2554 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Hamburg-Altonaer Centralbahn-Gesellschaft in Hamburg. Verwaltungsbureau: Hamburg: Gr. Reichenstrasse 55. Betriebsbureau: Altona, Allee 63. Gegründet: 2./11. 1876, eröffnet 15./4. 1878, Konz. urspr. bis 1915, verlängert für Hamburg u. Altona bis Ende 1922. Eine Verlängerung der Konzession über den 31. März 1922 kommt mach Erklärung der Hamburger Finanzdeputation im Hinblick auf die Rechtsbeziehungen des Staates zur Hochbahn A.-G. nicht in Frage. Zweck: Erwerb u. Ausnutzung der Konz. des Ing. Adolf Keifler zur Anlegung u. zum Betriebe einer Pferdebahn Hamburg-Altona. Die Konz. kostete M. 100 000 in Aktien. 1895 wurde das Unternehmen ausgedehnt auf die Anlage u. den Betrieb elektr. Bahnen, demgemäss erfolgte lt. G.-V. v. 30./3. 1896 die Abänderung der damaligen Firma Hamburg- Altonaer Pferdebahn-Ges., wie gegenwärtig. Die Ges. besitzt die Linie Borgfelde-Hamburg- Altona-Ottensen mit elektr. Betrieb. Gesamtlänge hin u. zurück 15,1 km. Betriebseinnahme 1911–1920: M. 1 597 396, 1 642 499, 1 644 220, 1511 068, 1 163 821, 1 229 987, 1 555 022, 2 076 215, 3 716 334, 7 209 504. Nach Beendigung der Konz. fällt die Bahnanlage, soweit sie aus auf öffentl. Grunde liegenden Geleisen, Leitungen, Trägern etc. besteht, den Städten kostenlos als freies Eigentum zu. Die Billetabgabe beträgt für jede beförderte Person: zwischen Ottensen u. dem Rathausmarkt Hamburg, v. 1./4. 1903 bis Ende 1922 1 Pfg., zwischen dem Rathaus. markt Hamburg u. Borgfelde 1 Pfg., zwischen Ottensen u. Borgfelde 10 Pfg. Ausserdem hat die Ges. jährl. bis Ablauf der Konz. M. 28 301 an Hamburg u. M. 16 000 an Altona für Strassenverbreiterungen zu zahlen. Gelegentlich der Umwandlung der Hamburger Strassen.- bahn und der Hamburger Hochbahn im J. 1918 in eine einheitliche, gemischt-wirtschaft- liche Unternehmuhg unter Beteiligung des hamburgischen Staates wurden auch mit der Ges. Verhandlungen zum Zweck des Erwerbes der Zentralbahn angeknüpft. In Wahrung der Interessen der Aktionäre und Inhaber der Genussscheine konnte die Ges. jedoch auf das gestellte Angebot nicht eingehen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1881 um M. 200 000, 1897 um M. 200 000 zu 125 %. 1902 um M. 1 000 000 übernommen von einem Bank. konsort. zu 120 %, angeboten M. 500 000 den bisher. Aktionären u. M. 500 000 den Inhabern von Genussscheinen zu 125 %. Genussscheine: 2000 Stück (Nr. 1–2000) ausgegeben lt. G.-V.-B. v. 9./6. 1897; auf je 1 Aktie ÜNr. 1–1000) konnten 2 Genussscheine bezogen werden, für jeden derselben waren bis 1./10. 1897 zur Deckung der Kosten M. 50, später M. 200 zu entrichten. Dieselben haben keinen Einfluss auf die Leitung der Ges., kein Stimmrecht noch Recht der Zulassung zur G.-V. Wegen Div.-Genuss siehe Gewinn-Verteil. Die Genussscheine berechtigen im Falle der Liquidation der Ges. zu einem Anspruch auf das Ges.-Vermögen nach Tilg. der Schulden u. nach Rück- zahlung des Nennwertes der Aktien an die Aktionäre, in der Weise, dass auf jeden Genuss- schein ebensoviel entfällt als auf jede Aktie. Hypothek: M. 135 000 zu 4 %, mit 6 monat. Frist gegenseitig kündbar, lastend auf dem Grundstück der Ges. in Altona, Allee 63, ca. 100 000 qF. gross. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quart. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Bahn- u. Konz.-Tilg.-F. soll so dotiert werden, dass derselbe bis 1922 das bezügliche Kapital deckt. Weiter mindestens 5 % an R.-F., bis derselbe 10 % des Kapitals enthält; ist dies der Fall, so können 5 % einem Res.-Dispos.-F. zugeführt werden, bis auch dieser 5 % des Kapitals erreicht; vom verbleibenden Überschuss 4 % Vor-Div., vom Reste je 10 % Tant. an A.-R. u. bis. 10 % vertragsm. Tant. bezw. Grat. an Beamte, Überrest an Aktionäre u. Genussscheininhaber in der Weise, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt als auf jede Aktie. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 397 962, Bahnbau u. Konzess- 100 000, Wagen, Oberleit. u. Werkstätten 1 000 000, Uniformen 50 000, Mobil. 10, Uhren 10, Vorräte 272 425, Haftpflicht-Versich. 3930, Feuer-Versich. 1323, Talonsteuer 4000, Debit. 25 301, Effekten (Kaut.) 6395, Effekten 1 423 200, Commerz- u. Privat-Bank (Giro) 264 375, Kassa 46 924. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 329 320, Hypoth. 135 000, Kaut. 49 660, Unterst.- F. 10 000, Versorg.-F. 150 000, verschied. Kredit. 606 450, Div. 240 000, Tant. 47 085, Vortrag 28 341. Sa. M. 3 595 858. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunk. 6 357 595, Gewinn 939 645. – Kredit: Vortrag 9420, Betriebs-Einnahmen 7 209 504, Bahngelder and. Ges. 40 711, ausserord. Ein- nahmen 13 420, Zs. 24 183. Sa. M. 7 297 240. Kurs: Aktien in Hamburg Ende 1902–1920: 165, 204, 201, 198, 202, 193, 163, 169, 171, 160, 157, 146, 162*, –, 130, 162, 175*, 148, 195 %. – Genussscheine in Hamburg Ende 1902 bis 1920: M. 650, 730, 760, 810, 810, 804, 500, 600, 700, 580, 500, 525, 550*, —, 325, –, 500*, 400, 700 per Stück. – Aktien in Berlin Ende 19021920 1062 00 ... –, –*, –, 130, –, 175*, –, – %. Daselbst eingef. Nov. 1897 zu 311 %. Die Aktien haben seit Tahren in Berlin keine Kursnotiz. Die Genussscheine werden in Berlin nicht gehandelt. Diridenden 1902–1920: 9, 10, 10, 10, 10, 10, 9, 9½, 9, 9, 9, 9, 5, 5, 5, 8, 7½, 6, 8 % Genussscheine: M. 50, 60, 60, 60, 60, 60, 50, 55, 50, 50, 50, 50, 10, 10. 10, 40, 35, 20, 40 per Stück. C.-V.: 4 J. (K.) ―