Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. 2619 Küstenfahrt-Ges. zu Hamburg wurden 1895–1904 in Berlin u. Hamburg notiert (s. hierüber die betreffenden früheren Jahrgänge dieses Buches). Dividenden 1907–1920: 0, 0, 0, 0, 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Theod. Wilh. Kramer. Prokuristen: C. W. Kettler, Edm. Köhlmoos, G. