Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2459 Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. wurde als Kolonial-Ges. am 31./12. 1904 gegründet. Der Gegen- stand des Unternehmens ist der Bau u. die Errichtung, sowie der Betrieb von Eisenbahnen, Kleinbahnen u. Hafenanlagen in den deutschen Schutzgebieten. Die A.-G. für Verkehrswesen hat 1906 einen bis 31./3. 1916 gültigen Vertrag mit der Deutschen Kolonial-Eisenb ahnbau- u. Betriebs-Ges. geschlossen, in dem diese Ges. die Ausführung der von ihr übernommenen Bau- und Betriebsgeschäfte in den deutschen Schutzgebieten der Akt.-Ges. für Verkehrs- wesen überträgt. Sie ist danach berechtigt, die von der Deutschen Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. übernommenen Bau- und Betriebsgeschäfte durch die Firma Lenz & Co., G. m. b. H. ausführen zu lassen. Den Teil ihres jährlichen Reingewinns, welcher nach Vornahme der erforderlichen Abschreibungen und der gesetz- und satzungsmässigen Rücklagen sowie nach Ausschüttung des Gewinnanteils von 5 % auf die Anteile ver- bleibt, hat die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. der Ges. auszuzahlen während diese die Verpflichtung übernommen hat, der Deutschen Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. den Betrag bar zu vergüten, der zur Deckung aller Abschreib. und zur Verteilung eines Gewinnanteils von 5 % in einem Geschäftsjahre fehlen sollte. Der hiernach von der Akt.-Ges. für Verkehrswesen zu leistende Jahreszuschuss darf jedoch die Summe von M. 100 000 nicht übersteigen. Die auf Grund dieses Vertrages von der Deutschen Kolonial- Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. an die Akt.-Ges. für Verkehrswesen gezahlte Vergütung hat für die Geschäftsjahre 1906–1918: M. 129 893, 131 756, 131 006, 127 549, 124 845, 132 697, 134 822, 134 016, 131 306, –, –, –, –— betragen, während die Ges. in denselben Jahren je 5 % Rein- erträgnis auf das gesamte Grundkapital verteilt hat. Ferner hat die Ges. mit der Firma Lenz & Co. eine zunächst gleichfalls bis 31./3. 1916 gültige Interessengemeinschaft abgeschlossen, nach welchem diese Firma die Verpflichtung ein- gegangen ist, denjenigen Teil ihres Gewinnes, welcher ihr nach Ausschüttung eines Gewinn- anteils von 5 % auf das Stammkapital von M. 1 000 000 verbleibt, der Akt.-Ges. für Verkehrswesen auszuzahlen, während diese jährlich den Betrag, welcher der Firma Lenz & Co. zur Ausschüttung eines Gewinnanteils von 5 % ausweislich der Gewinn- u. Verlust- rechnung fehlt, in bar zu vergüten hat. Die Zubusse darf jedoch jährlich die Summe von M. 40 000 nicht übersteigen. Die vertragliche Vergütung, die die Firma Lenz & Co. der Ges. auf Grund der abgeschlossenen Interessengemeinschaff für 1908–1917 gezahlt hat, betrug M. 260 485, 191 659, 354 571, 521 952, 270 833, 582 347, 39 953, 175 831, 359 968, 483 804. 1920 wurden die Geschäftsanteile der Fa. Lenz & Co. G. m. b. H. bis auf einen geringen ausstehenden Betrag zu pari erworben. Die Akt.-Ges. für Verkehrswesen hat 1909 von der Firma Lenz & Co., G. m. b. H., auf Grund eines der Ges. zustehenden Optionsrechts, deren Stammanteil an der Kolonialen Bergbau-Ges. m. b. H. im Nennwerte von M. 31 200 zum Nominalwert zuzüglich 4 % Zs. mit Anspruch auf das Reinerträgnis ab 1./1. 1909 ab käuflich erstanden. Diese Ges., deren Stammkapital M. 100 500 beträgt, betreibt die Ausbeutung von 65 in der Nähe der Eisenbahn- station Kolmanskuppe im südwestafrikan. Schutzgebiet gelegenen, in einen Nord- u. einen Südblock zerfallenden Diamanten-Abbaufeldern. Sie ist ferner durch die Koloniale Berg- bau-Ges. m. b. H., die ihr Besitztum, Rechte a. d. Consolidated Diamand Mines of South West Afrika Ltd. verkauft hat, bezw. durch die Ges. für Kolonialwerte m. b. H. an der Pomona Diamanten-Ges. beteiligt. Der Gewinn-Anteil der A.-G. für Verkehrswesen an der Kolonialen Bergbau-Ges. m. b. H. betrug 1909–1913 M. 400 000, 848 000, 624 000, 780 000, 780 000. Die Pomona-Diamanten-Ges. hat ihren Betrieb am 1./6. 1912 aufgenommen. Div. für das erste, 7 Mon. umfassende Betriebsjahr 1912 40 % = M. 1 200 000, 1913: 175 %. Div. 1914: 35 %, 1915: 45 %, 1916: 45 %. Das Konto eigener Effekten setzte sich ult. 1918 aus folgend. Werten zus.: nom. M. 2 906 000 3½ % kreisgarantierte Neustadt-Gogoliner Eisenbahnaktien, nom. M. 299 000 3½ % von der Stadt Stralsund garantierte Stralsund-Tribsees Eisenbahnaktien La. B und nom. M. 641 000 Vorz.-Aktien B; M. 257 000 Halle-Hettstedter Eisenbahnaktien La. A u. B; nom. M. 805 000 3½ % kreisgarant. Liegnitz-Rawitscher Aktien B; nom. M. 475 000 Kiel-Schönberg Vorz.-Aktien; nom. M. 1550000 Mühlhausen-Ebeleben Eisenbahnaktien; nom. M. 670000 Aktien der Görlitzer Kreisbahn; nom. M. 654 000 Franzburger Kreisbahnen Prior.- Aktien; ferner M. 31 200 Stammanteil der Kolonialen Bergbau-Ges. m. b. H.; nominell M. 31 200 Stammanteil der Ges. für Kolonialwerte m. b. H., nom. M. 620 900 Anteile der Lüderitzbuchter Elektr.-Ges. m. b. H. mit 25 % eingez. 1912 Erwerb des gesamten A.-K. von M. 2 500 000 der Ostdeutschen Eisenbahn-Ges., Königsberg i. Pr. Diese Ges., die für 1913–1919 9, 9, 7, 7, 7, 7, 0 % Div. verteilte, übt eine rege Bautätigkeit aus. 1917 erworben nom. M. 388 000 Ohlauer Kleinbahn-Aktien u. M. 834 000 Frankenstein-Münster- berg-Nimptscher Kreisbahn-Aktien. Diese oben genannten Werte sind mit M. 11 474 900 in die Bilanz eingesetzt. 1908–1918 haben sich diese Werte angemessen verzinst. 1919 gewinnbringende Verkäufe. Die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. hat im J. 1913 in den deutschen Schutzgebieten Bahnen in einer Gesamtlänge von 154 km mit einem Gesamtbaukapital von M. 25 024 000 ausgeführt, für 1914 u. ff. nicht bekannt gegeben. Es bestand im März 1915 ein Auftragsbestand an Kolonialbahnen in einer Gesamtlänge von 224 km mit einem Ge- samtbaukapital von M. 33 950 000. Dieser Auftragsbestand ist bis 1918 unverändert geblieben.