2508 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Zweck: 1) Erbauung u. Erwerb, sowie Pachtung oder Verpachtung u. Betrieb von Lokal- u. Strassenbahnen; 2) Erwerb u. Ausnutzung von Konzessionen zur Erbauung u. zum Betriebe derartiger Bahnen; 3) der Erwerb, die Errichtung, die Pachtung u. Verpachtung u. der Betrieb elektrischer Stromlieferungsanlagen; 4) der Erwerb aller zur Erreichung der zu 1 bis 3 angeführten Zwecke dienenden Grundstücke, Anlagen u. Gegenstände. Die Ges. ist auch berechtigt, sich durch Ankauf von Aktien u. Oblig. oder auf jede andere Art an Ges. zu beteiligen, welche Lokal- u. Strassenbahnen oder elektr. Stromlieferungsanlagen oder die zu 4 gedachten Anlagen besitzen u. betreiben, sowie das Vermögen derartiger Ges. gegen Gewährung der eigenen Aktien der Ges. oder andere Gegenleistungen zu erwerben u. Zweigniederlassungen im In- u. Auslande zu errichten. Endlich ist die Ges. befugt, ihre Lokal- u. Strassenbahnen, ihre elektr. Stromlieferungs- u. sonst. Anlagen, sowie ihre Beteilig. an derartigen Unternehmen wieder zu veräussern. Die Ges. ist berechtigt, Teilschuld- verschreib. bis zur doppelten Höhe des eingez. Akt.-Kap. auszugeben. Die Ges. besass Ende 1920 folg. Anlagen: Die Strassenbahnen in Duisburg, konzess. bis 1938 (30,21 km); die elektr. Bahnen in Kiel, konzess. bis 1931 (36,54 km); die Strassenbahn u. das Elektricitätswerk Bromberg, konzess. bis 1928 bezw. 1940 (11,80 km); die elektr. Strassen- bahnlinien der Hörder Kreisbahnen mit Drahtseilbahn von Westhofen auf die Hohensyburg, konzess. bis 1948 (37.86 km). Eigene Kraftstationen in Berghofen u. Schwerte. Letzteres Elektrizitätswerk gibt auch elektr. Strom an Dritte ab. Die Strassenbahn u. das Elektrizitäts- werk in Frankfurt a. O., konz. bis 1948 (12,07 km); die elektr. Strassenbahn in Görlitz, konz. bis 1937 (16,19 km). Infolge des Friedensvertrages sind der Aktienbesitz an den Unter- nehmungen in Oesterreich (Linz und Wels) sowie der Aktienbesitz an der Danziger Strassen- bahn und des Bromberger Unternehmens beschlagnahmt. Der beschlagnahmte Besitz in Strassburg ist inzwischen ungünstig für die Gesellschaft enteignet worden. Neue Unter- handlungen wegen Einrichtung eines gemischt-wirtschaftl. Unternehmens in Reval. Die Gesamtbahnlänge aller eigenen Bahnen betrug Ende 1919 143, 95 km. Auf allen Linien wurden befördert 1908–1920: 36 236 371, 39 405 311, 43 546 504, 48 518 626, 52 110 714, 58 126 686, 57 412 357, 54 415 345, 66 632 816, 86 644 534, 104 716 126, 104 120 627 ? Personen; Einnahme hierfür; M. 4 260 291, 4 191 454, 4 606 738, 5 147 559, 5 592 944, 6 173 999, 5 997 110, 5 669 775, 7 073 454, 9 434 516, 12 392 505, 15 952 732, 33 739 878. Aus dem Licht- u. Kraftbetrieb wurden eingenommen 1908–1920: M. 511 545, 583 212, 647 424, 747 964, 868 052, 1280 178, 1 179 101, 1 086 628, 1 241 769, 1 403 698, 1 613 355, 2 617 180, 3 589 861. Die Ges. besass Aktien der Danziger Elektr. Strassenbahn-Ges., der Schles. Kleinbahn A.