Ü Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. 577 Direktion: Ing. Georg Löhr, Ammendorf. Prokuristen: Fritz Witthöft, Walter Bethke. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. h. c. Emil Steckner. Halle a. S.; Baurat Eugen Manke, Gen.-Dir. Phil. Schrimpff, Reg.-Baumeister a. D. Baschwitz. Berlin; Erster Bürger- meister Hertzog, Landesbaurat Linsenhoff, Merseburg; Landrat Dr. W. Mosle, Baurat Pforr, Berlin; Gen.-Landschaftsdir. Ulrich von Trotha, Exz., Scopau; Gen.-Dir. Adolf Wagner, Frankleben; Gen.-Dir. Heinr. Lindner, Dir. Rupp. Schneider, Halle; Dr. Heinr. Oster, Leuna; Amtsvorsteher Willy Helfer, Dürrenberg; kommissar. Landrat Dr. Lehnsdorf, Merseburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Allg. Elektrizitäts-Ges., Disconto-Ges.; Halle a. S.: Rein- hold Steckner; Merseburg: Sächs. Provinzialbk. Müllheim-Badenweiler Eisenbahn-A.-G. in Müllheim i. Bad. Gegründet: 8./10. 1894. Betriebseröffnung am 15./2. 1896. Zweck: Bau u. Betrieb einer Schmalspurbahn vom badischen Staatsbahnhof Müllheim durch die Stadt Müllheim, Niederweiler u. Oberweiler nach Badenweiler. Länge 7,6 km, Spurweite 1 m. Subvention der Regierung M. 128 690. Den Betrieb führte die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Ges. in Berlin pachtweise; der Vertrag wurde am 1./1. 1913 gelöst u. hierfür M. 87 000 Abfindung gezahlt. Die Betriebspächter hatten eine Garantie von 4 % für die früheren Vorz.-Aktien u. von 3 % für die St.-Aktien übernommen. Elektrisierung der Bahn ist 1913/14 durchgeführt; der elektr. Betrieb wurde am 1./4. 1914 aufgenommen. Kapital: M. 750 000 in gleichber. Aktien. Bis 1913: M. 383 000 in 303 Vorz.-Aktien u. 62 Inh.-St.-Aktien à M. 1000, sowie 55 Nam.-St.-Aktien, u. zwar 18 Stück à M. 500, 16 Stück à M. 300 u. 21 Stück à M. 200. Die Aktien unter M. 1000 können nur mit Einwilligung der Ges. übertragen werden. Erstere hatten Vorz.-Recht auf 4 % Div. Die a. o. G.-V. v. 15./10. 1912 beschloss: 1) Ablösung des Betriebsvertrages mit der Deutschen Eisenbahn-Betriebs-Ges. in Berlin. 2) Übernahme des Betriebes der Bahn in eigene Regie, Abschluss eines Bauvertrages mit der Rheinischen Schuckert-Ges. für elektr. Industrie in Mannheim zur Elektrifizier. der Lokalbahn. 3) Genehmig. zur Ausgabe von hypoth. ge- sicherten 4 % Schuldverschreib. im Betrage von M. 500 000, woran sich die Vorz.-Aktien al pari u. die St.-Aktien gegen Zuzahl. von 10 % durch Umtausch beteiligen können (Emiss. noch uicht erfolgt). 4) Erhöh. des A.-K. um den Betrag von M. 367 000 (also auf M. 750 000), durch Ausgabe neuer Aktien à M. 1000, unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre u. Vereinbar, mit einem Konsort. über die Übernahme dieser Aktien. 5) Gleich- stellung aller Aktien u. demgemäss Verzicht der bisherigen Vorz.-Aktien auf die ihnen bisher zugestandenen Vorz.-Rechte. Die Konz. der Badischen Regier. wurde bis 1964 verlängert, Anleihe: M. 500 000 in 4 % Schuldverschreib. v. 1915 (s. oben). Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1912 v. 1./4.–31./3. Für 1./4.–31./12. 1912 wurde eine besondere Bilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Je M. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Ab 1./1. 1913 sind sämtl. Aktien gleichberechtigt. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Eisenbahnanlage 1 356 287, Mobil. 1500, Waren 14 502, Debit. 162 391, Kassa 4644, Bankguth. 12 056, Effekten 84 028, Kaut.- do. 3400, Interims- buchung. 10 363. – Passiva: A.-K. 750 000, Schuldverschreib. 500 000, R.-F. 21 200 (Rückl. 300), Ern.-F. 97 837, Spez.-R.-F. 3922, Rückstell. 8274, Kredit. 181 818, unerhob. Schuldver. 12 790, Kaut.-Kredit. 3400, Interimsbuch. 47 524, Vortrag 22 415. Sa. M. 1 649 173. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 462 242, Unk. 1979, Schuldver- schreib.-Zs. 20 000, Abschreib. 5250, Reingewinn 22 715. – Kredit: Vortrag 17 922, Betriebs- einnahmen 485 876, Zs. 8389. Sa. M. 519 188. Dividenden: 1901/02–1911/12: Vorz.-Aktien: 4, 4, 4, 4, 4, 4¼, 4¼, 4, 4½, 4, 4½ % 1912 v. 1./4.–31./12.: 4.66 %. St.-Aktien: 3, 3, 4, 3½, 3½, 4, 4, 4, 4, 4, 4 %; 1912 v. 1./4.–31./12. 4 %. Gleichber. Aktien 1913–1920: 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ed. Beidek jr., Müllheim. Aufsichtsrat: (7–10) Vors. Dir. Oskar Bühring, Mannheim; Stellv. Stadtrat H. Kurz, ürgermeister Arthur Hämmerle, Müllheim; Hotelier Gust. Meissburger, Bürgermeister Adolf Zöllin, Badenweiler; Rechtsanwalt Anton Lindeck, Baurat Heinrich Schöberl, Alfons Wiedermann, Mannheim. Zahlstelle: Müllheim i. Baden: Volksbank Müllheim i. B. Nassauische Kleinbahn-Akt.-Ges. in Berlin, W. Linkstr. 31. Gegründet: 9./7. 1898. Durch die Genehmigungsurkunde v. 5./7. 1898 u. die Nachträge Y. 2./6. 1899, 18./2. 1903, 9./7. 1903, 7./4. 1904 u. 8./7. 1912 ist die Bahn, welche den Charakter einer nebenbahnähnlichen Kleinbahn hat, bis zum 31./12. 2021 genehmigt. Die erste Teil- strecke wurde am 18./9. 1900 u. die Reststrecke am 18./10. 1903 eröffnet. Zweck: Bau u. Betrieb einer schmalspur. nebenbahnähnl. Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Zollhaus nach St. Goarshausen und von Nastätten nach Oberlahnstein. Bahnlänge 77,12 km. Spurweite 1 m. Der Betrieb wird von der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. geführt. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 162