2610 Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. Aschaffenburger Regiehafen wurde mit der Errichtung einer Werft- u. Umschlagsanlage grossen Stils begonnen. Die neue Ges. verfügt über eine Mainflotte von 36 eigenen Schiffen, darunter 13 Motorschiffe, mit einer Tragfähigkeit von 12 000 t. Die von der Bavarialinie bisher auf dem Main u. dem Donau-Main-Kanal unterhaltenen regelmässigen Schiffs. verbindungen werden von der neuen Ges. in bedeutend erweitertem Umfange fortgetrieben. Die Bavaria Schiffahrts- u. Speditions-A.-G. wird Mitglied der Bayerischen Rheinschiffarts- gruppe (Rhenania-Konzern). Zweigniederlass. in Aschaffenburg, Regensburg u. Würzburg. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Die Aktien befinden sich in festen Händen. Schiffshypotheken: M. 2 680 628. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Schiffspark 1 000 000, Wohnhäuser 127 300, Lagerhaus Aschaffenburg 80 000, Werkzeuge u. Geräte 3, Werkstätte 1, Büroeinricht. 5, Fässer 1, Kasse 35 820, Guth. b. Postscheckamt 14 348, Debit. 15 790 655. -– Passiva: A.-K. 1 000 000, Schiffs- hypoth. 2 680 628, Hypoth. 53 643, R.-F. 40 000, Talonsteuer 5000, Delkr.-F. 80 000, Kredit. 12 400 110, Gewinn 788 752 Sa. M. 17 048 134. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Betriebsunk., Versich., Zs. 1 673 360, Abschreib. 216 845, Gewinn 788 752 (davon Tant. an Vorst. 43 000, do. an A.-R. 40 000, Grat. 75 000, R.-F. 120 000, Talonsteuer 5000, Delkr.-F. 75 000, Ern.-F. 80 000, Div. 250 000, Vortrag 100 752) –, Kredit: Vortrag 38 816, Betriebsüberschuss 2 640 141. Sa. M. 2 678 958. Dividenden: 1918/19: 10 %. 1920: 25 %. Direktion: Carl Presser, Frankf. a. M., Osthafen. Prokuristen: A. Walldorf, L. Klein, Frankf. a. M.; Joh. Karl Roth, Bamberg. Aufsichtsrat: Vors. Oberregier.-Rat Herm. Beissler, Nürnberg: Hofrat Fritz Gutleben, München; Generaldirektor Herm. Hecht, Mannheim; Schiffahrtsdir. Jakob Hecht, Antwerpen; Reeder Philipp van A. Hoff, Rotterdam; Hofrat H. Osel, Posing; Oberbürgermeister Adolf Wächter, Kommerz.-Rat Max E. Gutmann, Bamberg; Schiffahrts-Dir. H. Leendert Antonie von Gunsteren jun., Rotterdam; Landesökonomierat Dr. Heim, Regensburg; Geh. Hofrat Held. dee (――― 0 0 0 Akt.-Ges. füür Binnenschiffahrt in Berlin, Mauerstr. 92. Gegründet: 23./3. 1921; eingetr. 3./6. 1921. Gründer: Kaufm. Alfred Tschepel, dessen Ehefrau Hedwig Tschepel geb. Lüdecke, B.-Steglitz; Rentiere Frl. Anna-Charlotte Tschepel, B.-Tempelhof; Tischlermeister Hugo Mauff, dessen Ehefrau Else Mauff geb. Lüdecke, Berlin Zweck: Erwerb u. Handel mit Schleppfahrzeugen für Binnenschiffahrt. Kapital: M. 5000 in 5 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Direktion: Dir. Walter Tschepel. Aufsichtsrat: Vors. Rittmeister d. R. Gustav Seumnich, Charlottenburg; Kaufm. Paul Friedr. Wagner-Beckers, B.-Schöneberg; Kaufm. Otto Engel, Berlin. Spree-Havel-Dampfschifffahrt-Gesellschaft „Stern“ in Berlin S0., Marinehaus Brandenburger Ufer 1, Zweigniederlassung in Potsdam. Gegründet: 1888. Zweck: Betrieb einer Lokaldampfschiffahrt auf der Spree u. der Havel mittels Dampf- schiffen, elektr. oder sonst. Motorfahrzeugen. Die Ges. besitzt 52 Salonschraubendampfer u. 12 Schnellmotorboote, ein Stamm-Grundstück in Stralau von ca. 2 preuss. Morgen, ein desgl. in Potsdam a. d. Nute u. Havel. 1901 Ankauf von 1032 qm Parzellen Landes in Stralau für M. 65 000. 1906 wurde von der Ges. ein Landungsstellengrundstück von 34 a 10 qm in Erkner a. d. Löcknitzbrücke erworben. Am 15./11. 1907 erfolgte der Ankauf des Unternehmens der Spandauer Dampfschiffahrts-Ges. Oberhavel u. Tegelersee mit 15 Dampfschiffen u. 2 Motorbooten, sowie einem wertvollen Grundstück in Tegelort für M. 565 000; M. 100 000 wurden bar. gezahlt, für M. 220 000 neue Aktien gegeben, der Rest von M. 245 000 wurde durch Übernahme der Passiven gedeckt. Beförd. Personen 1909–1920: 2 650 384, 2 608 476, 3 030 530, 2 490 487, 2 772 751, 2 138 148, 1 681 440, 1763 011, 1 808 379, 1 800 336, 1 928 180, 1 540 014. Infolge des Kriegszustandes 1914–1918 starker Rück- gang der Einnahmen. Durch den Mangel an Schiffsmannschaften war die Ges. gezwungen 40 Schiffe gänzlich stilliegen zu lassen. Es konnten stets nur die Abschreib. verdient werden. 1919 beschränkter Verkehr wegen Kohlenmangel. Im März 1910 erwarb die Ges. von der Terrain- u. Bauges. „Alter Tornow“ ein Grund- stück, benannt „Alter Tornow“ bei Potsdam (auf dem auch ein Restaurationsbetrieb ein- gerichtet ist) mit Gebäuden etc. zum Gesamtpreisoe von M. 132 500. Dieses Grundstück, mit einer Wasserfront von ca. 240 m, hat einen Flächeninhalt von 30 022 qm. Auf diesem Grundstück hat die Ges. 1913 mit dem Aufbau einer neuen Werft für die Havel begonnen, da das jetzt hierfür benutzte Potsdamer Werftgrundstück völlig unzureichend ist. Die auf demselben befindliche Gastwirtschaft ist verpachtet u. bleibt auch für die Zukunft dort bestehen. 1913 Ankauf des Grundstücks Friedrichstr. 23 in Grünau, jetzt Spreehof. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 13./11. 1907 um M. 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, begeben zu pari plus Stempel. Von den neuen Aktien dienten M. 220 000 zum Ankauf der Dampfschiffahrts-Ges. Ober- havel u. Tegelersee (s. oben), restl. M. 30 000 wurden freihändig begeben. Aktien nicht notiert.