-G. in Kattowitz, Strassenbahn im Saartal zu Saarbrücken, Strassburger Strassenbahn, Braunschweiger Strassenbahn-Ges., Beteilig. an der elektr. Strassenbahn Halle-Merseburg. Aktien u. Genussscheine (ausgeloste Aktien) der Tramway- u. Elektricitäts-Ges. Linz-Urfahr, Aktien des Elektricitätswerkes Wels in Oberösterreich, sämtl. Anteile der Elektrizitätswerke Warnsdorf G. m. b. H., u. war beteiligt an einem Konsort., das nahezu die gesamten Aktien der Brüxer Strassenbahn- u. Elektrizitäts-Ges. in Brüx kontrolliert, weiter beteiligt an Elektri- zitätswerk u. Strassenbahn in Wiborg. Die Elektrische Strassenbahn Stadtbahn Halle a. S. ging per 1./4. 1917 für etwa 4½ Mill. M. an die Stadt Halle über. — 1919 waren auf Kurs- verlust ausländ. Forderungen M. 109 916 u. auf Wertp. u. Beteil. M. 492 428 abzuschreiben. Kapital: M. 25 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 500 und 22 500 Aktien (Nr. 5001 bis 27 500) à M. 1000. – Das urspr. A.-K. von M. 5 000 000 wurde 1885 auf M. 2 500 000 herab- gesetzt, alsdann erhöht 1892 auf M. 3 000 000, 1895 auf M. 5 000 000, 1896 auf M. 7 500 000, 1897 auf M. 10 000 000. Die G.-V. v. 21./1. 1899 beschloss Erhöhung um M. 5 000 000 zu 150 %; dann lt. G.-V. v. 12./5. 1902 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 zu 103 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 3./4. 1911 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 120 % mit der Verpflichtung, nom. M. 2 833 000 den alten Aktionären zu 130 % zum Bezuge anzubieten (geschehen). Aufgeld mit rund M. 565 000 in R.-F. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 6./4. 1914 um M. 5 000 000 (auf M. 25 000 000) in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 127 %, angeboten den alten Aktionären v. 15.–30./4. 1914 zu 130 %. Agio mit rund M. 1 000 000 in R.-F. Anleihen: M. 15 000 000 in 4 % Oblig. von 1896, Serie I, II, III à M. 5 000 000, je 2500 Stück à M. 1000 u. 5000 Stück à M. 500, rückzahlbar ab 1901–1928 mit 103 %, unverlosbar u. unkündbar bis 1./7. 1900. Zs. 2./1. u. 1./7. Zur Tilg. der per 2./1. 1897 gekündigten M. 2 877 000 4½ % zu 105 % rückzahlbaren Oblig. von 1893, sowie zum Ausbau u. zur Ein- führung des elektr. Betriebes bei einigen ihrer jetzigen u. zum Erwerb neuer Strassenbahnen. Stücke auf den Namen der Deutschen Bank, übertragbar durch Blanko-Indoss. Tilg. durch Verl. 1./7. (erstmalig 1900) per 2./1.; kann seit 1900 verstärkt, auch mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Die Ges. darf vor Tilg. dieser Anleihe keine neue Anleihe aufnehmen, welche ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt, auch darf sie Teilschuldverschreib. nur bis zur Höhe des doppelten Grund-Kap. ausgeben. Coup.-Verf.: 4 J. (K.) Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges., Nationalbank für Deutschland, Delbrück Schickler & Co.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach; Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Aachen: Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Breslau: E. Heimann. Aufgel. Serie I zum Umtausch v. 2.–15./7. 1896, gegen 4½ % Oblig. wurde der gleiche Betrag neuer 4 % Oblig. u. eine Konvert.-Prämie von 2 % zuzügl. ¼ % Zins- differenz = M. 12½ bezügl. M. 25 gewährt; Zeichnung gegen bar 15./7. 1896 zu 102.75 %. Ausgegeben bis Ende 1897 zunächst Serie I u. II, 1898 Serie III. In Umlauf Ende 1919: