2616 Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. 1914: Durch den Kriegsausbruch wurde die Schiffahrt der Ges. lahmgelegt. Aus dem Gewinn wurden M. 2 000 000 für Kriegskosten zurückgestellt, die 1915 verbraucht wurden. 1915 hat der Betrieb infolge des Krieges fast völlig stillgelegen. Für die gekaperten Dampfer, die gegen Kriegsfahr versichert waren, ist noch keine Zahlung erfolgt. Die Forderung wurde eingeklagt und für den ersten in Betracht kommenden Dampfer ein in zwei Instanzen obsiegendes Urteil erreicht, auch beim Reichsgericht. Von den noch im Bau befindlichen Dampfern sind bereits 6 zur Ablieferung gelangt, während in 1915 noch weitere 2 u. im laufenden Jahr weitere 6 Neubauten in Auftrag gegeben wurden. Der Reingewinn von 1915 M. 122 892 wurde vorgetragen. Das Neubau-Kto stand ult. 1915 mit M. 6 683 754 u. 1920 mit M. 30 944 230 zu Buch. – Mit Unterzeichnung der Waffenstillstands- u. später des Friedensvertrages war die ganze Flotte einschl. der seit dem letzten Bericht abgelieferten Neubauten den Alliierten verfallen, bis auf den Dampfer ,Soneck“, u. selbst von den im Bau befindlichen Dampfern musste der im Juni 1920 fertiggestellte „Geierfels“ noch abgeliefert werden. Mit verschiedenen devtschen Werften sind eine Reihe Neubauten kontrahiert, deren Ablieferung sehr verzögert worden ist. Immerhin dürften im Laufe ds. Js. eine Reihe Neubauten abgeliefert werden, die dann die regelmässigen Linien nach Indien u. La Plata befahren sollen. Der frühere Portugaldienst ist mit dem Dampfer „Soneck“ u. der angekauften „Trostburg“ sowie mit den gescharterten Dampfern bereits wieder aufgenommen u. zwar wie früher in Gemeinschaft mit der Oldenburg-Portugiesischen Dampfschiffs-Reederei. Seit kurzem ist dieser gemeinschaftliche Dienst auch auf Nord- u. Südspanien ausgedehnt. Kapital: M. 60 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 500 und 57 000 Aktien (Nr. 6001 bis 51 000 u. Nr. 1–2000 frühere asiatische Linie]) à M. 1000; von den letzteren waren bis zur Vereinigung beider Linien im Jahre 1895 2000 als Aktien der asiatischen Linie bezeichnet. Das A.-K. wurde 1882 von M. 3 000 000 auf M. 5 000 000 erhöht, 1885 wieder auf M. 3 000 000 herabgesetzt durch Reduktion von je 5 Aktien auf 3 Aktien und wieder erhöht 1888 auf M. 5 000 000, 1890 auf M. 7 000 000 u. 1895 auf M. 10 000 000, durch Ausgabe von 3000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 106 %. Die G.-V. v. 28./2. 1900 beschloss behufs Erweiter. des Betriebes nach Ostasien durch Neubau von 5 grossen Dampfern weitere Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 132 50 %. Zur Beschaff. neuer Dampfer beschloss die G.-V. v. 25./3. 1903 fernere Erhöh. um M. 5 000 000, angeboten den Aktionären zu 106 % franko Zs. Das Agio diente zur Bestreitung der Unk. etc. Zu dem gleichen Zwecke sind lt. G.-V. v. 24./3. 1906 weitere M. 5 000 000 aus- gegeben. Diese Aktien wurden den Aktionären zu 110 % franko Zs. angeboten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./6. 1920 um M. 35 000 000 (auf M. 60 000 000) in 35 000 Aktien a M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, davon M. 25 000 000 angeboten den alten Aktion. v. 9.–27./7. 1920 1:1 zu 180 %. Die restl. M. 10 000 000 neuen Aktien wurden von einer Interessengemeinschaft Bremer Reeder zu 170 % übernommen, um einer Überfremdung der Ges. zuvor zu kommen. Die Inh.- u. resp. Nam.-Aktien können gegen eine Gebühr in Nam.- u. resp. Inh.-Aktien umgewandelt werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., soweit nicht zu Spez.-Res. Ist der R.-F. zur Deckung von Verlusten in Anspruch genommen, so fällt jede Div. über 4 % fort, bis jener die urspr. Höhe wieder erreicht hat. Der A.-R. kann bestimmen, dass das Risiko auf Schiffe etc. ganz oder zum Teil von der Ges. selbst getragen werden soll; in diesem Falle fällt die ersparte Prämie für die Schiffe dem Assekuranz-R.-F. zu; hat dieser die Grenze mit M. 5 000 000 erreicht, so wird die verdiente Prämie dem Jahresgewinn oder dem Assekur.- R.-F. und zwar ganz oder teilweise nach Beschluss des A.-R. überwiesen. Der Asse- kuranz-R.-F. dient zur Deckung der Havarien, Schäden und Kosten der in Selbst- versicherung versicherten Schiffe und Frachten, soweit dieselben nicht durch die dagegen zu verrechnenden Prämiengelder des laufenden Jahres gedeckt werden. Der A.-R. ist berechtigt, wenn der Assekuranz-R.-F. mehr als M. 5 000 000 beträgt, zu beschliessen, dass etwaige Schäden und Havarien ganz oder zum Teil aus dem Assekuranz-R.-F. und nicht aus den Prämiengeldern des laufenden Jahres gedeckt werden, jedoch nur soweit der Assekuranz-R.-F. dadurch nicht unter M. 5 000 000 sinkt. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Schiffahrtskapital (Dampfer u. Kähne) 53 254 000, Neubauten 5 517 514, Immobil. 550 000, Reparatur-Werkstätten 36 000, Mobil. 100, Kassa 15 453, Effekten 9 425 891, Warenlager 659 560, Wechsel 139 587, Zs. 95 597, Beteilig. 390 256, Debit. 20 165 413. – Passiva: A.-K. 25 000 000, Anleihe 4 980 000, do. Zs.-Kto 62 920, R.-F. 2 500 000, Assekur.-R.-F. 12 600 000, Spez.-R.-F. 4 000 000, unerhob. Div. 2885, Assekuranz-Vorträge 158 000, Talonsteuer-Res. 238 750, Wehrbeitrag-Kto 23 555 000, Kredit. 16 927 643, Vortrag 223 874. Sa. M. 90 249 073. Gewinn- u. Verlust-Konto 1916–1918: Debet: Allg. Unk. 2 211 992, Anleihe-Zs. 631 920, Krankenkasse, Unfallversich. u. Invalid., Pens.-Kasse u. Angestellt.-Versich. 471 523, Rein gewinn 223 874. – Kredit: Vortrag 122 892, Geschäftserträgnis 3 416 418. Sa. M. 3 539 310. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Schiffahrtskapital (Dampfer u. Kähne) 274 000, Neubeuten 8 744 469, Immobil. 550 000, Reparat.-Werkstätten 36 000, Mobil. 100, Kassa 19 637, Effekten 39 228 751, Warenlager 782 710, Wechsel 249 651, Zs. 634 579, Beteilig. 303 756, Debit. 126 771 771. – Passiva: A.-K. 25 000 000, Anleihe 4 196 000, do. Zs. 50 880, R.-F. 2 500 000,