Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2493 Bank-Dir. E. Heinemann, Curt Erich, Berlin; Georg Behrens, Hamburg; Bank-Dir. Gust. Pilster, Bank-Dir. Sigmund Schwitzer, Dr. jur. Georg Solmssen (Disconto-Ges.), Bank-Dir. Henry Nathan, Berlin; Geh. Justizrat Dr. Riesser, Geh. Baurat Heinr. Hildebrand, Berlin; Staatsminister Zz. D. Dr. Otto von Hentig, Charlottenburg; Geheimrat Dr. Alfred Hugenberg, Essen; Admiral z. D. Gouverneur a. D. von Truppel, Exz., B.-Schöneberg; Admiral z. D. Victor Valois, Lapsau, Post Arnau (Pregel); Gen.-Dir. Geh. Baurat Wilh. Beukenberg, Dortmund; 0Otto F. Weinlig, Dillingen. (Mind. 5 Mitgl. des A.-R. müssen mi Berlin u. mit Einschluss dieser müssen mind. %¾‟ aller jeweiligen Mitgl. deutsche Reichsangehörige u. im Deutschen Reiche wohnhaft sein.) Zahlstellen: Berlin, Hamburg, Schanghai u. Tsingtau: Deutsch-Asiat. Bank; Berlin: Disconto-Ges., Deutsche Bank, Bank für Handel u. Indust., Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Nationalbank für Deutschland, Frankf. a. M.: Disconto-Ges., Jacob S. H. Stern, Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Industrie, Dresdner Bank; Cöln a. Rh.:-Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankverein; Hamburg: Nordd. Bank, L. Behrens & Söhne, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bank f. Handel u. Ind. Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin, W. 35, Karlsbad 12/13, mit Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: Errichtet als Akt.-Ges. am 8./10. 1895, eingetr. 26./11. 1895. Die Ges. hat bei der Errichtung die. Geschäfte u. eingeleiteten Unternehm. der in Liquid. getretenen Vereinigten Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. m. b. H. übernommen. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisenbahnen u. anderen öffentlichen Verkehrsanstalten, sowie die Ausführung von Bauten aller Art für eigene oder fremde Rechnung im In- u. Auslande; demgemäss ist die Ges. befugt: Konz. für Bahnen jeder Art nachzusuchen u. zu erwerben, Bahnen zu bauen u. in Betrieb zu nehmen oder an andere zum Bau u. Betrieb zu übergeben, dafür besondere Ges. zu begründen oder auch die erworbenen Rechte anderweitig zu ver- äussern u. zu verwerten; bestehende Bahnen u. andere öffentliche Verkehrsanstalten an- zukaufen oder zu pachten, in eigenen Betrieb zu nehmen oder den Betrieb an andere zu übertragen; Betrieb aller auf obigen Zweck hinzielenden Bank- u. Finanzgeschäfte. Die Ges. ist berechtigt, Oblig. bis zum dreifachen Betrage des jeweilig eingezahlten A.-K. aus- zugeben. 1911 hat die V. E.- u. B.-G. sich gemeinsam mit einer im Niederlausitzer Braun- kohlenrevier seit längerer Zeit arbeitenden Firma, die sich mit Abraumarbeiten befasst, eine G. m. b H., die Tiefbau- u. Baggereibetriebsges. m. b. H., gegründet, um Abraumge- schäfte zu betreiben. Dieser Betrieb verlief für die Gesellschaft sehr verlustreich. Bis 1914 wurden daran M. 1 434 000 verloren. Diese Gesellschaft trat 1916 in Liquid. 1912 resultierte bei dem Wiener Geschäft ein Verlust von K 203 791, der 1913 auf K 372 098, 1914 auf K 489 883 u. bis 1917 auf M. 578 520 stieg. Nach Abschreib. auf Bauverluste u. Reservestell. von zus. M. 244 253 resultierte bei dem Hauptgeschäft in Berlin für 1911 ein Bilanzverlust von M. 220 373, wovon M. 107 355 aus R.-F. Deckung fanden u. M. 113 017 Verlust vorgetragen wurde, der sich 1912 auf M. 287 703 erhöhte u. 1913 weiter um M. 1 561 428 auf M. 1 849 131 stieg infolge der ungünstigen Lage des Baugeschäftes in den Jahren 1912 u. 1913. So waren auf Bauverluste M. 854 928, auf Geräte u. Inventar M. 200 000, auf Debit. M. 356 737 abzuschreiben. 1914 Erhöh. des Fehlbetrages auf M. 2 507 201; 1915 weiter auf M. 2 870 384 angewachsen, also ist mehr als die Hälfte des A.-K. verloren. Die Ges. war in 1916 im wesentlichen damit beschäftigt, die unerledig- ten Geschäfte abzuwickeln bezw. fortzuführen. Die Unterbilanz stieg um M. 1 138 072 (also auf M. 4 008 456), davon entfielen auf Rückstell. für die österr. Engagements M. 772 400. 1917 Erhöh. des Bilanzverlustes auf M. 4 063 100 u. 1918 auf M. 4 222 683 infolge Abschreib. wegen des niedrigen Standes der österr. Valuta, Die Zweigniederlass. in Wien trat 1917 in Liquidation. Im J. 1918 wurde das seit einigen Jahren ruhende Baugeschäft wieder aufgenommen. Die allgem. Lage der Ges. war im Geschäftsj. 1918 eine bessere geworden, weil die Galizische Industrie- u. Bauges. m. b. H. in Lemberg durch den Verkauf ihrer Ziegeleien und Torflager imstande war, der Ges. den grössten Teil ihrer Schuld zurück- zuzahlen. In der G,V. von 1919 führte die Verwalt. aus, dass durch die inzwischen be- kannt gewordenen Friedensbeding. die Lage der Ges. sich sehr verschlimmert habe u. die Hoffnungen, sie durch Realisierung der österr. Werte wieder lebensfähig zu machen, fast ganz geschwunden sind. Wie bekannt, liegen die Anl. der Ges. zum grössten Teile in Osterr, u. Ungarn, wo sie mehr oder weniger den Zugriffen der Entente ausgesetzt sind. Das dort befindliche Bankguth. könne nicht herausgezogen werden u. schmelze durch den Rück- gang der Valuta immer mehr zus. Schon dieser Verlust könne bei den jetzigen hohen Löhnen u. Materialpreisen aus dem laufenden Geschäftsbetriebe kaum herausgewirtschaftet werden, an eine Tilgung der auf 4 250 000 M. (1919 auf 4 068 066) angewachsenen Unter- bilanz bei M. 5 000 000 Kapital sei daher gar nicht zu denken. Unter diesen Umständen sei es auch nicht mehr möglich, das nötige Betriebskapital durch einen Bankkredit aufzu- bringen. Im Nov. 1919 wurde den Inh. der Vorz.-A. ein Kaufangebot v. 18 % gemacht, das aber nicht in genügendem Umfange berücksichtigt wurde. Die Ges. betreibt die in fremdem Besitz befindl. Bahnen: a) Marienborn-Beendorfer Kleinbahn; b) Polkwitz-Raudtener Kleinbahn (s. unten).