Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2481 Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Nürnberg. Gegründet: 19./2. 1834. Zweck: Bau u. Betrieb einer normalspur. Eisenbahn zwischen Nürnberg u. Fürth. Bahnlänge 6 km. Der Ausbau des zweiten Geleises ist bis Fürth-Ost erfolgt. Für 1920 resultierte ein Bilanzverlust von M. 1 653 176. Der G.-V. v. 18./8. 1921 wurde Mitteilung gemäss § 240 Absatz 1 des HGB. gemacht. Kapital: M. 303 428.57 in 1770 Aktien à fl. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Bahn mit Telegraphen- u. Telephonleitung 564 164, Immobil. 966 904, Lokomotiven 218 398, Personen-, Gepäck- u. Rollwagen u. Draisine 245 247, Mobil. 5225, Haus- u. Hofrequisiten, Werkzeug 4952, vorrätige Material. 136 841, Barbestand d. Pensions-, u. Unterstütz.-F. 411, Guth. d. R.-F. b. Bau-F. 31 000, do. Pens.- u. Unterst.-F. 156 043, Sicherheitsleist. b. Eisenbahndir. Nürnberg 2325, Verlust 1 053 176. – Passiva: A.-K 303 428, Guth. beim Baufonds 31 000, Pens.- u. Unterstütz.-F. 156 455, dem Bau-F. geleist. Vorschüsse 185 643, Gläubiger 1 327 095, Restkaufschilling f. Grundstücke 64 960, desgl. für das im Mai 1898 erworbene Grundstück 58 800, Bericht.-Posten für nicht erfolgte Abschreib. an Betriebsmitteln u. Betriebsanlagen 1 239 309. Sa. M. 3 366 692. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Persönl. Ausgaben 964 494, sachliche Ausgaben 1 372 096, übrige Ausgaben 294 258. – Kredit: Vortrag 145, Personen-, Gepäck- u. Hunde- beförder. 1 521 077, Güterbeförderung 21 827, Ertrag a. Grundstücken u. Pachtzs. 8135, Zs. 217, ausserordentl. Einnahmen 26 268, Verlust 1 053 166. Sa. M. 2 630 848. Dividenden 1901–1920: 4, 5, 5, 5, 6, 7, 10, 11, 14, 14, 14, 14, 7, 0, 0, 0, %3½ 90 90 %. Direktorium: Vors. Komm.-Rat Ed. Ley, G. Birkner, Geh. Komm.-Rat H. Humbser, Ober- landesgerichts-Rat a. D. Jak. Gunzenhäuser, Ed. Mohr, Kfm. Daniel Ley, Fabrikbes. Eduard Mohr, Justizrat Rechtsanw. Emil Josephthal. Gesellschafts-Ausschuss: Bürgermeister Eduard Müller, Fürth; C. Wilh. Bock, Komm.-Rat Herm. Grüner, Christian Winkler, Komm.-Rat Dr. Fr. Morgenstern, Bankdir. Adolf Gold- schmidt, Kfm. Wilh. Heerdegen, Nürnberg. Zahlstellen: Nürnberg: Bayer. Staatsbank, Dresdner Bank u. deren Fil. Lübeck-Büchener Eisenbahn Gesellschaft in Lübeck. Gegründet: 22./1. 1850; eingetr. 4./6. 1864. Konz. 1850, 1857, 1860, 1862, 1880, 1898, 1902, 1913. Dauer aller Konz. bis 15./10. 1951. Statut von 1857. Zweck: Bau u. Betrieb der Bahnlinien: Lübeck-Büchen, eröffnet am 15./10.1851 (49,24 Km): Lübeck-Hamburg, eröffnet am 1./8. 1865 (62, 86 Km) nebst Güterbahn Wandsbek-Rothenburgsort- Lübecker Güterbahnhof in Hamburg, eröffnet am 1./10. 1902 (7,78 km); Lübeck-Travemünde, eröffnet am 1./8. 1882 (20,53 km), Nebenbahn Lübeck-Schlutup, eröffnet am 20./8. 1902 (15,70 km), Nebenbahn Travemünde-Stadt-Niendorf (OÖstsee), eröffnet am 8./7. 1913 (4,76 km), zus. 160,87 km. Die Lübeck-Hamburger Bahn u. die in gemeinschaftlichem Eigentum u. Betrieb mit der Eutin-Lübecker Eisenbahn stehende Strecke der Lübeck-Travemünder Bahn vom Bahnhof Lübeck bis Schwartau-Waldhalle haben Doppelgleise. Den Betrieb auf den auf staatlichem Grund u. Boden angelegten Hafengleisen in Lübeck führt die Lübeck- Büchener Eisenbahn; sie betreibt auch die vom Lübeckischen Staate erbaute Industriebahn zwischen der Station Dänischburg der Lübeck-Travemünder Bahn u. dem Hochofenwerk Lübeck bei Herrenwyk von 5 km Länge. Zum Bau der 1878 eröffneten Eisenbahnbrücke über die Elbe bei Lauenburg hat die Ges. M. 1 005 105 beigesteuert, so dass diese Elbbrücke zu einem Drittel der Ges. gehört. Die G.-V. v. 6./6. 1912 beschloss den Bau einer Nebenbahn von Travemünde nach Niendorf an der Ostsee (4,76 km) u. den Bau u. Betrieb einer Kleinbahn von Lübeck nach Segeberg (29 km) für Rechn. der Lübeck-Segeberger Eisenbahn-Akt.-Ges. Die Kleinbahn wurde am 6./12. 1916 in Betrieb genommen. Die oldenburg. Regierung und der Lübecker Staat haben der Lübeck-Büchener Eisenbahn-Ges. den zum Bau der Nebenbahn Travemünde-Stadt-Niendorf (Ostsee) erforderl. Grund u. Boden kosten- u. lastenfrei zur Verfüg. gestellt; die oldenburg. Regierung gewährte ausserdem einen unverzinsl. u. nicht rückzahlbaren Baukostenzuschuss von M. 150 000. Die Lübeck-Hamburger Bahn ist in den am 5./12. 1906 eröffneten Hauptbahnhof Hamburg der preuss. Staatsbahn eingeführt. Der Lübeck-Büchener Eisenbahn steht ein unkündb. Mit- benutzungsrecht daran zu. Sie hat als Beitrag zu den Anlagekosten den Betrag von M. 845 000 mit 3¾ % jährl. zu verzinsen u. zu den Unterhalt.- u. Betriebskosten nach Verhältnis der Anzahl der auf der Lübeck-Hamburger Bahn u. der auf der Stadtbahn u. den Staatsbahnlinien ein-, aus- u. durchfahrenden Züge beizutragen. Über die Verlegung des Bahnhofs in Lübeck nach der Vorstadt St. Lorenz, sowie die damit zus.hängenden Bahnverlegungen, den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Lübeck u. Schwartau u. den Bau der Nebenbahn Lübeck- Schlutup sind zwischen dem Lübecker Staate u. den beteiligten Eisenbahnverwalt. im Mai 1901 Verträge geschlossen, deren Inhalt in der G.-V. v. 28./10. 1901 genehmigt ist. Am 11./3. 1907 wurde in Lübeck der neue Güter- u. Rangierbahnhof, am 1./5. 1908 auch der neue Personenbahnhof nebst der vorerwähnten zweigleisigen Bahnstrecke eröffnet. Der Bahnhof in Lübeck wird von der Mecklenburg. Eisenbahn u. der Eutin-Lübecker Eisenbahn Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 156 7