Ö1., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1849 der Elbe u. in Oslebshausen bei Bremen grosse Raffinerien. Die Ges. unterhält Verkaufs- abteilungen in Nürnberg, Düsseldorf, Dresden, Berlin, Hamburg u. Frankf. a. M., sowie Läger an vielen Plätzen Deutschlands. Kapital: M. 10 000 000 in 1000 Nam.-Aktien à M. 1000 u. 900 Nam.-Aktien à M. 10 000. Urspr. M. 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1904 um M. 2 300 000 in 225 Aktien à M. 10 000 u. 50 Aktien à M. 1000, begeben zu 103 %. Zur Tilg. der Unterbilanz (Ende 1910 M. 1 190 265) zahlten die Aktionäre 40 % = M. 1 000 000 auf die Aktien zu. Die Unterbilanz reduzierte sich also auf M. 190 265, erhöhte sich aber 1911 wieder um M. 145 240 auf M. 335 506, konnte aber 1912 auf M. 140 615 herabgedrückt u. 1913 ganz getilgt werden. Die G.-V. v. 8./12. 1916 be- schloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000 (also auf M. 5 000 000) in 250 Aktien à M. 1000 u. 225 Aktien à M. 10 000. Die Aktionäre übernahmen die neuen Aktien im Verhältnis ihrer bisherigen Beteilig. u. sie beglichen sie dadurch, dass sie den ihnen nach dem Beschlusse der G.-V. v. 8./12. 1916 gegen die Ges. zustehenden Anspruch auf die aus der Auflös. der frei- willigen Reserven der Ges., nämlich das Rohölbeschaff. u. Bohrkontos u. des Dampfer- u. Transportmittelkontos freigewordenen Beträge von insges. M. 2 500 000 gegen die von ihnen auf die neuen Aktien zu leistenden Beträge zur Aufrechn. brachten, sodass durch diese Sacheinlage die aus der Übernahme der neuen Aktien durch die Aktionäre entstehenden Verpflicht. voll geleistet sind. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 14./5. 1920 um M. 5 000 000 in 500 Aktien à M. 1000 u. 450 Aktien à M. 10 000, begeben zu 100 %. Auf das erhöhte A.-K. haben die bisherigen Aktionäre ihren Anspruch auf denjenigen Betrag eingebracht, der nach dem Beschlusse der G.-V. v. 14./5. 1920 einem jeden Aktionär an den aufgelösten freiwilligen Reserven nach Verhältnis seines Aktienbesitzes zustand. Anleihe: M. 7 000 000 in Schuldverschreib., davon im J. 1916 M. 3 000 000 u. 1917 M. 1 500 000 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 1 St., 1 Aktie à M. 10 000 = 10 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Bankguth., Kassa, Wechsel u. Wertp. 6 219 440, Waren 21 564 502, Fabrik-Anlagen, Betriebsmittel u. Material. 42 009 256, Mobil. 1, Barkassen u. Schuten 11 682, techn. Instrumente 1, Lagerutensil. u. Wagen 72 752, Mineralölversorg.- Ges. m. b. H., Berlin, Beteiligung 4000, Schuldner 24 060 361. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Schuldverschreib. 2 500 000, Verpflicht. 72 192 064, Sonder-Rückl. I 2 600 000, do. II 1 000 000, R.-F. 1 000 000, Versich.-Rückl. 2 500 000, Ern.-Schein-Steuer-Rückl. 100 000, Div. 2 000 000, Vortrag 49 933. Sa. M. 93 941 997. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 8 390 180, Abschreib. 1 387 439, R.-F. 500 000, Versich.-Rückl. 500 000, Ern.-Schein-Steuer-Rückl. 50 000, Div. 2 000 000, Vortrag 49 933. —– Kredit: Vortrag 17 132, Rohgewinn 12 860 421. Sa. M. 12 877 553. Dividenden 1900–1920: 10, 10, 10, 10, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 12, 20, 26, 26, 10, 20, 20 %. Direktion: J. G. Behrens, Stellv. Chr. Engelbrecht, Hamburg. Prokuristen: W. F. H. Husmann, W. Ernst, F. Kopetzky, C. Muschkat. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Harald Poelchau, Ernst Michaelsen, G. P. Whaley. Oelwerke Stern-Sonneborn Akt.-Ges. in Hamburg, Kl. Grasbrook, Zweigniederlass. in Berlin, Köln a. Rh., Mannheim. Gegründet: 17./6. 1903; eingetr. 4./8. 1903. Gründer s. Jahrg. 1906/07. In die A.-G. wurden eingebracht seitens der zu Hamburg u. Cöln unter der Firma Rhein. Vaseline-, Öl- u. Fettfabrib Gebr. Stern eingetragenen Ges. (Gesellschafter: Jos. Stern, Leo Stern u. Jacques Sonneborn), sämtliche in Hamburg u. Köln vorhandenen, den Vorbesitzern gehörenden Fabriken, Masch., Baulichkeiten u. Vorräte. Zweck: Import von Mineralölen, Fabrikation bezw. Raffination von Mineralschmierölen, Klauenölen, technischen u. medizinischen Vaselinölen, Herstellung konsistenter Fette, Vase- linen u. einer Reihe Spezial-Schmiermittel sowie von Produkten für die Textil- u. Leder- industrie u. Herstell. von verschiedenen chemischen Spezial-Fabrikaten. Dem Fabrikations- betriebe der Gesellschaft dienen die Fabriken in Hamburg u. Köln. Die Hamburger Fabrik befindet sich im Freihafen Kl. Grasbrook (am Reiherstiegkanal), ist auf Staatsgrund errichtet und umfasst ca. 36 000 qm Bodenfläche. Sie hat an zwei Seiten Wasserfront, von denen die eine, der Kai am Reiherstieg, zum Anlegen selbst grosser Seeschiffe geeignet ist. Mittels besonderer Pumpanlagen werden die importierten Ölmengen unmittelbar aus den Tank- schiffen in die Tanks der Fabrik übernommen. Die Tankanlage wird z. Zt. vergrössert. Für die Aufnahme und Abgabe anderer Güter dienen die am Kai angebrachten elektrischen Kräne u. Winden. An den beiden anderen Fronten der Fabrik ist Eisenbahn-Anschluss. Zur Verteilung des Oeles auf die verschiedenen Abteilungen der Fabrik ist eine von drei Pumpenhäusern bediente Oelverteilungsanlage vorhanden, die insges. mit ca. 25 Pumpen ausgestattet ist. Zur Kraft- u. Dampferzeugung dienen 4 Dampfkessel mit ca. 1000 qm Heizfläche u. 2 stationären Dampfmaschinen mit ca. 1000 PS. Nutzleistung. Ferner besitzt die Fabrik 1 Kälteanlage mit 2 Maschinen von zus. 32 000 Kalorien, 2 grosse Niederdruck- Kompressoren, 2 Hochdruck-Kompressoren, 1 Ölmotor u. eine Reihe elektrischer Motore. Dem Landtransport dienen die erforderlichen Kesselwagen. Infolge Ablieferung des der Gesellschaft gehörigen Seeschiffsraum ist neuer Tankschiffsraum im Bau. Die Kölner Fabrik dient im allgemeinen demselben Fabrikationszweig, ist jedoch früher erbaut u. kleiner als das Hamburger Werk. Die Gesellschaft beschäftigt insges. etwa 650 Angestellte u. Arbeiter.