01-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1853 aus der Vereinig. der Gelatinefolienfabrik Karl Spatz, Hanau; Flitterfabrik G. C. Witt- mann, Nürnberg; W. W. Bauer, Leonische Flitterfabrik, Nürnberg und Rheinische Gelatinewarenfabrik, Mannheim. Lt. G.-V. v. 16./2. 1905 Ankauf der photochem. Fabrik Helios von Dr. G. Krebs in OÖffenbach a. M. mit Aktiven u. Passiven und Anderung der Firma in Gekawerke. Die ausserordentl. G.-V. v. 29./9. 1906 beschloss den Wieder- verkauf der photochemischen Abteilung in Offenbach u. in Verbindung damit die Anderung der Firma in Folien- u. Flitterfabrik sowie Verlegung des Sitzes der Ges. von Mannheim nach Hanau. 1907 Verkauf der Nürnberger Filiale an die Firma Joh. Phil. Stieber in Roth. Zweck: Herstellung von Gelatinefolien, Gelatinewaren, Flittern u. photochemischen u. andern chem. Fabrikaten, Handel mit den bezüglichen Fabrikaten, Rohstoffen etc. Kapital: M. 100 000 in 100 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 29./9. 1906 anlässlich des Verkaufes der Offenbacher Abteilung um M. 225 000 durch Vernichtung von 225 Aktien. Die verbleibenden 275 Aktien = M. 275 000 wurden durch Zus. legung im Verhältnis 3: 1 auf M. 100 000 herabgesetzt. Hypotheken: M. 100 000. Geschäftsjahr: Kalenderj., früher bis 1904: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann vertragsm. Tant. an Vorst., ferner 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R.; werden erhöhte als die statutenm. Abschreib. beschlossen, so erhöht sich die Tant. für jede vollen M. 3000 dieser Verwendungen um 1 %, jedoch darf die Gesamt-Tant. nicht mehr betragen, als wie vom Reingewinn nach Verteilung von 4 % Div. verbleibt; Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kassa, Wechsel u. Effekten 1 327 441, sonst. Aktiva 411 590. – Passiva: A.- K. 100 000, Kredit. 948 884, R.-F. I 10 000, d o. II 75 116, Hypoth. 100 000, Interimekto 413 400, Gewinn 91 631. Sa. M. 1 739 032. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Löhne, Steuern u. Gehälter 2 533 614, Reingewinn 91 631. – Kredit: Vortrag 19 428, Bruttogwinn 2 605 817. Sa. M. 2 625 246. Dividenden: 1898/99–1903/04: 4, 5, 4, 4, 4, 0 %; 1904 u. 1905 (21 Mon.): 0 %; 1906–1920: 0, 5, 4, 20, 15, ?, ?, ?, ?, 0, 0, ?, ?, 2, ? %. C.-V.: 4 J. (K.) unter Ausschluss des den Aktionären nach 5§ 804, 1 B. G.-B. zustehenden Rechtsanspruches. Gewinn 1911–1920: M. 22 008, 17 623, 41 116, 74 020, 9885, 0, 132 788, 46 260, 36 698, 91 631. Direktion: David Koschland, Karl Vohl. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Rechtsanw. Dr. I. Rosenfeld, Konsul Karl Rosenfeld, Jul. Hellmann, Mannheim; Frau Wilhelm Kappeller, geb. Schwabe, Obereinöd (N. B.). F. Thörl's Vereinigte Harburger OÖlfabriken A.-G. in Harburg a. Elbe; Zweigniederlass. unter der Firma F. Thörls Vereinigte Har- burger Ölfabriken, Akt.-Ges., Abteil. Fetthärtung in Quickborn-Elsensee (Holst.) Gegründet: 7./7. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetragen 11./7. 1906. Gründer siehe Jahrgang 1912/13. Komm.-Rat Friedr. Thörl brachte auf das A.-K. seine zu Harburg a. E. unter den Firmen; a) Harburger Ölfabrik F. Thörl, b) Palmkernölfabrik Robert Francke, c) Friedr. Thörl's Ölwerke „Elbe“ betriebenen Fabriken mit sämtlichen Aktiven schuldenfrei in die Ges. ein. Der Einbringungswert betrug im einzelnen a) für die Grundstücke in Harburg M. 1 000 000, b) für Gebäude M. 2 143 000, c) für Masch. M. 3 012 996, d) für Aussenstände M. 796 714, e) für Vorräte u. sonstige bewegliche Sachen u. Gegenstände M. 4 549 912, zus. also M. 11 502 622. Auf diesen Gesamtwert erhielt Komm.-Rat Fr. Thörl M. 1 002 622 bar gezahlt sowie 10 496 Aktien à M. 1000. Zweck: Verarbeitung u. Handel von bezw. mit Olfrüchten u. Fettstoffen, Nähr- u. Nahrungs- mitteln aller Art, Herstell. von Benzin sowie der Betrieb von Webereien u. von allen sonstigen Geschäften, welche nach dem Ermessen des A.-R. mit den vorgedachten Zwecken in Verbindung stehen oder zu bringen sind. Die Gesamtanlagen der Ges. umfassten im April 1917 folgende zu Harburg a. E. belegene Einzelbetriebe: Die Fabriken in der Schlossstr. 5–16, hauptsächlich der Erzeugung von Leinöl und Palmkernöl dienend, die Fabrik am Dampfschiffsweg Nr. 25, in welcher hauptsächlich Kokosöl fabriziert wird, die auf der Zitadelle Schlossbezirk 6 be- legene Fabrik, in welcher in der Hauptsache die Fabrikation von Palmkernöl mittels Extraktion betrieben wird. Auf dem gleichen Grundstück befindet sich auch die der Ges. gehörige Benzinfabrik, sowie einige kleinere Nebenbetrieben dienende Fabriken (Fettsäure- Fabrik). Ferner Fabrik Lauenbrucherdeich, die insbesondere der Herstell. von Nähr- und Nahrungsmitteln dient. Die der Gesellschaft gehörigen Grundstücke, auf welchen sich die vorbezeichneten Fabrikanlagen befinden, umfassen ein Gesamtareal von 75 383 qm. – Die Fabrikgrundstücke haben sämtl. Wasserfront, so dass sowohl die Kohlen, als auch die zur Verarbeitung gelangenden Rohstoffe auf dem Wasserwege herangeschafft werden können. Ebenso finden auch die meisten Versendungen per Wasser statt. Die Fabriken sind unter- einander auf dem Land- u. Wasserwege bequem verbunden. An Rohmaterial. werden Leinsaat der verschied. Provenienz, Palmkerne, Copra, Erdnüsse, Raps u. Rübsen, Soyabohnen, Sesam- saat verarbeitet. Die zum Betriebe erforderliche Kraft wird von 9 Maschinen von zus. 4500 PS. geliefert, welche 181 Pressen u. 30 Extrakteure mit dazugehörigen Nebenapparaten antreiben. In der Weberei (Nebenbetrieb) befinden sich zur Herstell. von Presstüchern u. Treibriemen 50 Webstühle. Gegenwärtig durchschnittlich 70 Beamte u. 900 Arb.; die Leistungs- fähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 1200 t Rohware (Ölfrüchte) pro Tag zu 24 Stunden ge-