Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2487 Die Ges. betreibt ausser der elektr. Stadtbahn Briesen (2,8 km) noch die Wehlau-Friedländer Kreisbahn (69 km), die Königsberger Kleinbahn (59,70 km), die Samlandbahn (47km), die Fisch- hausener Kreisbahn (23 km), die Haffuferbahn (48 km), die Marienwerder Kleinbahn (57 km), die Kleinbahn Culmsee-Melno (45 km) u. die Pillkallener Kleinbahn (55 km), die Inster- burger Kleinbahn (263 km), die Rastenburg-Sensburger Kleinbahnen (96 km), die Kleinbahn Wöterskeim-Schippenbeil (5 km), Hardenberg-Neuenburger Kleinbahn (6 km), Memeler Klein- bahnen (61 km), von Tharau nach Creuzburg (14 km), die Oletzkoer Kleinbahnen (43 km), die Lycker Kleinbahnen (40 km), die Ortelsburger Kleinbahnen (15 km), von welchen Bahnen die Ges. teilweise auch Aktien, Prior.-Aktien bezw. Oblig. besitzt, ult. 1920 mit M. 3 141 748 zu Buch stehend. Von den Gerdauer Kleinbahnen wurde die Strecke Nordenburg-Skandlack im Juli 1916 dem öffentl. Verkehr übergeben, während die anschliessende Strecke Nordenburg-Warnascheln und die Strecke Gerdauen-Barten im Sommer 1917 fertiggestellt wurden. Ferner wurde 1916 u. 1917 der Umbau der Pillkaller Kleinbahn von 0,75 m in I m Spurweite durchgeführt. Vom Magistrat Königsberg wurde der Ges. 1918 die Ausführung von Notstandsarbeiten am Friedländer und Sackheimer Tor übertragen. Das Bauobjekt beträgt bisher M. 1 500 000. Die im J. 1919 begonnenen Arbeiten zur Herstell. einer Förderbahn vom Bahnhof Schakenhof nach Forst Mühling zum Ausbau der Militär-Förderbahn Puppen-Friedrichshof zu einer Kleinbahn u. zur Anlage eines normalspurigen Anschlussgleises vom Bahnhof Memel nach dem Holzhafen Schmelz wurden 1920 beendet, ferner mehrere Privatanschlussgleisanlagen im Bereich der Haffufer- u. Samlandbahn ausgeführt resp. in Angriff genommen. Am 1./7. 1909 hat der Kreis Wirsitz den Betrieb auf den Wirsitzer Kreisbahnen, den die Gesellschaft bisher geführt/ hatte, übernommen. Der mit der Ges. seinerzeit geschlossene Bau- u. Betriebsvertrag wurde auf Grund getroffener Vereinbarung vorzeitig gelöst. Von dem Recht der Kündig. der von der Ges. ausgegebenen 3½ % Schuldverschreib. (s. unten) hat der Kreis bisher nicht Gebrauch gemacht. Die Schuldverschreib. werden von der Ges. für Rechnung des Kreises verzinst und planmässig getilgt. Die der Ges. vertraglich aus Entschädig. für Erweiterungsbauten, Übergabe von Materialien und Verkauf von Lokomotiven usw. gegen den Kreis zustehende Forderung hat der Kreis Wirsitz im J. 1910 gezahlt. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die a. o. G.-V. v. 21./12. 1906 beschloss die Herabsetzung des A.-K. auf M. 2 500 000 durch Zus. legung der Aktien 8:5 behufs Abschreib. von M. 1 500 000 auf Effekten-Kto. Sämtl. M. 2 500 000 be- finden sich im Besitz der Akt.-Ges. für Verkehrswesen in Berlin. Anleihen: Die Ges. ist berechtigt, Oblig. auszugeben. I. M. 1 000 000 in 3½ % Teilschuldverschreib. von 1895. Verzins. u. Tilg. garantiert vom Kreise Wirsitz; Stücke à M. 1000, auf Namen der Berliner Handels-Ges. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Pari-Auslos. (erste 1./7. 1895) auf 2./1. spät. bis 1955; kann ab 1900 verstärkt werden. Kündig. nur auf 2./1. oder 1./7. Die Anleihe diente zur Herstell. von Kleinbahnen im Kreise Wirsitz als I. Rate zum Bau der Bahn Weissenhöhe-Lobsens-Witoslaw u. Dem- bowo-Suchary-Nakel mit Zweig nach Erlau, zus. 75 km, Spurweite 0,60 m. Betriebser- öffnung 1895. Aufgelegt 8./4. 1895 zu 101.50 %. Kurs Ende 1896–1920: 99.50, –, –, –, –, ...... 8 85, 8 785, „ „ Notiert Berlin. II. M. 745 000 in 3½ % Teilschuldverschreib. von 1897 (Rest des Baukapitals), sonst wie Anleihe II. Ausl. ab 1897 am 1./7. auf 2./1. III. M. 300 000 in 3½ % Teilschuldverschreib. von 1901, aufgenommen für Nach- arbeiten u. einen Teil der Betriebsschuld des Kreises Wirsitz, garantiert vom Kreise. Von Anleihe I, II, III Ende 1920 noch in Umlauf M. 1 680 000. IV. M. 192 000 in 3½ % Oblig. von 1904. garantiert vom Kreise Briesen für Verzins. u. Amort. Noch in Umlauf Ende 1920 M. 171 000. Zahlst. für die Anleihen wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rücklagen, sodann bis 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kreis Wirsitz Garantie 1 680 000, Stadtbahn Briesen 198 000, Bauvorlagen u. Projekte 548 147, Grundstücks-Kto Königsberg (abz. M. 146 000 Hypoth.) 52 902, Effekten 3 141 748, Material. 1 208 306, Mobil. 1, Kassa 133 915, Kaut.-Effekten u. Wechsel 290 543, Kaut. 261 750, Schuldner 14 344 055. – Passiva: A.-K. 2 500 000, 3½ % Oblig. 1 851 000, R.-F. 158 608, Rückstell. für Talonsteuer 35 000, nicht eingel. 3½ 0% Oblig. u. Zinsscheine 59 407, Amort. d. Baukap., Stadtbahn Briesen 34 560, Kaut. 328 267, Avale 261 750, Gläubiger 16 625 706, Vortrag 5069. Sa. M. 21 859 370. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebszuschuss Fischhausener Kreisbahn 52 000, Zs. u. Provis. 500 008, Unk. 824 577, Rückstell. f. Talonsteuer 6250, Abschreib. 2030, Vortrag 5069. – Kredit: Vortrag 17 153, Div. u. Hypoth.-Zs. 92 376, Material.-Verkäufe 940 533, Eisenbahn-Bau u. Betrieb 339 872, Sa. M. 1 389 936. Kurs: Die Aktien wurden bisher noch nicht eingeführt. Dividenden 1907–1920: 4, 4½, 5, 6, 6½, 8, 9, 9, 7, 7, 7, 7, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) 5 „ Dr. jur. Alf. Jaffé, Berlin; Reg.-Baumeister Lucht, Königsberg; Paul Lenz, erlin. Aufsichtsrat: (9–20) Vors. Dir. Carl Stoephasius, Stellv. Dir. Reinhold Melchior, Dr. Gustav Sintenis, Dr. Alfons Jaffé, Geh. Komm.-Rat Louis Aronsohn, Berlin; Stadtrat Martin Fried- länder, Stuttgart; Komm.-Rat Ernst Michalowksi, Bankdir. Ludwig Kaufmann, Königsberg i. Pr.