G1., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1841 Kapital der neuen Firma z. Z. M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Dieses setzt sich zus. aus M. 400 000 alten Aktien der Firma Hegeler & Brünings (die anderen M. 400 000 dieser Ges. sind von den derzeitigen Aktionären kostenlos zur Verfüg. gestellt), ferner aus einer Beteil. der Olfabrik Gross-Gerau Bremen mit M. 400 000 u. einer solchen von Bremer Kauf- leuten u. Kapitalisten im Betrage von M. 600 000. Die G.-V. v. 20./2. 1913 beschloss Erhöh. um M. 600 000, wovon nur M. 100 000 zu 100 % begeben wurden. A.-K. somit M. 1 500 000. Die a. o. G.-V. v. 14./2. 1914 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 (also auf M. 3 000 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914 begeben zu 165 %. Die Herstell. von Seifen ist gänzlich aufgegeben; die Ges. befasst sich jetzt ausschl. mit der Herstell. u. Verarbeit. von Fetten aller Art, dem Handel damit, sowie dem Betriebe aller nach Ermessen des A.-R. damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Ausser den der neuen Ges. zur Verfüg. stehenden wertvollen Verfahren zur Raffinierung u. zum Spalten von Fetten, die von der früheren Ges. Hegeler & Brünings A.-G. ausgearbeitet worden sind, hat die Ges. ein zum Patent angemeldes Verfahren erworben zur Herstell. gehärteter Fette. Das sichere Funktionieren dieses Verfahrens ist der Fett-Raffinerie von den Patentinhabern garantiert, ebenfalls die Kosten der Herstell. Die Ges. hat in Brake a. d. Weser ein günstig gelegenes Gelände mit Wasser- u. Bahnanschluss erworben u. errichtete dortselbst eine Fabrik mit modernen Apparaten u. Masch., die am 1./7. 1914 den Betrieb aufgenommen hat; infolge des Kriegsbeginn musste die Fabrik von August bis Ende Oktober stilliegen. Der Bruttogewinn für 1914 (M. 361 267) wurde zu Abschreib. verwendet. 1915 auf Lizenzen M. 570 000 u. auf Anlagen M. 136 227 abgeschrieben, ausserdem einen Reingewinn von M. 265 918 erzielt; Reingewinn 1918–1920 M. 134 210, 261 428, 324 051. Hypothek: M. 117 557. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstück 284 028, Gebäude 790 000, Maschin. u. Einricht. 1 816 000, Gleise 30 000, Utensil. 30 000, div. Anlagen 141 000, Lizenzen 350 000, Rohmat. u. Ingredienzien 2 096 47 9, div. Bestände 1 114 170, Debit. inkl. Bankguth. 1 495 132, Kassa 7579, Unk.-Vortrag 232, vorausbez. Versicher. 131 846. –— Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 91 412, Kredit. 4 482 482, Unk.-Vortrag 355 204, unerhob. Div. 240, R.-F. 49 280 (Rückl. 16 202), Tant. 7500, Div. 300 000, Vortrag 349. Sa. M. 8 286 469. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 326 745, Gewinn 324 051. – Kredit: Vortrag 857, Betriebsgew. abzügl. Unk. 649 939. Sa. M. 650 796. Dividenden 1907–1920: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 0, 0, 4, 8, 10 % (1909–1914 Baujahre). Direktion: Dr. Ferd. Hensel, Fritz Schwabe. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. A. Strube, Bremen; Stellv. Dir. A. Volland, Hamburg; B. C. Heye, Bremen. Prokurist: Charles Robroeks, Brake. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Nationalbank f. Deutschl., Oldenburg u. Brake: Oldenb. Spar- u. Leihbank. Oelfabrik Grossgerau-Bremen in Bremen mit Zweigniederlassung in Gross-Gerau. Gegründet: 11./11. 1882 (eingetr. 4./4. 1886) in Grossgerau unter der Firma Oelfabrik Gross-Gerau vorm. Schoenenberger & Co. Nach Errichtung einer Zweigniederlassung in Bremen durch G.-V.-B. v. 3./11. 1899 wurde die Firma umgeändert in „Oelfabrik Gross- Gerau-Bremen . Durch Beschluss v. 29./6. 1901 wurde Bremen zum Ort der Hauptnieder- lassung bestimmt und die Niederlassung in Gross-Gerau in eine Zweigniederlassung umge- wandelt. Eingetragen in Bremen am 9./5. 1900 bezw. 17./9. 1901. Zweck: Herstellung und Verwertung von OÖlen und mit der Olfabrikation zusammen- hängenden Fabrikaten jeder Art. Die Hauptfabrikation in den Fabriken ist die Verarbeitung Lon Coprah u. Palmkernen, in den Bremer Fabriken ausserdem noch solche von Baumwoll- saat. Die Hauptversandartikel sind somit: Kokosöl, Palmkernöl, Baumwollsaatöl u. deren Rückstände: Kokoskuchen, Palmkuchen, Baumwollensaatmehl, die als Viehfutter Verwend. finden. Besitztum: In Bremen befindet sich die Hauptfabrik mit dem Zentralverwaltungs- gebäude am Holz- u. Fabrikhafen; Gelände ca. 17 800 qm, wovon ca. 9000 qm im Eigen- tum der Ges. stehen, der Rest ist vom Staate gepachtet mit Vorkaufsrecht u. der Pflicht der Ges., das Grundstück innerhalb 10 Jahren, ab 1./10. 1906 gerechnet, käuflich zu erwerben, u. zwar zum Preise von M. 24 pro qm. Die Zufuhr der Rohware erfolgt auf der Weser. Das Etablissement hat nach der Wasser- u. der Landseite Eisenbahnanschluss. In Gross-Gerau befindet sich die Fabrikanlage (Flächenraum 20 500 qm) an der Mühlenstr. u. at einen eigenen Eisenbahnanschluss vom Bahnhof Gross-Ge rau von ca. 600 m Länge. Auch ler erfolgt die Zufuhr der Rohware fast ausschliessl. auf dem Wasserwege von den See- äfen nach Mainz-Gustavsburg, wo die Ware umgeladen u. per Bahn nach Gross-Gerau weiter transportiert wird' Die zum Betrieb erforderliche Kraft wird von 2 Dampfmasch. von insges. 1550 PS. geliefert, ausserdem besitzt jede Fabrik eine Reservemasch. von 400 PS. 1e Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 360 t Rohware (Olfrüchte) pro Tag zu 24 Stdn. gerechnet). Die Kunerolwerke, welche seit Anfang 1909 eine besondere Abteilung der Fabriken bildeten u. Pflanzenbutter „Kunerol“ herstellen, wurden 1912 in eine besondere Ges. unter der Firma Kunerolwerke G. m. b. H. in Bremen (St.-Kap. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 116