1882 Gumn., Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken etc. Deutsche Celluloid-Fabrik in Eilenburg. Gegründet: 28./12. 1889, eingetr. 10./1. 1890. Die Ges. ist hervorgegangen aus der früheren unter der Firma E. Mey & Co. in Plagwitz betriebenen Gummiwäsche- und Lithoidfabrik. Übernahmepreis M. 900 000, wofür 900 Aktien gewährt wurden. Der Sitz der Ges. wurde It. G.-V. v. 8./3. 1915 nach Eilenburg verlegt: in Leipzig-Schleussig jetzt Zweigniederlassung. Zweck: Fabrikation von Rohcelluloid in Platten, Stangen u. Röhren, von Films, Nitro- eellulosen f. alle Zwecke, Lacke, Abt. f. Serumherstellung, Celluloidwaren u. sogen. Gummi. wäsche, sowie Herstell. anderer verwandter Artikel in den Fabriken in Eilenburg u. in Leipzig- Schleussig. Nebenher wird in Eilenburg eine Ziegelei betrieben. In Eilenburg sind gegen 1800 Beamte u. Arb. beschäftigt, in Leipzig etwa 300. Grundbesitz des Unternehmens ca. 743 000 qm, wovon die Gebäude eine Fläche von ca. 75 000 qm decken. Die Ges. besitzt Kraftanlagen mit im ganzen etwa 12 100 PS. Das Werk ist durch Privatanschlussgleise mit der Staatsbahn verbunden u. besitzt eine Gleisanlage von ca. 7100 m Länge. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti etc. erforderten 1910/11–1913/14 M. 463 579, 565 321, 416 864, 860 000. Die Ges. konnte während des Geschäftsj. 1914/15 das reguläre Fabrikationsgeschäft infolge der behörd- lichen Massnahmen nicht wieder aufnehmen, dagegen gelang es, einen Teil der Anlagen der Ges. für Heereszwecke nutzbringend zu beschäftigen. Vorwiegend war das Geschäft jedoch dem Ausbau der Fabrik gewidmet. Von 1915/16 u. 1918 waren die für Heereszwecke bestimmten Neuanlagen in Betrieb. Seitdem Umstellung auf Friedensarbeit. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 13./3. 1902 um M. 250 000, begeben zu pari; ferner erhöht lt. G.-V. v. 8./3. 1915 um M. 1 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1914, angeboten den alten Aktionären zu 300 %. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 23./10. 1920 um M. 7 500 000 (also auf M. 10 000 000) in 7500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1919, übern. von der Disconto-Ges. in Berlin, angeb. den bisher. Aktionären 1:3 vom 18./11. bis 9./12. 1920 zu 100 %. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. 4./10. 1899, Rückzahl. bis 1910 aus- geschlossen. 400 Stücke Lit. A Nr. 1–400 à M. 1000, 1000 Stücke Lit. B Nr. 401–1400 à M. 500, durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. mit 2 % ab 1910 binnen 40 Jahren zu pari durch Ausl. im J uni (zuerst 1909) auf 2./1. (zuerst 1910), seit 1910 verstärkte Tilg. oder Total- künd. mit 6 monat. Frist zulässig. Als Sicherh. sind a. dem Grundbes. in Eilenburg M. 700 000. auf denjen. in Leipzig M. 200 000 an erster Stelle hypoth. eingetragen. Noch in Uml. Ende Okt. 1920 M. 625 500. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Leipzig: Ges.- Kasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Kurs Ende 1901–1920: 96, 97.25, 100.10, 100.75, 101, 100.75, 99.50, 96.75, 96.75, 95, 96.75, 96, 94.75, 95.50*, –, 88, –, 94*, 91.25, – %. Zugel. M. 900 000, davon aufgelegt M. 500 000, 30./3. 1901 zu 96 %. Notiert in Leipzig. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1920: Aktiva: Areal u. Gebäude 9 963 150, Verbindungsbahnanlage 1, Inv., Mobil. u. Utensil. 239 503, elektr. Beleucht.-Anlage 70 001, Masch., Transmiss. u. Rohr- leit. 3 740 007, Vorräte u. Betriebsmaterial. 39 778 746, Kassa 52 155, Wechsel 48 931, Effekten u. Beteilig. 1 188 041, Debit. 16 570 391. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 652 000, Hypoth. 354 100, R.-F. I 2 449 618, do. II 975 000, Spez.-R.-F. 50 000, Delkr.-Kto 321 234, Dispos.-F. 16 806, Arb.-Unterst.-F. 500 000, Kredit. 54 388 615, Div. 150, Oblig.-Zs. 2534, Gewinn 1 940 369. Sa. M. 71 650 928. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Provis., Dekort- u. Skontoabzüge u. Diskont-Zs. 3 966 496, Abschreib. 1 886 744, Saldo 1 940 369. – Kredit: Vortrag 195 216, Betriebsüberschüsse 7 482 414, Zs. 106 113, vereinnahmte Miete 9865. Sa. M. 7 793 610. Dividenden 1903/04–1919/20: 15, 15, 16, 16, 8, 12, 18, 16, 14, 15, 15, 12, 15, 18, 12, 15, 15 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Rich. Müller, Otto Pfitzinger, Stellv. Ad. Holzwarth, Aug. Daumiller, Eilenburg. Prokuristen: K. M. Schulze, Ober.-Ing. W. Krüger, Dr. Kurt von Engelhardt. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Köln; Stellv. Gen.-Dir. Geheimrat Dr. A. Aufschläger, Hamburg; Konsul Frdr. Jay, Leipzig; General z. D. Exz. Konrad von Hausmann, Charlottenburg; Prof. Dr. J. Flechtheim, Berlin; Geh. Komm.-Rat Dr. Emil Kirdorf, Gelsenkirchen; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Dr. Arthur Salomonsohn, Berlin; D. Max von Schinckel, Hamburg; Gen.-Dir. Dr. Max Duttenhofer, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Leipzig: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Mannheim: Rhein. Creditbank; Berlin: Disconto-Ges., Delbrück Schickler & Co.; Hamburg: Nordd. Bank; Hannover: Hannov. Bank; Köln: A. Levy. Deutsche Michelin-Pneumatik-Akt.-Ges. 13 Frankfurt a. M. Infolge des Krieges ist die Ges. als französ. Unternehmung unter Zwangsverwalt. gestellt. Kaufmann Bernh. Meyer zu Frankf. a. M. wurde zum Zwangsverwalter bestellt. Während der Dauer der Zwangsverwalt. ruhen die Vertretungsbefugnisse der Vorstandsmitgl. Jules Hauvette und Léon Gauthier. Gegründet: 17./12. 1906; eingetr. 27./12. 1906. Gründer s. Jahrg. 1906/07.