Dünger- und Leim-Fabriken. 1871 „Union-, Fabrik chemischer Produkte in Stettin. Gegründet: 28./11. 1872; eingetr. 23./10. 1874. – Zweigniederlassung in Königsbergi. Pr. – Fabriken in Stolzenhagen-Kratzwieck b. Stettin, Stettin, Heiligensee b. Berlin, Memel. Zweck: Fabrikation chem. Produkte, sowie Betrieb von Bergwerken u. Handels- geschäften aller Art, spez. Erzeugnissen von Düngemitteln, Superphosphat, Knochenmehl, Thomas- Phosphatmehl, Schwefelsäure, Handel mit Stickstoffdünger aller Art und Kali- salzen. Die Ges. besass ursprüngl. die chem. Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer, Magdeburg u. die Schwefelsäurefabrik in Glienken; die Magdeburger Fabrik wurde 1877 verkauft, dagegen 1889 die Superphosphatfabrik vorm. A. Scharffenorth & Co., Memel, die Superphosphat- u. Chemikalienfabrik vorm. Proschwitzky & Hofrichter, Grabow und 1891 die Knochenmehl- u. Leimfabrik von Heinr. Röhl, Königsberg i. Pr. erworben. In diesen Fabriken befinden sich 13 Schwefelsäuresysteme. Die Ges. hatte 1904 von der Chem. Fabrik Scheidemandel in Berlin den Betrieb. der Schwefelsäure- u. Superphosphatfabrik Heiligensee bis 1914 pachtweise übernommen u. der Berliner Ges. 1908 ihre Königsberger Fabrik verkauft. Die Fabrik Heiligensee wurde dann 1913 käuflich erworben. 860 Arb., Arbeiterinnen u. Meister, 50 kaufm. Angestellte, Chemiker u. Ingenieure. Im J. 1915 Erwerb des massgebenden Aktienbesitz an der Superphosphatfabrik Nordenham. Die Ges. Union ist bei der Pacific Phosphate Comp. beteiligt. Umsatz 1917/18–1919/20: M. 12 353 687, 11 455 471, 53 464 981. Kapital: M. 24 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600, 11 500 St.-Aktien (Nr. 2001 bis 13 500) u. 7500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–7500) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, 1874 Rückkauf von M. 600 000; 1882 Erhöh. um M. 300 000, 1889 um M. 1 050 000, davon M. 450 000 zum Ankauf der Memeler Fabrik, M. 108 000 zum Erwerb der Grabower Fabrik; 1891 Erhöh. um M. 750 000 in 625 Aktien à M. 1200, angeb. d. Aktionären zu 126 %, 1894 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200, angeb, zu 103 %, it. G.-V.-B. v. 10./12. 1898 um M. 840 000 in 700 Aktien à M. 1200, angeb d. Aktionären zu 124 %. Die G.-V. v. 13./1. 1902 beschl. z. Bestreit. d. Bau- u. Betriebs- kosten für eine weitere Schwefelsäure- u. Superphosphatfabrik in Glienken weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 260 000 (auf M. 6 300 000) in 1050 Aktien à M. 1200, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Agio mit M. 70 083 in den R.-F. Weiter erhöht zur Verstärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 30./8.1913 um M. 2 100 000 (auf M. 8 400 000) in 1750 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übernommen von einem Konsort. zu 155 %, angeboten den alten Aktionären zu dem gleichen Kurse v. 29./9.–10./10. 1913. Agio mit M. 940 731 in R.-F. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 11./10. 1920 um M. 6 600 000 (also auf M. 15 000 000) in 5500 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von einem Konsort., davon M. 4 099 200 zu 145½ % u. M. 2 500 800 zu 100 %, angeb. den bisher. Aktionären M. 3 600 000 derart, dass auf M. 8400 alte Aktien M. 3600 neue Aktien entfielen, vom 29./11. bis 23./12. 1920 zu 175 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 8./2. 1921 um M. 9 000 000 (mithin auf M. 24 000 000) in 7500 Vorz.-Aktien à M. 1200, übergeben an eine neutrale Bank, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch. Bei event. Liquid. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien bis zu 112 % des Nennwertes der Aktien vor den St.-Aktien. Anleihe: M. 12 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Beschluss des A.-R., rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1926 bis spät. 1950 durch fährl. Auslos. im April; ab 1926 verstärkte Tilg. oder Totafkünd. vorbehalten. Sicherheit: Keine hypothek. Sicherheit. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank. Kurs: Eingeführt in Berlin im Juni 1921. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St.; 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % 2. R.-F. bis 20 % des A.-K. (1904 erreicht) und nach dessen Erfüllung z. Delkr.-Kto u. Ern.-F.; hierauf vertr. Tant. an Dir. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von zus. M. 40 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. (Hat der Delkredere- u. Ern.-F. M. 300 000 überschritten u. das ist der Fall, so kann der Überschuss zur Ergänzung der Div. auf 5 % verwendet werden.) Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Grundstücke 234 000, Gebäude 1 250 000, Masch. u. mnere Einricht. 400 000, Eisenb.-Anschlussgleise 1, Utensil. 1, Fahrzeuge 1, Kassa 226 374, Wechsel 48 722, Wertpapiere 1 438 227, Schuldner 18 674 023, Waren 12 467 310. – Passiva: A.-K. 8 400 000, R.-F. 2 200 731, Delkr. 1 366 255, Ern.-F. 600 000, Rückl. für Wiederinbetrieb- setzung der Fabriken nach dem Kriege 400 000, Unterstütz.-F. 73 156, Gläubiger 20 518 742, unerh. Div. 21 006, Div. 1 008 000, Tant. a. d. A.-R. 54 486, Vortrag 96 282. Sa. M. 34 738 661. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 962 443, Ern.-F. 600 000, Abschreib. 367 200, Reingewinn 1 158 768. – Kredit: Vortrag 20 405, verf. Div. 900, Zs. 426 143, Brutto-Uber- schuss 2 640 963. Sa. M. 3 088 412. Kurs Ende 1901–1920: 124, 137.70, 140, 160.25, 180.90, 183.50, 201, 185.75, 220.50, 299.75, 297.50, 275, 234.70, 170*, –, 173, 195.50, 140*, 195.50, 410 %. Notiert in Berlin, auch in Stettin. „„. 1901/02–1919/20: 10, 8, 9, 11, 11, 15, 15, 14, 25, 20, 20, 18, 10, 10, 10, 7, 7, 7, ÖG― J (KE. Direktion: R Herm. Hahn, Stellv. Dr. Leo Sambraus, Dr. Hans Siefart. Prokuristen: Dir. Hans Krösing, Wilh. Thiemann.