Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1965 lich wieder aufgenommen werden konnte, ist die Ges. erst im Laufe des J. 1916 in bessere Erzeugungsverhältnisse gekommen. An beiden Plätzen sind Anlagen für die Gewinnung von Alkohol aus der Ablauge errichtet worden. Im J. 1917 war die Ges. reichlich be- schäftigt. Es wurden 1917 u. 1918 Reingewinne von M. 14 716 324 bzw. 14 115 085 erzielt. Im J. 1919 litt die Ges. unter: andauerndem Kohlenmangel sodass in allen Fabriken lange Betriebseinschränkungen stattfanden; es ergab sich deshalb für 1919 ein Betriebsverlust von M. 1 481 018 u nach M 2 353 083 Abschreib. u. M. 85 000 Rückl. ein Jahresverlust von M. 3 919 101, der vorgetragen wurde. Für 1920 wurde nach Tilg. des Verlustvortrags aus 1919 ein Reingewinn von M. 10 841 112 erzielt. Über die Russische Zellstofffabrik Waldhof (Livland) ist zu berichten: Nach der Besetzung von Pernau durch deutsche Truppen war es möglich, zuverlässige Nachrichten über den Zustand der Werkanlagen zu erhalten; diese haben nur bestätigt, dass die Anlagen voll- ständig zerstört sind. Was von Nebengebäuden und Einrichtungen noch erhalten ist, hat durch den Brand und dadurch, dass es über zwei Jahre Witterungseinflüssen und Dieb- stählen schutzlos ausgesetzt war, so gelitten, dass es wertlos geworden ist. Die Waldungen, soweit sie im besetzten Gebiet liegen und erreichbar sind, sind im allgemeinen nicht viel beschädigt. Sie sind aber meist in andere Hände übergegangen. Bei der langen Dauer des Krieges u. dessen unübersehbaren Folgen, namentlich in Russland, hat die Mannheimer Ges. für ihre sämtlichen durch diese Umstände berührten und gefährdeten Aktiva durch entsprechende Rückstellungen Vorsorge getroffen. Die in der G.-V. v. 26./7. 1915 hierfür geschaffene Kriegs- reserve von M. 10 000 000 (s. oben) genügte bei weitem nicht. Es wurde deshalb, nicht nur der nach Abschreib. und einer Rückstell. für Talonsteuer für 2 Jahre verbleibende Gewinn von M. 10 080 000 der Kriegsreserve zugeführt, sondern auch noch die ord. Res. mit M. 16000000 zur Ausgleichung der entstehenden Unterbilanz verwendet. Die Kriegsrückstellung be- trägt jetzt noch M. 44 263 918, nachdem aus den Gewinnen von 1917 u. 1918 noch M. 4 831 532 bzw. M. 4 000 000 dazugeschrieben wurden, da sich die Verhältnisse in Russland seit 1918 wieder ungünstig gestaltet haben. Neuerdings hat die Zellstoffabrik Waldhof bei der estnischen Regierung um Wiederaufbau der Fabrik in Pernau nachgesucht. Die Mannheimer Ges. ist bei der russischen Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof bei pernau (siehe oben) beteiligt. (A.-K. Rbl. 12 000 000, beinahe vollständig im Besitz der Mannheimer Ges.). Waldbesitz der russ. Ges. 36 708 ha. Dieselbe emittierte 1903 M. 6 000 000 4½ % ab 1904 in 25 J. tilgbare Schuldverschreib., für welche die Mann- heimer Ges. die Garantie übernahm. Den noch in Umlauf befindlichen Betrag von M. 4546 000 tauschte die Mannheimer Ges. Anfang 1917 gegen 5 % Deutsche Kriegsanleihe um. Im Jahre 1913 hat die Mannheimer Ges. auch die Garantie für eine neue 5 % Anleihe von Pernau im Betrage von M. 10 000 000 übernommen. Div. der russ. Ges. 1906–1913: 5, 6, 6, 4¾, 3½, 4½, 4½, 4 %. 