Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. 1903 Germania Linoleum-Werke A.-G. in Bietigheim. Gegründet: 25./4. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Linoleumfabrikation. Die neuerbaute Fabrik wurde im Laufe des Jahres 1901 in Betrieb gesetzt und seitdem bedeutend erweitert. Fabriziert wird bis zu 3 m Preites Linoleum, ferner Inlaid durch und durchgehend. Wegen Mangel an Rohstoffen hat die Ges. 1915 den Betrieb eingestellt. Kapital: M. 16 000 000 in 9000 St.-Aktien à M. 1000, 3000 Vorz.-Aktien & à M. 2000 u. 1000 Vorz.-Aktien B à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./4. 1900 um M. 1 200 000 zu pari, übernommen von den Hauptaktionären. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 30./11. 1906 um M. 600 000 (auf M. 3 000 000) in 600 Aktien, übernommen von den Hauptaktionären zu pari plus Emiss.-Kosten und Stempel, angeboten den alten Aktionären 4: 1 zu 104 %. Infolge der als Gegenmassregel angeordneten Liquidation der britischen Beteiligungen hat die Ges. ihre seither in britischem Besitz befindlichen Aktien zu angemessenem Preise für das eigene Unternehmen erworben, womit jeder britische Einfluss dauernd ausgeschaltet ist. Die im englischen Besitz befindlichen 1994 Aktien wurden am 2./7. 1917 für ungültig erklärt. Die a. o. G.-V. v. 11./10. 1917 beschloss den Neudruck sämtl. Aktien. Die G.-V. v. 12./7. 1921 beschloss Kap.-Erh. um M. 13 000 000 durch Ausgabe von M. 6 000 000 auf den Inhaber lautende, für das Geschäftsjahi 1921 zur Hälfte gewinnberechtigte Stammaktien und M. 6 000 000 auf den Inhaber lautende, für das Geschäftsjahr 1921 zur Hälfte gewinnberechtigte und mit Nachzahlungsanspruch ausge- stattete 6 proz. Vorz.-Aktien Lit. A. Die Vorz.-Aktien Lit. A können durch Kündigung mit dreimonatiger Frist unter Beachtung der gesetzlichen Formen zurückgezahlt werden. Wird nur ein Teil dieser Vorz.-Aktien zurückgezahlt, so werden die zur Rückzahlung gelangenden Stücke durch Auslosung bestimmt. Im Falle der Rückzahlung erhalten die Vorz.-Aktien 115 % des Nennwerts. Im Falle der Liquidation entfallen auf die Vorz.-Aktien 115 % ihres Nennwerts zuzüglich etwa rückständiger Gewinnanteile vor den St.-Aktien. An dem weiteren Liquidationserlös haben sie keinen Teil. Jede Vorz.-Aktie Lit. A im Nennwerte von M. 2000 gewährt in der G.-V. eine Stimme. Ferner sollen M. 1 000 000 6proz. mit zunächst 25 % einzuzahlenden auf den Namen lautenden und mit Nachzahlungsanspruch ausge- stattete Vorz.-Aktien Lit. B, welche für das Geschäftsjahr 1921 zur Hälfte gewinnberechtigt sind, ausgegeben werden. Die Vorz.-Aktien Lit. B sollen nur mit Zustimmung des A.-R. der Ges. auf andere Personen übertragbar sein. Sie sind im Verhältnis der auf sie ge- leisteten Einzahlungen gewinnberechtigt und erhalten im Falle der Liquidation 115 % ihres Nennwertes abzüglich der noch nicht geleisteten Einzahlungen vor den Stammaktien. Jede Vorz.-A. Lit. B im Nennwerte von M. 1000 gewährt in der G.-V. 10 Stimmen. Die Vorz.- Aktien Lit. A haben sowohl bei der Gewinnverteilung als auch bei der Liquidation gleichen Rang wie die Vorz.-Aktien Lit. B. Anleihen: I M. 1 200 000 in 4½ % Oblig., lt. minist. Genehmig. v. 5./5. 1902, 800 Stücke Lit. A Nr. 1–800 à M. 1000, 800 Stücke Lit. B Nr. 1–800 à M. 500, auf den Inhaber, rück- zahlbar zu 102 %; Tilg. ab 1908, in 30 jährl. Raten, Auslos. im Dez. auf 1./4. Sicherstellung: I. Hypothek. Zahlst.: Stuttgart: Kgl. Württ. Hofbank, Disconto-Gesellschaft. Noch in Umlauf Ende 1920: M. 680 000. II M. 2 542 327, aufgenommen bei den Hauptaktionären der Ges. Ebenfalls fundiert. Tilg. teils wie bei Anleihe I, teils später. Noch ungetilgt M. 148 833. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 187 301, Fabrikanlage 1 241 025, Arbeiterwohnhäuser 107 394, Maschinen 687 326, Mobilien 4502, Vorräte 33 456, Kasse und Wechsel 6139, Wertpapiere 3 789 790, Banken 1 926 157, Debitoren 466. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Obligationen 760 000, Anleihen 2 460 727, Kreditoren 619 655, R.-F. 600 000, Wohlfahrts-F. 79 638, Spez.-R.-F. 150 000, Überleitungs-Rücklage 228 157, Vortrag 85 379. Sa. M. 7 983 559. 5 u. Verlust-Konto: Debet: Gewinnvortrag 85 379. – Kredit: Nettoergebnis M. 85 379. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Grundstücke 187 301, Fabrikgebäude 1 193 842, Arbeiterwohnhäuser 102 630, Maschinen 593 188, Mobilien 2251, Vorräte 754 056, Kasse 1593, Wertpap. 3 751 720, Banken 909 849. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 720 000, Anleihen 2379 127, Kredit. 531 571, R.-F. 600 000, Überleitungsrückl. 114 027, Vortrag 151 707. Sa. M. 7 496 434. Gewinn- u. Verlustkonto: Debet: Gewinnvortrag 151 707. – Kredit: Vortrag 85 379, Spezial-R.-F. 66 328. Sa. M. 151 707. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 187 301, Fabrikgebäude 1 181 659, Arbeiter- wohnhäuser 97 964, Maschinen 670 912, Mobilien 1, Inlaid- und Druckformen 1, Vorräte 383 322, Kasse 963, Wertpapiere 1 696 670, Banken 674 955. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Obligat. 680 000, Anleihen 148 833, Kredit. 302 079, R.-F. 600 000, Bonus 120 720, Vortrag 42 118. Sa. M. 4 893 751. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinn 1920 162 838. – Kredit. Vortrag 151 707, Spez.-R.-F. 11 130. Sa. M. 162 838. ――――――――