2528 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Im Falle der Zurücknahme der Konz., sowie beim Ablauf der Konzessionszeit haben Senat u. Bürgerschaft das Recht, die Bahn (ausschl. des Pflasters) u. das Betriebsmaterial gegen den Verkaufswert zur Zeit der Übernahme zu übernehmen. Erfolgt eine Einigung über den Verkaufswert nicht, so wird derselbe von dem bezeichneten Schiedsgerichte fest- gesetzt. Macht der Staat beim Ablauf der Konzessionszeit von diesem Rechte keinen Gebrauch, so läuft die Konz. von 10 zu 10 Jahren zu den bisherigen Bedingungen so lange weiter, bis der Staat sich zur Übernahme des Unternehmens bereit erklärt. Wird dagegen dio Konz. vor Ablauf der Konz.-Zeit oder nach ihrer eingetretenen Verlängerung zurückgenommen, so hat die Ges., falls der Staat alsdann von dem ihm zustehenden Übernahmerechte keinen Gebrauch macht, auf ihre Kosten die Bahn aufzunehmen u. den Strassenkörper ordnungsmässig wieder herzustellen. Kapital: M. 8 800 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1200 u. 7900 Aktien (Nr. 751 bis 8650) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 180 000, erhöht 1876 um M. 70 000, 1885 um M. 50 000 reduziert, erhöht 1888 um M. 199 600, 1891 um M. 200 400, 1895 um M. 300 000 u. 1899 um M. 2 500 000 zwecks Ankaufes der Grossen Bremer Pferdebahn. Behufs Ausbau des Bahn- netzes u. Vermehrung der Betriebsmittel 1902 fernere Erhöhung um M. 1 000 000, begeben an die Nordwestdeutsche Bank zu 100 %, angeboten den Aktionären zu 102 %. Nochmals erhöht 1904 um M. 1 100 000, übernommen von der Nordwestd. Bank zu 129 %, angeboten den Aktionären zu 130 %. Der Erlös dieser Aktien diente zur Deckung der Ausgaben für den Ausbau u. die Ausrüstung verschiedener Strecken. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1908 um M. 1 100 000, übernommen von der Deutschen Nationalbank zu 108 %, angeb. den alten Aktionären zu 112 %. Die a. o. G.-V. v. 29./8. 1912 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 200 000 (also auf M. 8 800 000), übernommen von der Deutschen Nationalbank zu 120 %, angeb. den Aktionären zu 125 %. Erhöh. über M. 5 500 000 dürfen nur mit Zustimmung des Bremer Senats stattfinden. . Anleihen: I. u. II. M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1891 u. 1893 (bis 1./11. 1896 4½ %), Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./5. u. 1./11. Ausl. im März auf 1./11. Zahlst.: Bremen: Deutsche Nationalbank. Kurs Ende 1901–1919: 100.50, 101, 102, 101.75, 101 , –—, 98, 99, 99.25, 99.25, 100, 98, 96.50, 96.50*, –, 92, –, 93*, 96, 92 %. Notiert in Bremen. III. M. 1 500 000 in 4 % Oblig. (Serie III) von 1899, Stücke à M. 5000, 1000, 500. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1904 mit jährl. 1 % unter Zinszuwachs, ab 1904 auch verstärkte oder Totalkünd. zulässig. Ausl. in der ord. G.-V. auf 1./11. Zahlst. wie bei Anleihe I u. II. Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der verl. Stücke 10 J. (K.) Kurs in Bremen Ende 1901–1920: 100.50, 101, 102, 101.75, 1018, –, 98, 99, 99.25, 99.25, 100, 98, 96.50, 96.50*, –, 92, –, 93*, 96, 92 %. Aufgel. 23./7. 1899 zu 100.30 %. IV. M. 500 000 in 4 % Schuldverschreib. (Serie IV) von 1901, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg., Ausl., Zahlst., Kurs wie bei Serie III. Eingeführt im Mai 1901. In Umlauf von allen 4 Anleihen Ende 1920: M. 1 904 000. Hypoth. Sicherheiten wurden für sämtliche Anleihen nicht bestellt. Solange diese An- leihen nicht vollständig zur Rückzahl. gelangt sind, hat die Bremer Strassenbahn nicht das Recht, eine neue Anleihe aufzunehmen, welche den Inhabern einer solchen ein besseres Recht auf, das Vermögen der Ges. oder eine bessere Sicherstell. als den Inhabern der bis- her aufgenommenen Anleihen einräumt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann zunächst 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Wegen Gewinn-Beteil. des Bremischen Staates siehe oben. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Bahn u. Konz. 5 600 918, Streckenausrüst. 2 042 588, Umformer-Station 122 744, Immobil. 3 180 863, Wagen 3 187 619, Pferde 45 000, Res.-Teile f. Wagen 982 253, do. f. Oberleitung 379 970, Betriebsutensil. 335 496, Kontorutensil. 65 011, Vorräte 1 106 142, vorausbez. Prämien 25 031, Kaut.-Eff. 31 205, Effekten u. Hypoth. 397 200, do. für Pens.-F. 851 950, Bankguth. u. Kasse 761 911, do. der Pens.-K. 38 140, do. für Spar- gelder 98 047. – Passiva: A.-K. 8 800 000, 4 % Anleihen 1 904 000, Anleihe-Zs. 16 781, R.-F. 1 100 000, Amort.-F. 1 348 230, Ern.-F. 876 726, Bremer Staat: Schuld für Konzess. 87 298, ausgel. Schuldsch. 9500, Pflastersteuer 469 677, Gewinnanteil des Staates 93 127, Kredit. 2 049 631, Pens.-F. 1 126 840, Haftpflichtversich. 369 639, Spargelder 98 047, Talonsteuer 61 647, nicht eingel. Div. 14 124, Kriegssteuer 75 000, Steuern 185 000, Tant. 30 472, Div. 528 000, Vortrag 8348. Sa. M. 19 252 094. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tilg., Ern., Haftpflichtversich., Pens.-K., Talonsteuer, Abschreib. auf Pferde 2 808 374, Kosten des Betriebes 20 078 372, Bruttoüberschuss 656 728. – Kredit: Fahrgeld 23 482 120, andere Einnahmen 1737, Reklame 21 359, Effekten-Gewinn 38 258. Sa. M. 23 543 475. Kurs Ende 1901–1920: 140, 138.50, 156, 153, 149, 148, 135, 123.50, 129, 131.50, 138, 136, 137, –*, –, 130, –, 130*, 130.50, 99 %. Notiert Bremen. „ 1901–1920: 6½, 7, 8, 7½, 7, 6¾, 6¾, 6, 6¾, 6, 7, 7, 7½, 7, 6½, 7, 7, 8, 6,6 % Vorstand: Kurt Felix Roffhack, H. K. R. Claessens. Prokurist: J. F. Gartelmann. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Gen.-Konsul F. Hincke, Stellv. H. Schackow, L. Konitzky, J. L. Schrage, Bremen; Gen.-Dir. Dr. Fr. Wussow, Berlin. Zahlstelle: Bremen: Nationalbank f. Deutschl.