Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2491 Dividenden 1901–1920: 7, 7, 7, 8, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 5, 5, 6, 6, 6, ?, 8 %. C.-V.: 4 J. n. F. Direktion: Ing. Th. Bischoff, Dipl.-Ing. H. Bischoff. Aufsichtsrat: Vors. F. von Miller, Reichsrat Wilh. von Finck, Dr. Adolf Förderreuther, München; Justizrat Dr. Karl Eisenberger, Wilh. Merck, München. Zahlstelle: München: Merck, Finck & Co. Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft in Tsingtau. Zweigniederlassung in Berlin, Unter den Linden 31. Anlässlich der Besetzung von Tsingtau durch die Japaner im Aug.-Sept. 1914 wurde auch die ganze Strecke der Schantung-Eisenbahn-Ges. von den Japanern beschlagnahmt. Die Schächte der früheren Schantung-Bergbau-Ges. wurden vor der Besetzung seitens der deutschen Verwalt. unter Wasser gesetzt. Auf Grund der Verordnung des Bundesrats v. 25./2. bezw. 5./11. 1915 hat der Reichskanzler der Schantung-Eisenbahn-Ges. Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung u. Vorlegung der Jahresbilanz, der Gewinn- u. Verlustrechnung sowie des Geschäftsberichts für das Geschäftsjahr 1914 gewährt. Auch für die Geschäfts- jahre 1915–1919 wurde die gleiche Befreiung eingeräumt. Nach den Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles sind die Japaner ver- pflichtet, die Aktionäre, da die Ges. ein reines Privatunternehmen ist, angemessen zu ent- schädigen. Die Entschädigung wird an die Wiedergutmachungs-Kommission gezahlt, der Deutschen Regierung gutgeschrieben, die dann die deutschen Aktionäre zu befriedigen hätte. Gegründet: Die Ges. ist nach Massgabe der seitens der Deutschen Regier. unterm 1./6. 1899 auf Grund des Deutsch-Chines. Staats-Vertrages vom 6./3. 1898 erteilten Konz. u. in Gemässheit des damit genehmigten Statuts als eine Deutsch-Chines. Akt.-Ges. am 14./6. 1899 zu Berlin errichtet worden. Gründer: Disconto- Ges., Deutsch-Asiatische Bank, Deutsche Bank, Bank für Handel u. Ind., Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Nationalbank für Deutschl., A. Schaaffh. Bankverein, S. Bleichröder, Robert Warschauer & Co., Born & Busse, Berlin; Jacob S. H. Stern, Frankf. a. M.; L. Behrens & Söhne, Norddeutsche Bank, Hamburg. Die Eintrag. der Firma in das Handelsregister des Amtsgerichts I Berlin erfolgte am 15./8. 1899. Der in der Konz. festgesetzten Pflicht, den Sitz der Ges. binnen 6 Mon. nach Tsingtau, dem Sitz des Gouvernements des Deutschen Kiautschou-Gebiets, zu verlegen, wurde durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 10./10. 1899 Genüge geleistet, welche zugleich die Erricht. einer Zweigniederl. in Berlin beschloss. Zweck: Erwerb der vorbezeichn. Konz. emer Eisenbahn in der chines. Prov. Schantung von Tsingtau über Weihsien nach Tsinanfu, der Hauptstadt dieser Provinz, mit Zweigbahn von einem Punkte dieser Hauptlinie nach Poschan, dem Hauptorte des umliegenden Kohlen- gebietes, der Bau, die Ausrüstung u. der Betrieb dieser Eisenbahn. Seit 1913 auch Aus- beutung der der Schantung-Bergbau-Ges. verliehenen u. auf die Schantung-Eisenbahn über- tragenen Schantungbergbaukonz. Die Strecke Tsingtau-Kiautschou (74 km) wurde am 8./4. 1901 eröffnet; darauf am 8./9.1901 die Fortsetzung nach Kaumi (26 km); am 1./12. 1901 die Strecke Kaumi-Tschangling (28 km); am 26./12. 1901 Tschangling-Tsoschan (13 km); am 20./3. 1902 Tsoschan-Nanliu (9 km) u. a. 1./6. 1902 Nanliu-Weihsien (34 km). Am 12./4. 1903 wurde die Bahn bis Tsingt- schoufu (241 km), am 1./6. 1903 bis Tsehotien (256 km), am 22./9. 1903 bis Tschoutsun (302 km), am 1./3. 1904 bis Lungschan (360 km) und am 15./3. 1904 bis Tsinanfu-Ost (388 km) eröffnet. Die Reststrecke bis Tsinanfu (395 km) wurde 1./6. 1904 dem Betriebe übergeben. Am 5./4. 1904 wurde der erste Teil der 39,2 km langen Zweiglinie nach Poschan von Tschangtien bis Tsetschuan (18 km) eröffnet u. am 1./6. 1904 die ganze Zweiglinie. Gesamtbetriebslänge 434.44 km. Befördert 1906–1913: 846 840. 896 027, 828 735, 641 279, 654 128, 909 065, 1 230 043, 1 317 438 Personen; 381 649, 409 430, 486 981, 696 280, 769 192, 717 189, 852 001, 946 610 t Güter; Ein- nahmen M. 4 784 355, 5 043 766, 4 645 099, 5 995 187, 6 834 969, 6 588 106, 8 987 675, 8 362 288. Vor- handen sind 46 Lokomotiven, 106 Personen- u. Gepäckwagen, 1148 Güter- u. Bahndienstwagen. Die im J. 1913 erworbene Schantung-Bergbau-Ges. (siehe Kap.) besitzt die Kohlenfelder Weihsienfeld mit dem Fangtse- Annie- u. Minna-Schächten, sowie das Poschanfeld (Hungschan- bergwerk) mit den Tsetschuan-, Hoeter- u. Martha-Schächten. Es stellte sich der Reinertrag aus dem Bergbaubetrieb in der Zeit v. 1./4. bis 31./12. 1912 auf rund M. 660 000 u. für das J. 1913 auf rund M. 1 147 366. Die Kohlenförder. betrug 1913 612 021 t. Kapital: M. 70 000 000 in 70 000 Aktien (Serie A–K, Nr. 1–70 000) à M. 1000. Urspr. M. 54 000 000, seit 2./1. 1904 voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 12./. 1913 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 6 000 000 in 6000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, hiervon dienten M. 5 400 000 zur Übernahme der Schantung-Bergbau-Ges. mit Sitz in Tsingtau u. Berlin (Grund-Kap. M. 12 000 000) auf folg. Grundlage: Für je nom. M. 20 000 Anteile (100 Stück à M. 200) der Schantung-Bergbau-Ges. nebst sämtlichen Div.-Scheinen, Talons u. 100 Genuss- scheinen wurden je nom. M. 9000 vom 1./1. 1913 ab an der Div. teilnehmende Aktien der Schantung-Eisenbahn-Ges. A.-G. ausgehändigt; Kosten u. Stempel für die Ausgabe der neuen Aktien einschl. Schlussscheinstempel trug die Eisenbahn-Ges. Die restl. M. 600 000 neuen Aktien der Schantung-Eisenbahn-Ges. wurden von einem Konsort. übernommen. Die G.-V. v. 5./6. 1914 beschloss zwecks Errichtung eines Eisenhüttenwerks im deutschen Kiautschou-Gebiet nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 10 000 000 (also auf M. 70 000 000), die bis zum Anfang des vollen Betriebes des Eisenwerks, längstens jedoch bis 31./12. 1916