Ö1., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1835 beteiligte. Ferner hat die Ges. eine Interessengemeinschaft mit den russischen chem. Fabriken gebildet. Endlich hat sie die Anteile der Fabrik Münchener Fleischhauer u. Gastwirte (Chemische Fabrik f. Knochenverwertung G. m. b. H.) erworben; auch Beteiligung an zwei südamerikan. Ges., bisher ohne Erfolg. 1917 wurde Wilhelmsburger Chemische Fabrik vollständig von der Scheidemandel-Ges. übernommen. (Weiteres über neue Geschäfte siehe auch unten.) Die für 1905 geplante Verschmelz. mit der Akt.-Ges. für chem. Industrie in Wien, für deren A.-K. von K 14 000 000 M. 4 000 000 neue Scheidemandel-Aktien gegeben werden sollten, ist in dieser Weise nicht zustande gekommen, da die Österr. Regierung dazu die Genehmigung versagte. Die angestrebte Vereinigung ist darauf lt. G.-V. v. 26./8. 1905 durch freiwilligen Umtausch der Aktien der österr. Ges. gegen solche von Scheidemandel erfolgt; eingetauscht bezw. später erworben wurden K 13 784 800 Aktien der österr. Ges. mit K 3 314 963 zu Buch stehend (s. auch unten bei Kap.). Die österr. Ges., welche als selbständige Ges. bestehen blieb, wurde 1905/06 einer durchgreifenden Reorganisation unterzogen. In der a. o. Gen.-Vers. der A.-G. für chemische Industrie in Wien von 1919 wurde im Einblick darauf, dass sich die Betriebe der Ges. zum Teil in Deutschösterreich, zum Teil in der tschechoslowakischen Republik und zum Teil im jugoslawischen Staate befinden, der Be- schluss gefasst, die Ges. in drei selbständige Aktiengesellschaften zu teilen und zwar eine mit dem Sitze in Prag, eine mit dem Sitze in Laibach und eine mit dem Sitze in Wien, ev. den Sitz der Ges. hinsichtlich der im Gebiete der tschechoslowakischen Republik gelegenen Betriebsstätten nach Prag und hinsichtlich der im jugoslawischen Staate gelege- nen Betriebsstätte nach Laibach zu verlegen. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./2. 1896 um M. 300 000 in 300 Aktien, ausgegeben zu 140 %, ferner lt. G.-V. v. 31./12. 1903 zwecks Ankauf weiterer Fabriken um M. 950 000 gegen Sacheinlagen. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 500 000, angeb. den Aktionären zu 150 %. Die G.-V. v. 25./1. 1905 hatte auch noch Ausgabe von M. 4 000 000 neuer Aktien zwecks Verschmelzung mit der Akt.-Ges. für chem. Industrie in Wien beschlossen. Diese Erhöhung ist nicht durchgeführt worden, vielmehr beschloss die G.-V. v. 26./8. 1905 Erhöh. des M. 3 000 000 betragenden A.-K. bis auf M. 6 000 000 durch Ausgabe neuer Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1905 unter Ausschliess. des direkten Bezugs- rechts der alten Aktionäre. Diese Aktien sind den Aktionären der Akt.-Ges. für chem. Ind. in Wien mit der Massgabe v. 18./9.–16./10. 1905 zum Umtausch angeboten, dass auf je 35 Aktien genannter Ges. à K 400 = K 14 000 3 Aktien der deutschen Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Hiervon ist für 28 980 Aktien der österr. Ges. Gebrauch gemacht u. demnach das A.-K. von Scheidemandel um M. 2 484 000 auf M. 5 484 000 erhöht worden. In der G.-V. v. 28./3. 1908 wurde beschlossen, das A.-K. der Ges. durch Ausgabe von 516 Aktien auf M. 6 000 000 zu erhöhen. Diese Erhöh. erfolgte zu dem Zwecke, die restlichen, noch nicht im Besitze der Ges. befindl. Aktien der A.-G. für chemische Industrie in Wien zu erwerben. Dies geschah in der Weise, dass je M. 3000 neue Aktien gegen K 14 000 Aktien der Wiener Ges. begeben wurden. Die Berliner Ges. besitzt jetzt K 13 784 800 Aktien der Wiener Ges. Der im Wege dieses Umtausches nicht begebene Rest der neuen Aktien (153 Stück) wurde zum Kurs von 200 % begeben. Die a. o. G.-V. v. 19./9. 1910 beschloss weitere Erhöh. um M. 2 000 000 (also auf M. 8 000 000) in 2000 Aktien, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre zu 250 %; der Erlös aus dieser Neu-Emiss. diente zur Er- weiterung u. Ausgestaltung des Unternehmens, insbesondere auch zur Erwerbung bezw. Eintausch von Aktien der Ceres Akt.-Ges. f. chem. Produkte vorm. Th. Pyrkosch in Ratibor-Berlin, sowie zur Stärkung der Betriebsmittel. Agio mit M. 2 652 752 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./10. 1911 um M. 3 000 000 (auf M. 11 000 000) in 3000 Aktien, begeben zu 250 %. Zur Stärkung der Betriebsmittel mit Rücksicht auf die Ausdehnung der Geschäfte beschloss die G.-V. v. 31./3. 1913 weitere Erhöh. des A.-K. bis um M. 3 000 000 (also auf M. 14 000 000) in 3000 Aktien; diese Aktien sind nicht begeben worden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 27./11. 1920 um M. 10 000 000 (also auf M. 21 000 000) in 10 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1921, übern. von der Dresdner Bank in Berlin zu 120 %, hiervon angeb. M. 7 000 000 den bisher. Aktionären u. den Inhabern der neuen unten erwähnten M. 3 000 000 Aktien im Dez.–Jan. 1921 zu 120 %. Die restlichen M. 3 000 000 wurden an amerikanische u. italienische Geschäftsfreunde (American Glue Comp. etc.) zu 775 % begeben. Infolge der ungünstigen Resultate des J. 1912/13 (auch die Beteilig. erbrachten schlechte Ergebnisse) konnte nur ein Bruttoüberschuss von M. 201 980 erzielt werden. Auch die am 31./3. 1913 zur Abstossung von schwebenden Verpflichtungen beschlossene Aktien- Emiss. von M. 3 000 000 konnte nicht durchgeführt werden. An Aßbschreib. auf Anlagen, Beteilig. u. Effekten wurden M. 8 073 459 vorgenommen, so dass ein Verlustsaldo von M. 7 871 479 entstand, gedeckt aus R.-F. mit M. 7 346 479 u. aus Spez.-R.-F. mit M. 525 000. im die Ges. wieder auf eine normale finanzielle Basis zu stellen, lag der G.-V. v. 27./6. 1914 ein Sanierungsantrag vor, doch wurde derselbe von der Tagesordnung abgesetzt. 1914 mussten infolge des Kriegszustandes die meisten Betriebe zeitweilig eingestellt werden, doch gelang es mit Unterstütz. einer Grossbank, in der Leitung der Geschäfte eine neue Kombination durchzuführen, welche das weitere Zusammenarbeiten zwischen der Ges. u. der Einkaufs- organisation, dieser wichtigsten Unterlage des Fabrikationsgeschäftes, ermöglichte. Der Vor-