― Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2529 Bremerhavener Strassenbahn in Lehe. Gegründet: 22./10. 1881. Die Ges. übernahm von H. Alfes die Strassenbahn nebst Konz., Grundstücken u. allen Erfordern. f. M. 450 000. Konz. bis Ende 2005. Zweck: Betrieb einer Strassenbahn von Geestemünde durch Bremerhaven nach Lehe mit Abzweigungen, sowie Erwerbung von Grundstücken zu diesem Zweck. Die vollständige Einführung des elektr. Betriebes mit oberirdischer Stromzuführung erfolgte 1908; Erweiterung der Linien ist geplant. Linienlänge 26,74 km; Spurweite 1, 435 m. Befördert 1912–1920: 7723 740, 8 358 086, 7 503 036, 6 148 971, 7 982 055, 11 704 412, 15 827 518, 11 326 009, 10 296 990 Personen; Einnahme M. 810 026, 879 513, 786 731, 643 739, 827 417, 1 216 986, 1 751 425, 2 454 614, 5 721 225. Personal 346 Mann; 60 Motor-, 57 Anhänge-, 1 Gepäck- u. div. Ar- beitswagen. 1920 resultierte ein Bilanzverlust von M. 166 996, erhöht 1920 auf M. 557 836. Konzession: Mit dem Magistrat zu Lehe, mit dem Magistrat Geestemünde, mit der Stadt Bremerhaven sowie mit dem Landesdirektorium zu Hannover hat die Ges. am 18./3. 1907 bezw. 13./6. 1907 bezw. 15./6. 1907 bezw. 13./5., 6./6. 1905 Verträge abgeschlossen. Die Konzess. lief urspr. bis 1930, ist 1890 bis 31./12. 1939 u. 1907 bis 2005 verlängert worden. Die Städte Bremerhaven, Lehe u. Geestemünde sind berechtigt, die Strassenbahn zuerst 1939 gegen angemessene Schadloshaltung zu übernehmen; machen die Gemeinden von diesem Rechte keinen Gebrauch, so werden die Verträge stillschweigend jedesmal um 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindest. 1 Jahr vor Ablauf der Frist die Fortdauer der Konzession gekündigt wird. Seit 29./4. 1904 ist die Ges. den Bestimmungen des Gesetzes über Klein- u. Privat- bahnen v. 28./7. 1892 unterstellt. Als Gegenleistung für die der Ges. eingeräumten Rechte gewährt die Ges. den Stadtgemeinden einen Anteil an ihrer Div. An den den einzelnen Gemeinden zukommenden Anteilen an der Div. nehmen sie nach Verhältnis der Gleislängen der von dem betreffenden Elektrizitätswerk versorgten Gleisstrecken teil. Dieser Anteil soll betragen von dem für das in dem betreffenden Rechnungsjahre vorhandene A.-K. zu be- rechnenden Überschuss über 6 % Div.: 25 % bei einer Div. von mehr als 6 % bis einschl. 7 %, 50 % des Gesamtüberschusses bei einer Div. über 7 %. Die Ges. ist verpflichtet, den zu ihrem gesamten gegenwärtigen u. zukünftigen Betriebe erforderlichen elektr. Strom in den einzelnen Stadtbezirken von den Elektrizitätswerken der Städte Geestemünde, Bremer- haven u. Lehe zu entnehmen. Kapital: M. 4 200 000 in 900 Aktien (Nr. 1–900) à M. 500 u. 3750 Aktien (Nr. 901–4650) à M. 1000. Urspr. M. 450 000, Erhöh. 1897 um M. 300 000 zu 118 %, 1905 behufs Einführ. des elektr. Betriebs um M. 750 000, angeb. den alten Aktionären zu 103 %. 1907 um M. 1 000 000, angeb. den alten Aktionären zu 103.50 %, lt. G.-V. v. 20./3. 1909 um M. 1 000 000, begeben zu 104 %. Zuletzt erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1913 um M. 700 000 (auf M. 4 200 000) in 700 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeb. den alten Aktionären zu 105 %. Seit Anfang 1920 besitzen die Städte Bremerhaven, Geestemünde u. Lehe die Hälfte des A.-K. Auleihe: M. 1 800 000 aufgenommen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April in Bremen. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Rücklage zum Bahnkörper-Amort.-F., vom Rest 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 15 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Bahn u. Konz. 3 133 333, Streckenausrüst. 498 437, Grundstücke 144 211, Gebäude 522 384, Wagen 1 303 502, Inventar 281, Material 759 166, Effekten 14 071, Debit. 34 266, Kassa 52 733, Verlust 557 836. – Passiva: A.-K. 4 200 000, R.-F. 229 686, Anleihe 1 800 000, Amort.-F. 47 000, Spez.-R.-F. 10 000, Bankschulden 671 907, Div. Kredit. 243 184, rückst. Div. 1070, Rückl. f. Haftpflicht etc. 48 378. Sa. M. 7 251 226. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag aus 1919 166 996, Assekuranz 89 925, Betriebsunk. 584 151, Bahnreinigung 116 279, Oberbauunterhalt. 170 297, Gehalt u. Lohn 2 180 999, Personalhaltung 101 986, Pferdevers. 61 478, Oberleitungsunterhalt. 93 950, Stromverbrauch 1 180 745, Steuern 30 247, Reparat. 37 346, Wagenunterhalt. u. Reparat. 854 928, Dienstkleidung 201 822. Zs. 114 232. – Kredit: Betriebseinnahme 5 721 225, abzügl. Fahrkartensteuer 320 374, besond. Einnahmen 26 701, Verlust 557 836. Sa. M. 5 985 389. Kurs Ende 1901–1920: 135, 137, 138.50, 141, 132, 135, 128, 136.50, 126, 124.50, 123, 124.50, 115, 110*, –, 95, –, 105*, 100, 50 %. Notiert Bremen. Dividenden 1901–1920: 6, 6, 7. 7, 7, 6, 6, 6, 6, 5, 6, 6, 6, 4, 2, 4, 6, 6, 0, 0 %. C.-V.: 3 J. (K.) Direktion: Hch. Krüder, Adolf Störmer. Aufsichtsrat: Vors. Stadtdir. Becké, Stellv. Ad. Stadtländer, Oberbürgermstr. Dr. Delius, Bürgermstr. Dr. Schönewald, Bankier F. Probst, Bankdir. v. Pritzbuer. fahlstellen: Für Div.: Bremen, Bremerhaven u. Lehe: Nationalbank für Deutschland. Bremisch-Hannoversche Kleinbahn in Frankfurt a. M. Gegründet: 24./6. 1898. Konz. ab 21./6. bezw. 22./7. 1898 auf 99 Jahre, und zwar für reussen seitens des Reg.-Präsidenten in Hannover auf Grund des Gesetzes über Kleinbahnen u. Privatanschlussbahnen vom 28./7. 1892, seitens des Oldenburg. Staatsministeriums auf Grund des Bahngesetzes vom 7./1. 1902, seitens der Freien Hansastadt Bremen durch Spezialgesetz vom 21./5. 1907 u. seitens Braunschweig durch Verordnung vom 4./2. 1907; für Bremen-Thedinghausen vom 4./2. 1907, ebenfalls auf 99 Jahre. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 159