Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1829 Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 131 048, Wohnhäuser 39 900, Fabrik- gebäude A 12 500, do. B 1, Kessel u. Masch. 1, Apparate 1, Utensil. A 1, do. B 1, Fuhrwerk 15 Debit. 1 591 041. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 142 947 (Rückl. 8700), Spez.-R.-F. 58 031, Talonsteuerrückl. 4200, Kriegsgewinnsteuerrückstell. 7 188, Kredit. 179 345, Div. 153 600, Tant. an A.-R. 9182. Sa. M. 1 774 496. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 1000, Gewinn 171 482. Sa. M. 172 482. – Kredit: Gewinn nach Verrechnung mit der Köln-Rottweil A.-G. M. 172 482. 1902–1920: 8¼, 10, 13, 14, 14, 13, 11, 13, 14, 14, 15, 15, 20, 28, 16, 16, 12 12.8, 12.8 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Paul Müller. Prokuristen: Wilh. Cramer, Wilh. Kill, Hans Rammelsberg, Heinr. Lore. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. E. Kirdorf, Stellv. Geh. Justizrat Ed. Carp, Düsseldorf; Dr. M. Hebberling, Cöln-Lindenthal; Kommerz.-Rat Karl E. Buchholz, Geh. Hofrat Prof. Dr. H. Schenck, Darmstadt. Zahlstellen: Köln: Ges.-Kasse, Sal. Oppenheim jr. & Co. Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Act-Ges. in Köln. Gegründet: 30./9. 1886; eingetr. 11./1. 1887. Dauer der Ges. bis 31./12. 1950. Fabriken in Troisdorf, Nürnberg und Stadeln. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Dynamit, Pulver u. sonst. Sprengstoffen, Munition u. Zündmitteln, insbes. von solchen Sorten, welche im Bergbau Verwendung finden, sowie der Betrieb aller sich hieran anschliessenden Geschäfte. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Fabriken: 1) Fabrik für Schiesswolle, Collodiumwolle, rauchlos. Pulver, Celluloid u. Cellon in Troisdorf; 2) Fabrik f. Fahrradteile sowie Press-, Zieh- u. Stanzartikel in Troisdorf; 3) Sprengkapselfabrik in Troisdorf; 4) Fabriken für Zündhütchen, Flobert-, Jagd- u. Militär- munition in Nürnberg u. Stadeln. Grundbesitz zus. ca. 144 ha. 1917 durchschnittl. 12 900 Arbeiter u. Arbeiterinnen. Die Ges. ist bei der Siegener Dynamitfabrik (A.-K. M. 1 200000), deren Verwalt. die Cölner Ges. führt, mit nom. M. 850 000 in Aktien u. bei der Fabrik elektr. Zünder G. m. b. H. in Cöln (St.-Kap. M. 150 000) mit einer Einlage v. M. 67 500 beteiligt. 1915–1918 starke Beschäft. in Heeresliefer. Auf Wunsch der Heeresverwalt. musste die Ges. 1916 u. 1917 ihre Anlagen abermals erheblich erweitern. Die für die Neubauten verauslagten Summen sind in den Bilanzen nicht aufgeführt, da es sich um Kriegsanlagen handelte, die vorweg abgeschrieben wurden. Im Zugang erscheinen nur die neugekauften Grundstücke. Den von der Ges. für die Friedenswirtschaft übernommenen Verpflichtungen hat dieselbe durch Rückstell. von M. 6 180 000 Rechnung getragen. Im J. 1918 etwa 9000 Arb., welche Zahl bis Mai 1921 auf 3502 zurückging, ausserdem 329 Beamte. Die Ges. und die Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik waren als Rhein-Siegener Gruppe im Jahre 1894 in ein Vertragsverhältnis mit dem sogen. „General-Kartell'“ getreten, dem folg. Gesellschaften: 1) Köln-Rottweil Aktiengesellschaft Berlin, 2) Wolff & Co. Commandit-Ges. auf Aktien in Walsrode, 3) Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, 4 Rheinische Dynamitfabrik in Opladen, 5) Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, 6) Dresdner Dynamitfabrik in Dresden angehören. Zwischen dem „General-Kartell“ einerseits und der „Rhein-Siegener Gruppe“ andererseits besteht eine Interessengemein- schaft, nach welcher die „Rhein-Siegener Gruppe' am Schluss eines jeden Jahres dem „General-Kartell“ ihr gesamtes Geschäftsergebnis überweist. Dagegen vergütet das General-Kartell“ der „Rhein-Siegener Gruppe“ eine Summe, die sich aus Gewinn-Quoten für Abschreib., Div. u. Tant. zusammenséetzt. Der Vertrag läuft bis Ende 1950. Die Gesellschaften der Rhein-Siegener Gruppe veräussern per 31./12. 1950 ihr Vermögen im ganzen u. ihre Firma an die Köln-Rottweil Akt.-Ges. in Berlin, welche diese Werte für echnung des Generalkartells übernehmen. Als Übernahmepreis ist die Summe vereinbart, welche sich ergibt, wenn man die Durchschnittszahl der für die fünf Geschäftsjahre 1946–1950 der Rhein-Siegener Gruppe zugefallenen Gewinnquote unter Annahme einer 6 % berzins. kapitalisiert. Der 1914 zwischen Deutschland und England ausgebrochene Krieg less ein Fortbestehen des Generalkartell-Anschlussvertrages auf bisheriger Grundlage wegen der Abhängigkeit der Div. von derjenigen der Nobel Dynamit Trust Co. nicht zu. Nachdem die Köln-Rottweil Akt.-Ges. ihre Kartellbeziehungen zur Nobel Dynamit Trust Co. per 31./12. 1913 aufgelöst, gleichzeitig aber mit ihren bisherigen deutschen Kartellfreunden elne Verständig. zur Weiterführ. des Generalkartells auf rein nationaler Grundlage getroffen hatten, war auch die Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. in der Lage, ihr Verhältnis zum Ge- neralkartell unter entsprechender Abänderung des Generalkartell- Anschlussvertrages aufrechtzuerhalten. Durch die neuen Vereinbarungen, rückwirkend mit dem 1./1. 1914, le von der a. o. G.-V. am 30./12. 1914 genehmigt worden sind, ist der Ges. eine Div. in Höhe von 80 % der von der Köln-Rottweil Akt.-Ges. zur Ausschütt. gelangenden Div. sicher- gestellt. Das Geschäftsj. 1914 wurde bereits auf dieser Grundlage abgeschlossen. Umsatz 1908–1913: M. 8 715 296, 10 452 415, 11 446 253, 13 961 900, 16 632 612, 18 273 149; sbäter nicht voröffentlicht, doch 1914–1918 bedeutend gestiegen, 1920 M. 222 099 966 betragend. Kapital: M. 70 000 000 in 40 000 St.-Aktien u. 30 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. 4 000 000, davon zuerst M. 3 000 000, dann 1891 die restl. M. 1 000 000 begeben; erhöbt lt. G.-V. v. 27./12. 1899 um M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1900, hiervon M. 200 000 an das