1972 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Feldmühle, Papier- u. Zellstoffwerke Akt.-Ges., Sitz in Scholwin bei Stettin, Hauptverwalt. in Stettin, Königstor 11; Zweigniederlass. bezw. Fabriken in Liebau in Schl., Odermünde b. Stettin. Gegründet: 27./8. 1885; eingetr. 4./9. 1885. Die Ges. firmierte bis 1891 „Schles. Sulfit- Cellulosefabrik Feldmühle' mit Sitz in Liebau, dann Firma von 1891–1911 , Cellulose-Fabrik Feldmühle“, jetzige Firma wie oben seit 24./3. 1911; Domizilverlegung 1893 nach Cosel, 1899 nach Breslau, 1912 nach Berlin, ab 1920 in Scholwin bei Stettin. Zweck: Fabrikation von Papier, Papierstoff u. verwandten Stoffen, sowie der Betrieb aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Gesellschaft ist auch berechtigt, sich bei anderen Gesellschaften, welche ähnliche Zwecke verfolgen, zu beteiligen. Der ge- samte Grundbesitz umfasst 94 ha 15 a 46 qm, wovon 4 ha 69 a bebaut sind. Die Gesellschaft besitzt in Liebau i. Schles. eine Papierfabrik mit 1 Papiermaschine, in Odermünde b. Stettin eine Sulfit-Zellstoff-Fabrik, zwei Papierfabriken mit 5 Papiermaschinen (eine 6. Maschine im Bau), eine Holzschleiferei u. eine Sulfit-Spiritus-Fabrik. Odermünde hat eigenes Anschluss- gleis u. Transportgleis-Anlagen auf dem Fabrik-Grundstück und ist durch 2 Bollwerke und 1 Stichkanal mit den zugehörigen Umschlags-Vorrichtungen für den See- u. Binnenschiffahrts- Verkehr eingerichtet. Das Werk besitzt ausserdem ausgedehnte, mit Gleisanlagen ver- sehene Holzstapelplätze. – Die Zellstoff-Fabrik arbeitet für den eigenen Bedarf der Ges. u. für den Verkauf; in Liebau werden unter anderem Pergamyn, Pergament-Ersatz und sat. imit. Pergament hergestellt, in Odermünde b. Stettin Rotationsdruckpapier, eins. glatte Zellstoff-Papiere u. anderes. Die Dampfholzschleiferei in Odermünde arbeitet für eig. Bedarf. Buchwert der Anl. Ende 1920 M. 12 605 006: Gesamtabschreib. bis Ende 1920 M. 20 664 522. Infolge des Kriegszustandes 1914 u. 1915 zurückgegangener Absatz u. eingeschränkter Be- trieb. 1916–1918 Besserung der geschäftlichlen Lage, da die Herstell. kriegswirtschaftl. Artikel, wie Papiergarn für die Textilind. aufgenommen wurde. Die Erzeugung der Sultfit- Spiritus-Fabrik wurde dem Kriegsausschuss für Ersatzfutter zur Verfügung gestellt. Die Gesellschaft beschäftigt insgesamt rd. 1600 Beamte und Arbeiter. — 1917 wurde zu gleichen Teilen mit der Firma Christian Dierig G. m. b. H., Ober- Langenbielau, die Dierfeldgarn G. m. b. H. (Kapital zunächst M. 100 000), zur Erzeugung von Zellulon-Garn gegründet. Die Anlagen dieser Ges. sind den Odermünder Werken der Feldmühle A.-G. angegliedert, seit August 1919 ausser Betrieb. Eine Wiederinbetriebsetzung wird voraussichtlich nicht mehr erfolgen. Ende 1918 Erwerb der dem Odermünder Werk naheliegenden Dampfziegelei Stolzenhagen. Im Januar 1920 führten die wegen der politischen Verhältnisse Oberschlesiens eingeleiteten Verhandl. über den Verkauf der Coseler Werke zu einem abschliessenden Ergebnis. Die Anlagen gehen an eine neubegründete Ges. in Cosel zu einem Preise über, der ausser einem entsprechenden Buchgewinn für eine Reihe von Jahren einen Ausgleich für den durch die Abtrennung zeitweise geminderten Ge- schäftsumfang gewährleistet. Kapital: M. 42 000 000 in 240 St.