Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1943 Act.-Ges. für Pappenfabrikation in Charlottenburg, Charlottenb. Ufer 50/51, mit Fil. in Breslau, Fordon b. Bromberg u. Neustadt a. Rübenb. Gegründet: 14./3. 1872. Sitz bis 1./4. 1899 in Berlin. Börsenname: Berliner Pappen-Fabrik. Zweck: Pappenfabrikation in den Fabriken zu Charlottenburg, Breslau, Fordon u. Neustadt a. Rübenb. Nach G.-V. v. 10./7. 1920 auch Beteil. an Unternehm des Baufaches u. chem. Industrie. Bezüglich der Anderungen des Besitzstandes der Ges. seit 1872 s. die früheren Jahrg. dieses Handbuches. Nach Zerstörung der Fabrik Pankstr. 46 im Dez. 1898 durch Schadenfeuer Ankauf der Charlottenburger Papier- u. Pappenfabrik Gebr. Damcke zu Charlottenburg, Charlottenburger Ufer 50/51 ab 1./1. 1899. Die Grundstücke sind ca. 8494 qm gross, dieselben wurden 1906 durch Ankauf einer vorgelagerten Parzelle (Preis M. 36 269) vorteilhaft arrondiert. Die Breslauer Fabrik ist 1902 erweitert bezw. umgebaut. 1902 Ankauf der unmittelbar an der Bahn gelegenen Pappenfabrik Fordon bei Bromberg einschl. Masch. u. Einricht. für M. 84 500, die verkauft werden soll, Grösse des Terrains ca. 4 Morgen. Anfangs 1909 wurden die Terrains u. Gebäude der Potsdamer Fabrik (seit Okt. 1908 stillgelegt) mit M. 275 000 verkauft, dagegen die Masch. (Buchwert M. 43 700) auf die anderen Betriebe verteilt. Von dem Verkaufspreis wurden M. 100 000 zur Kückzahlung einer 4 % Hypoth. auf Charlotten- burger Grundstück verwendet. Der aus dem Verkauf verbleibende Restbetrag von M. 175 000 hat lt. a. o. G.-V. v. 11./3. 1909 in der Weise Verwendung gefunden, dass Aktien der Ges. im Nominalbetrage v. M. 225 000 i. Wege der öffentl. Submission angekauft wurden: siehe bei Kap. 1906/1907 gelang es die aus 1905/1906 herübergenommene Unterbilanz von M. 56 556 zu tilgen. Die schlechten Resultate der Jahre bis 1907 sind auf die ungünstige Lage des Roh- materialienmarktes zurückzuführen. Günstigere Resultate wurden für 1907/12 durch die Preisvereinigung der Fabriken der Branche erreicht. 1913/14 starker Rückgang im Absatz, sodass ein Bilanzverlust von M. 7893 resultierte, gedeckt aus R.-F. 1913/14 Modernisierung des Charlottenburger Werkes mit rund M. 236 500 Kostenaufwand. Der Abschluss für 1914/15 ergab nach Abschreib. einen Verlust von M. 73 350, der sich nach Ausschüttung des noch vorhandenen R.-F. von rund M. 15 486 auf 57 864 ermässigte. Die Ursachen der schlechten Ergebnisse sind einesteils auf die erfolgte Auflös. der Konvention und den sich an- schliessenden Konkurrenzkampf und ganz besonders auf die nachteiligen Folgen des Krieges zurückzuführen. 1915/16 Tilg. der Unterbilanz von M. 57 864 u. ausserdem M. 18 408 Rein- gewinn erzielt. 1916/17 starke Beschäftigung u. M. 167 519 Reingewinn; 1917/18 u. 1918/19 schwierige Beschaff. von Roh- u. Betriebsmaterial. 1919/20 Besserung des Geschäftsganges. 1920/21 Reingewinn M. 912 966. Kapital: M. 6 300 000 in 1828 St.-Aktien à M. 600 (Nr. zwischen 1–4750), 1688 St.-Aktien Nr. 4751–6438 und 2500 Vorz.-Aktien à M. 1200. Urspr. M. 2 700 000; Rückkauf von M. 450 000 It. G.-V. v. 5./7. 1876 und 10./7. 1884 und von weiteren M. 750 000 lt. G.-V. v. 19./12. 1885. Der buchm. Gewinn wurde abgeschrieben. Die Rückkäufe erfolgten im Wege der Submission. Die G.-V. v. 14./1. 1899 beschloss besonders zum Ankauf der Charlotten- burger Pappenfabrik Gebr. Damcke Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 250 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 105 %. Die G.-V. v. 16./5. 1903 beschloss Rückkauf von bis M. 300 000 Aktien nicht über pari, womit das A.-K. auf M. 1 500 000 her- abgesetzt worden ist. Weiterer Rückkauf von nom. M. 225 000 Aktien zu ca. 81.80 % lt. G.-V. v. 11./3. 1909 (siehe oben). Das hiernach noch M. 1 275 000 betrag. A.-K. wurde dann lt. G.-V. v. 30./9. 1919 um M. 600 000 auf M. 1 875 000 in Aktien zu M. 1200 erhöht. Nach G.-V. v. 10./7. 1920 wurde die Herabsetz. des A.-K. durch Ankauf einer Aktie von M. 600 beschlossen. Nochmals erhöht lt. G-V. v. 10./7 1920 um M. 1 425 600 in 1188 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920, übernommen von einem Konsort. zu 117 %, angeb. den bisher. Aktionären v. 15./11.–30./11. 1920 zu 125 %, auf M. 3600 alte Aktien entfielen M. 2400 neue, zunächst das Agio u. 25 % des A.-K. einzuzahlen. Die Einzahl. der restl. 75 % erfolgte v. 15./1.–15./2. 1921. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./6. 1921 um M. 3 000 000 (also auf M. 6 300 000) in 2500 Vorz.-Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber, ab 1./7. 1921 pro rata der Einzahl., übernommen von einem Konsort. (Commerz- u. Privat-Bank A.-G., Berlin) zu 100 %, eingezahlt mit 25 %, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch, sowie vorzugsweise Einlös. zu 110 % bei event. Liquid. der Ges. Hypotheken: M. 100 000 zu 4½ % auf Grundstück Charlottenburger Ufer 50, M. 108 262 auf Guerickestr. 31. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer Vergüt. von M. 5000 je Mitgl., M. 10 000 der Vors.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Grund, Boden u. Gebäude 600 000, Haus Guericke- Strasse 31 162 000, Masch. u. Utensil.1, Fuhrwerk 1, Debit. 6 511 404, Kassa 48 433, Cambio 43 460, Effekten 165 136, Vorräte 135 545. – Passiva: A.-K. 3 300 000, Hypoth. Charlotten- burger Ufer 50 100 000, do. Guerickestr. 31 155 931 (Rückl. 47 668), unerhob. Div. 8964, Kredit. 2 452 957, Delkr. 150 000, R.-F. 282 331, Talonsteuer 33 000 (Rückl. 7500), Instandhalt. 828 133 . z. Verfüg. des A.-R. 100 000, Div. 495 000, Bonus 330 000, Vortrag 32 797. Da. M. 7 665 981.