2478 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. werden alsdann abgestempelt u. haben fernerhin nur noch auf den unter Gewinn-Verteilung näher bezeichneten Anteil am Reingewinn Anspruch. Das Stimmrecht für die ausgelosten Stammanteile steht dem Deutschen Reiche zu. Da das Deutsche Reich den Besitzern der Stammanteile gegenüber die unmittelbare Verpflichtung zur jährl. Verzinsung u. plan- mässigen Einlösung der Stammanteile unabhängig von den geschäftlichen Ergebnissen u. dem Bestehen der Ges. übernommen hat, so sind die Stammanteile gemäss § 1807 Ziffer 2 des Bürgerl. Gesetzbuches zur Anlegung von Mündelgeld geeignet. Die Vorzugsanteile Reihe A sind bei der Gewinnverteilung u. bei der Auflösung der Ges. bevorrechtigt; ihre Vorrechte fallen fort, wenn auf die Vorzugs- u. die Stammantelle in 10 aufeinanderfolgenden Jahren auf beide gleich hohe Gewinnanteile, indessen nicht weniger als 5 % entfallen sind; sie fallen jedenfalls vom Beginn des 91. Geschäftsjahres an fort. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Vor Ablauf des Monats Juni. Stimmrecht: Je 1 Anteil = 1 St.; das Stimmrecht der ausgel. Anteile steht dem Reiche zu. Gewinn-Verteilung: 5 % zum ordentl. R.-F., dann 3 % an die Vorzugsanteile Reihe A, hierauf an das Reich derjenige Betrag, den es für gewährleistete Gewinnanteile u. Tilg. einschl. des Zuschlages an die Besitzer der Stammanteile Reihe B für das betreffende Ge- schäftsjahr zu zahlen hat; vom alsdann verbleibenden Überschuss: 10 % Tant. an A.-R., von den übrigen 90 % ein weiterer Gewinnanteil bis zur Höhe von 2 % an die Vorzugsanteile Reihe A, hierauf ein weiterer Gewinnanteil bis zu 2 % an die Stammanteile Reihe B, und z war sowohl an die noch nicht ausgelosten wie an die ausgelosten und abgestempelten; von dem alsdann noch verbleibenden Überschusse erhält das Reich die Hälfte, die andere Hälfte fällt als weiterer Gewinnanteil den Anteilen beider Reihen einschliesslich der aus- gelosten Stammanteile Reihe B nach Verhältnis ihrer Nennwerte zu, sofern nicht die Gen.- Vers. beschliesst, die auf die Anteile entfallende Hälfte zu besonderen Rücklagen oder zu Wohlfahrtszwecken zu verwenden. Die Zahlung der Super-Div. erfolgt spätestens am 1./7. nach dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Zahlstellen: Für die Div., Zinsscheine u. verl. Anteile: Berlin: Berliner Handels-Ges., Bank für Handel u. Ind., S. Bleichröder, Disconto-Ges., von der Heydt & Co., Nationalbank f. Deutschl.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Frankfurt a. M.: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind.: Hamburg: Nordd. Bank, M. M. Warburg & Co., Bank f. Handel u. Ind.; Stettin: Wm. Schlutow. Verj. der Div.: 4 J. (K). Dividenden: Anteile A: bis 1910 3 % Bauzinsen; für 1911 ½ %; für 1 912–1914: 3, 33 % als Gewinnanteile; Anteile B: je 3 % Zinsen, werden für Anteile B vom Reich gezahlt (siehe oben). Kurs: Die Anteile Reihe B im Nominalbetrage v. M. 11 000 000 wurden 27./5. 1908 zu 94 % aufgelegt; Ende 1908–1920: 94, 93.75, 93.50, 91.40, 89, 89, 89.90*, –, 70, –, 63*, 209.50, 141.25 %. Notiert in Berlin. In Hamburg Ende 1913–1920: 87, 89.90*, –, 70, –, 63*, 160, – %. Ab 21./10. 1912 werden die M. 100-Abschnitte Lit. B besonders notiert. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Bahnanlage: Baurechnung 16 640 000, Schutzstreifen 199 294, Erweiterungsbauten 83 572, Materialbestände 236 270, Industriebetriebe u. Land- gerechtsame, Effekten 456 533, Forderungen in laufender Rechnung 325 514, Verrechnungs- konto 495 041 108. – Passiva: Grund-Kap.: Vorz.-Anteile Reihe A 5 640 000, Stamm-Anteile Reihe B 11 000 000 (davon durch Auslos. 418 500), Betriebs-Res.-F. 600 000, Bau-Res.-F. 55 143, ordentl. R.-F. 44 558, Ern.-F. 127 921, Spez.-R.-F. 3142, rückst. verloste Stammanteile Reihe B 1320, do. Zs.-Scheine 15 507, Verbindlichkeiten in lauf. Rechn. 2 553 515. Sa. M. 20 041 108. Reichskommissar: Geh. Oberbaurat Baltzer. Vorstand: Reinhold Melchior, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Carl Fürstenberg, Geschäftsinhaber der Berl. Handels-Ges., Berlin; stellv. Vors. Bankier Dr. Ed. Mosler u. Bankier Dr. Paul von Schwabach, in Firma S. Bleichröder, Berlin; Mitgl.: Max M. Warburg, in Firma M. M. Warburg & Co., Hamburg; Geh. Reg.-Rat Richard Witting, A.-R. der Nationalbank für Deutschland, Berlin; Rechtsanwalt Dr. Herm. Fischer, Charlottenburg. Act-Ges. Lokalbahn Lam-Kötzting in Lam in Bayern. Gegründet: 22./8. 1891; Konz. 24./8. 1891. Zeitdauer 99 Jahre. Betriebseröffn. 1./8. 1893 Zweck: Bau und Betrieb der normalspurigen Lokalbahn Lam-Kötzting, Länge 18 km. Die Bahn wurde seit der Eröffnung infolge Pachtvertrages als Gesamtstrecke Cham-Kötzting- Lam durch den bayer. Staat betrieben, seit 1./10. 1897 in eigenem Betriebe, seit 1./1. 1901 wurde der Betrieb wieder von der Staatsbahnverwaltung übernommen. Seit 1./5. 1912 wieder von der Akt.-Ges. betrieben. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Prioritäts-Anleihe: M. 576 600 in 4 % Oblig., Stücke à M. 1000, 500, 200 u. 100. Zs. 1./5. u. 1./10. Wird mit ½ % jährl. amortisiert. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Eisenb.-Zentralkasse 3156, Bahnanlage A 170 296, do. B 700 440, Kassa 549, Betriebsmittel 13 346, Hochbau 81 020, Kontokorrent 229 717, Effekten 114 879, Material 6044. Beleucht.-Anlage 3335. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 15 689, Prior.-F. 576 600, do. Zs.-Kto 4684, Amort.-F. 69 486, Div. 320, Talonsteuer-Res. 7018, Ern.-F. 195 000, Reingewinn 53 987. Sa. M. 1 322 785.