-Aktien (Nr. 1–240) à M. 2000, 29 520 Aktien (Nr. 241 bis 29 760) à M. 1000, sowie 12 000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–12 000) à M. 1000. Lt. G.-V. v. 4./7. 1891 lauten sämtl. Aktien auf Inh.. Urspr. M. 360 000 in 180 Nam.-Aktien à M. 2000, erhöht 1886 um M. 120 000, 1891 um M. 520 000, 1895 um M. 200 000, 1897 um M. 300 00 zu 120 %. 1898 um M. 1 000 000, von denen eine Hälfte den Aktionären zu 136.50 % angeb. wurde, 1899 um M. 500 000 zu 145 %; dann erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1906 um M. 1 000 000, übern. von einem Konsort. M. 500 000 zu 142 % u. M. 500 000 zu 153 %, mit der Verpflicht. M. 500 000 den alten Aktion. zu 145 % anzubieten (geschehen) Aufgeld mit M. 475 000 in R.-F. Die G.-V. v. 24./3. 1911 beschloss mit Rücksicht auf den Bau der neuen Fabrik in Odermünde Erhöh. um M. 2 000 000, div.-ber. ab 1% 1911 p. r. t. der Einzahl. Diese neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu 150 % übernommen, angeboten den seitherigen Aktionären zu 155 %; Agio mit M. 1 000 000 in R.-EF. Die G.-V v. 26./3. 1912 beschloss nochmals Erhöh. um M. 2 000 000, div.-ber. für 1912 zu einem Viertel, übernommen von einem Konsort. zu 138 %, angeboten den alten Aktionären im Juni 1912 zu 143 %, Agio mit M. 641 000 in R.-F. Die G.-V. v. 28./3. 1914 beschloss weiter. Erhöh. um M. 2 000 000, doch hob die a. o. G.-V. v. 14./12. 1916 diesen Beschluss wieder auf u. genehmigte die Erhöh. des A.-K. um höchstens M. 2 500 000. Von diesen wurden den Aktionären im Jan. 1917 M. 2 000 000 angeboten u. von diesen zu 115 % einschl. aller Em.- Kosten übernommen. Diese neuen Aktien sind ab 1./1. 1917 div.-ber. Der Erlös derselben diente zur Fertigstellung der bereits vor Kriegsbeginn in Angriff genommenen Erweiterungs- bauten sowie zur Erfüllung besonderer Kriegsaufgaben Die Frist zur Ausgabe der restl. M. 500 000 wurde bis zur ord. G.-V. des J. 1918 verlängert. Die G.-V. v. 25./11. 1919 beschloss eine weitere Erhöh. um M. 5 000 000 auf M. 15 000 000 zum Ausbau von Odermünde, Erricht. von Arb.- u. Beamtenhäusern u. Verstärk. der Betriebsmittel. Die neuen Aktien den Aktionären zu 115 % i. Verh. 2:1 zum Bezuge angeboten. Lt. a. o. G.-V. v. 19./). 1920 noch Ausgabe von M. 2 000 000 ab 1./1. 1920 div.-ber. 6 % Vorz.-Aktien mit Nachzahlunß pflicht, bevorzugter Einlös. im Falle der Liquidation zu 115 % u. 5fachem Stimmrecht. Ab 1./1. 1926 können die Vorz.-Aktien, die zur Verhüt. der Überfremdung dienen, zu 115 % eingezogen werden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 9./10. 1920 um M. 10 000 000 (beschlossen waren M. 15 000 000) in 10 000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1921 um M. 10 000 000 in 10 000 Vorz.