1832 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Deutsche Zündholzfabriken Akt.-Ges. in Cassel. mit Zweigniederlassungen in Lauenburg (Pom.), Vordamm bei Driesen, Rheinau (Bad.) u. Lauenburg a. Elbe; Zentrale in Berlin C., Kaiser Wilhelmstr. 22. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 16./1. 1900. Sitz der Ges. seit 1921 in Cassel. Zweck: Errichtung, Betrieb, Erwerb und Veräusserung von Anlagen Aller Art auf dem Gebiete der Zündholzindustrie. Die Ges. betreibt jetzt noch die Juni 1900 mit Wirkung ab 1./5. 1900 seit Jahrzehnten zu Vordamm bei Driesen bestehende Zündholzfabrik von Tatarsky & Sohn. Im Juni 1916 erfolgte der Ankauf der von der Firma Adolf Schönfeld betriebenen Zündholzfabrik in Lauenburg a. E. Die Ges. besitzt das ganze St.-Kap. von M. 20 000 der Hannov.-Zündholz-Comp. G. m. b. H. 1905 ist die Deutsche Zündholzfabrik Diamant in Rheinau in den Besitz der Lauenburger Ges. übergegangen (s. unter Kapital). Per 1./. 1912 kam eine allg. Regulierung der Verkaufspreise durch den Verein der Zündholz- fabrikanten zustande. Im J. 1914/15–1917/18 erhebliche Lieferungen der pyrotechn. Abt. an die Heeresverwalt. 1918/19 Umstell. zur Friedensarbeit. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Ankauf der Zündholzfabrik Tatarsky lt. G.-V. v. 30./6. 1900 um M. 135 000. Über Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 000 000 lt. G.-V. v. 14./10. 1903 s. oben. Zwecks Ankauf der Deutschen Zündholzfabrik Diamant in Rheinau beschloss die G.-V. v. 15./12. 1904 das A.-K. auf M. 1 600 000 zu erhöhen in 600 Aktien zu pari. Nochmals erhöht zwecks Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./9. 1905 um M. 300 000 (auf M. 1 900 000) in 300 Aktien, begeben zu pari plus Aktienstempel unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 8./2. 1920 um M. 100 000 in 100 St.-Aktien, begeben zu 107 %, u. um M. 1 000 000 in 1000 6 % Vorz.-Aktien, begeben zu 105 %. Hypotheken: M. 29 000 auf Vordamm, M. 99 000 auf Lauenburg in Po., M. 28 000 auf Lauenburg a. E. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rückl., 6 % Diy. an Vorz.-Aktien ohne Nachz.-Anspruch, hierauf 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Uber. schussvertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergüt. von zus. M. 8000), Rest Sup.-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1920: Aktiva: Grundstück in Lauenburg i. P., Rheinau, Vordamm u. Lauenburg a. E. 284 797, Gebäude do. 1 064 804, Masch. u. elektr. Beleucht.- u. Betriebs-Anl. 955 629, Mobil. u. Inventar 2, Fuhrwerk 2, Rohmat., fert. u. halbfert. Fabr. 10 497 476, Patent- Marken u. Firmen-Kto 2, Debit. 4 113 038, Effekten Kriegsanleihe 1 066 505, Wechsel 100 000, Kassa 60 660. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000 (Rückl. 95 978), Hypoth. 156 000, Kredit. einschl. Steuerverpflicht. 13 223 131, unerhob. Div. 11 267, Pens.- u. Unterst.-F. 350 000, Ern.-F. 700 000, Div. 310 000, Vortrag 92 518. Sa. M. 18 142 917. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zinsen, Prov., Reisespesen, Asse- kuranz, Fuhrwerks-Unterhalt. etc. 737 829, Reingewinn 498 496. – Kredit: Vortrag 55 863, Geschäftsgewinn 1 180 462. Sa. M. 1 236 326. Dividenden 1903/04–1919/20: 4½, 7, 2, 4, 3½, 5, 0, 0, 4½, 7½, 8, 12, 15, 15, 10, 15, 15 %, Ausserdem für 1918 eine Sonderausschüttung von 17½ % = M. 700 in Kriegsanleihe anf je M. 4000, für 1918/19 ein Sondervergüt. von 30 % verteilt. Vorz.-Aktien 1920/21: 6 % für Jahr. Vorstand: Gen.-Dir. Herm. Kühn, Dir. Dr. Fr. Bischof, Dir. Kurt Goldberg, Dir. Otto Lübsen, Dir. Paul Tils, sämtl. zu Cassel. Prokuristen: Chemiker Alois Jaksch, Ulrich Remanofsky, Lauenburg i. Pom.; Karl Rossner, Mannheim-Rheinau. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Adolf Nau, lamburg; Stellv. Komm.-Rat Rich. Dyhrenfurth, Bad Wildungen; Fabrikbes. Carl Thieme, Berlin; Komm.-Rat M. Wertheim, Gen.-Dir. Herm. Priester, Cassel. Zahlstellen: Berlin: J. Dreyfus & Co.; Cassel: S. J. Werthauer jr. Nachf. Lindener Zündhütchen- und Thonwaaren-Fabrik in Linden vor Hannover. Gegründet: 1878; aus der Firma Georg Egestorff hervorgegangen. Zweck: Fabrikation von Zündhütchen und Metallpatronen aller Art. Betrieb von Steinkohlenbergwerken u. Steinbrüchen. Die Werke beschäftigen unter norma nissen 300–350 Arbeiter. Der Betrieb ist 1913 nach Empelde verlegt. len Verhält- Kapital: M. 750 000 in 50 Nam.-Aktien à M. 10 000, 80 Nam.-Aktien à M. 500 u. 210 Aktien à M. 1000, vorwiegend in Händen der Egestorffschen Erben. A.-K. bis 1915 M. 540 000, dazu lt. G.-V. v. 13./2. 1915 M. 210 000 in 210 Aktien à M. 1000, begeben au 130 %. ZIst. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai oder Juni. Stimmrecht: Je M. 500 A.-K. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Anlage der Zündhütchen u. Patronen do. des Ronnenberger Steinbruchs 10 818, sonst. Grundstücke 22 014, Kasse, Wechsel un fabrik 232 26/ Guth. bei Reichsbank u. Postscheckamt 234 337, Aussenstände 752 810, Lagerbestände. 1. triebsvorräte u. fertige Ware 3 132 126, Gerechtsame 2. – Passiva: A.-K. 750 000, Darle5 595 000, Rückl. u. F. 924 783, Rückl. für Werkerhalt. 500 000, Rückst. f. Talonsteuer, steuer u. für Wohlf.-Zwecke 375 793, Verpflicht. 794 204, Gewinn 444 595. Sa. M. 4 384