2576 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Kleinbahn-Aktiengesellschaft Marienwerder mit dem Sitz in Marienwerder. Gegründet: 29./6. 1900; eingetr. 29./6. 1900. Konz. v. 20./6. 1900 auf 90 Jahre (Nachtrag v. 31./1. 1901, 14./4. 1903, 1./1. bezw. 24./5. 1904, 14./6. 1905, 12./9. 1910). Gründer: Preuss. Staatsfiskus; Prov. Westpreussen; Kreiskommunalverband Marienwerder; Ostdeutsche Eisen- bahn-Ges., Königsberg i. Pr.; Ober-Ing. Sönke Nissen, Gut Stinde, Bez. Hamburg. Zweck: Bau u. Betrieb von Kleinbahnen im Kreise Marienwerder und zwar von Gross- Falkenau nach Stangendorf (Grenze mit Russenau) nebst Abzweigungen nach Gutsch, den Weichselhäfen bei Kurzebrack u. bei Mewe, dem Bahnhof Marienwerder der Eisenbahn Graudenz-Marienburg u. dem Bahnhof Mewe der Eisenbahn Mewe-Morroschin. Länge 53,42 km für den Personenverkehr, Länge für den Güterverkehr 59,79 km, Länge aller Geleise 67,34 km. Spurweite 75 em. Den Bau u. Betrieb führt die Ostdeutsche Eisenbahn- Ges. Betriebseröffnung 28./9. 1901. Betriebsmaterial: 7 Lokomotiven, 126 Güterwagen u- 16 Personen- u. Postwagen, Weichseltrajekt b. Mewe f. Eisenbahn u. Fuhrwerk, Dampf- barkasse, 1 Schnellfähre. Die Kosten des Grunderwerbs für die gesamte Bahnanlage trug der Kreis Marienwerder. Kapital: M. 2 454 000 in 2454 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 124 000. Für Erweiterungen und Ergänzungen der Anlagen u. Betriebsmittel wurde das A.-K. in der G.-V. v. 30./12. 1902 um M. 330 000 zu pari erhöht. Anleihe: Lt. G.-V. v. 18./11. 1909 ist bei dem Preuss. Staate eine Anleihe von M. 197 500 zu ½ % aufgenommen, sichergestellt als Bahnhypoth. Jährlich mit ½ % zu tilgen. Un- getilgt M. 187 378. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Eisenbahnbau 2 550 116, Kassa 244, Ern.-F.-Effekten 72 545, Berl. Handelsges. Berl.: Bankguth. 94 600, K.-Effekten 14 570, Kaut.-Kredit. 60 000, Verlust 437 331. – Passiva: A.-K. 2 454 000, Bahngrundschuld. 187 378, Tilg.-Kto 10 122, Erneuer. 175 458, Kaut.-Kredit. 60 000, Spez.-R.-F. II 11 505, Sonder-Ern.-F. 20 000, Hypoth. 6000, Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. 304 944. Sa. M. 3 229 407. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 130 271, Betriebskto 313 857, Tilg.-Kto 1035, Ern.-F. 15 183. – Kredit: Zs. 2016, Effekten 21 000, Verlust 437 331. Sa. M. 460 347. Dividenden: 1900/1901: Baujahr; 1901/02–1919/20: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) 8 Direktion: Kreisbaumstr. Freyer. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Reg.-Rat Reichelt, Stellv. Hauptm Karl Witt, Marienwerder; Landeshauptm. Kruse, Reg.- u. Baurat von Busekist, Danzig; Reg.-Baumeister Eisenbahn- Dir. Lucht, Königsberg. Merseburger Überlandbahnen Akt-Ges. in Merseburg. Gegründet: 11./4. 1913; eingetr. 2./6. 1913. Gründer: Disconto-Ges., Allg. Elektrigitäts- Ges., Berlin; Geh. Komm.-Rat Emil Steckner, Halle a. S.; Reg.-Baumeister a. D. Eugen Manke, Bank-Dir. Dr. Eduard Sachs, Berlin. Zweck: Errichtung, Herstellung u. Betrieb einer elektr. Bahn Merseburg–Mücheln sowie Erwerb, die Pachtung u. Verpachtung, Bau, Ausrüst. u. Betrieb sonst. Strassen- u. Klein- bahnen, insbes. für das Geiseltal u. das mitteldeutsche Braunkohlenrevier zur Beförderung von Personen u. Gütern, ferner die Herstell. u. Verteilung elektr. Energie zu Beleuchtungs. zwecken u. Kraftübertragungen. Die Strecke Merseburg-Mücheln = 17,2 km wurde am 5./2. 1918 in Betrieb genommen, die Erweiterungsstrecke von Merseburg nach Leuna-Rössen = 3 km am 23./2. 1919. Verlängerung dieser Linie um 6 km bis nach Dürrenberg aus- geführt; Inbetriebnahme am 4./7. 1920. Erweiterung von Frankleben nach Kayna (3 km) genehmigt. Elektr. Strassenbahn Halle-Merseburg (14.8 km) auf Grund eines Pachtvertrages mit der A. E. G. am 1./4. 1918 in Betrieb einbezogen. Gesamtbetriebslänge der eigenen Bahnen u. der Pachtstrecke 42.96 km. Kapital bis 31./12. 1920: M. 3 500 000 in 1300 Vorz.-Aktien u. 2200 St.-Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 1 300 000 in 1300 Vorz.-Aktien mit 5 % Vorz.-Div. à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 110 %; lt. G.-V. v. 19./6. 1919 erhöht durch 2200 ab 1./7. 1919 div.-ber. St.-Aktien auf M. 3 500 000 für Ausbau des erweiterten Bahnnetzes, u. lt. G.-V. v. 14./1. 1921 weiter erhöht um M. 3 500 000 auf M. 7 000 000. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Anlagen 3 540 311, Betriebs- u. Erwerbsrecht a. die Strassenb. Halle-Merseburg 793 351, Bauten in Ausführung 7 405 188, Wertp. 25 707, Haft- geldwerte 13 990, Bau- u. Betriebsstoffe 1 949 667, Vorschüsse 556 693, Forder. 673 961, Bank- guth. 90 613, Kassa 1080. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Darlehen 3 800 000, Hypoth. 18 000, Disp.-F. 170 000, R.-F. 149 657 (Rückl. 13 235), Ern.-F. 1 378 589, Kaut. 18 013, Schulden 5 740 068, Div. auf Vorz.-A. 91 000, do. auf St.-A. 154 000, Tant. an A.-R. 9847, Vortrag 21 388. Sa. M. 15 050 565. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 20 604, Darlehns-Zs. 59 500, Pacht Strassenb, Halle-Merseburg 185 000, Ern.-F. 1 400 000, Reingewinn 289 471. – Kredit: Vortrag 24 760. Kursgewinn 1023, Zs. 9182, Betriebseinnahmen 1 919 609. Sa. M. 1 954 575. Dividenden: Vorz.-A. 1913–1920: 0, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 7 % (1913–1917 Baujahre). St.-A. 1919–1920: 6, 7 %.