1914–1919: 0 % (Kriegszustand). Das Effekten- u. Beteilig.-Kto besteht aus Kaut.-Effekten, Kriegsanleihen, den oben genannten Aktien der Russischen Zellstofffabrik Waldhof zu Pernau, aus Aktien der „Papyrus“' Akt.-Ges. in Mannheim-Waldhof, aus Aktien der A/S. Storde Kisgruber in Stord (Norwegen), M. 500 000 Oblig. der Elberfelder Papierfabrik A.-G. in Berlin-Zehlendorf. Das A.-K. der „Papyrus“' Akt.-Ges. beträgt M. 5 000 000; eine Div. hat diese Ges. bis 1915 nicht verteilt, für 1916 6 %, für 1917 12 %, für 1918: 15 % gezahlt. 1919 mit Verlust ab- geschlossen; gedeckt von Zellstoffabrik Waldhof. 1920 ergab Überschuss, so dass der Verlust aus 1919 getilgt wurde. Mit Wirkung ab 1./1 1918 ist dieses Unternehmen gepachtet und Zzwar einschl. der Papierfabrik Dill-Weissenstein. Kapital: M. 98 000 000 in 60 000 St.-Aktien, 8000 Vorz.-Aktien Lit. A u. 30 000 Vorz.- Aktien Lit. B. à M. 1000. Die Aktien können auf Namen gestellt u. ebenso wieder in Inh.- Aktien umgewandelt werden. Urspr. M. 750 000; Erhöhung 1886 auf M. 1 500 000, 1887 auf M. 2 000 000, 1888 auf M. 3 000 000, 1889 auf M. 4 000 000; fernere Erhöh. lt. G.-V. v. 28./7. 1896 um M. 2 000 000 zur Ablösung der 4000 Genussscheine. 1900 weitere Erhöh. des um A.-K. M. 3 000 000 in 3000 Aktien zu 200 %. Das neue Kapital war hauptsächl. für die durch die Waldhof-Ges. ins Leben gerufene russ. A.-G. Zellstofffabrik Waldhof bei Pernau (Livland) bestimmt (siehe oben). Zur Stärkung der Betriebsmittel 1904 Ausgabe von M. 1 000 000 zu 200 %. Die G.-V. v. 28./4. 1905 beschloss dann Erhöhung um M. 2 000 000 au 200 %. Zu weiteren Umbauten sowie zur Vermehrung des Waldbesitzes beschloss die G.-V. v. 30./4. 1907 nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 in 3000 Aktien, übernommen von einigen Grossaktionären zu 200 %, angeboten den alten Aktionären zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss: 1. Genehmig. des mit der Zellstoff- fabrik Tilsit, A.-G. unter dem 21./11. 1907 abgeschlossenen Verschmelzungsvertrages, betr. den Erwerb deren Vermögens als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation dieser Ges. mit Wirkung ab 1./4. 1907 gegen Gewährung von nom. 3 000 000 M. neuer Waldhof-Aktien an die Inhaber der nom. M. 3 000 000 St.-Aktien u. Zahlung von 2 150 000 M. an die Inhaber der 2 000 000 M. Vorz.-Aktien der Zellstofffabrik Tilsit; 2. die Erhöhung des A.-K. um M. 4 000 000; (3000 Stück dienten zum Umtausch der Tilsiter Aktien); die weiteren 1000 Aktien wurden den Aktionären zu 200 % angeboten; diese 1000 Aktien dienten zur Bezahlung der Tilsiter Vorz.-Aktien. Auch wurden zwei Anleihen der ilsiter Fabrik im Gesamtbetrage von M. 1 065 000 mit übernommen, die aber 1./7. 1908 zurückgezahlt wurden. Die Kosten der Fusion M. 612 594 wurden der Spez,-Res. entnommen. Zur Rückzahl. der Bankschuld (M. 11 400 000), zur Erweiterung der Anlagen u. Ver-