht mit Rücksicht auf die N euanlagen der letzten Jahre lt. G.-V. v. 25./5. 1908 um M. 3 000 000 (also auf M. 12 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, angeb. den alten Aktion. zu 185.64 %, einzuzahlen 110.64 % bei der Anmeld., 75 % am 1./10. 1908. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 25./9. 1915 um M. 24 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre (siehe oben). Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 1./12. 1919 um M. 36 000 000 (also auf M. 72 000 000) in 36 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. (Nordd. Bank etc.), angeb. den bisher. Aktionären 1:1 vom 9.–23./12. 1920 zu 110 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./12 1920 um M. 30 000 000 (also auf M. 102 000 000) in 30 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. vYon der Adastra Verwaltungs-G. m. b. H., Hamburg zu 100 %, ausgestattet mit 6 % kumula- tiver Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1921 um M. 28 000 000 (also auf M. 130 000 000) in 28 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab .. übern. von einem Konsort. unter Führung der Norddeutschen Bank in Hamburg zu 144 %, hiervon M. 24 000 000 angeb. den bisher. Aktionären 3: 1 vom 15./6. bis 30./6. 1921 zu 150 % plus 2½ % Abgeltung für das Div.-Recht ab 1./1. 1921. Die restlichen M. 4 000 000 werden von dem Konsortium anderweitig verwertet. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. staatl. Genehm. v. 4./10. 1912, Stücke à M. 1000 auf den Inhaber. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu 103 % lt. Plan durch Auslos. von ca. 1.64 % des urspr. Anleihebetrages zuzügl. ersp. Zs. ab 1918–1947. Ab 1918 ver- stärkte Tilg. oder Totalkündig. zulässig. Es ist keine hypoth. Sicherheit vorhanden. In Umlauf Ende 1920: M. 5 692 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke 10 J. (F). Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein, A. Levy. Kurs Ende 1913–1920: 100.25, 100.35*, –, 98, –, 1007, 101, 100 %. Aufgelegt am 4./1. 1913 zu 100 %. Zulass. in Hamburg Ende Dez. 1912 erfolgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Handbuch der Dentschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 115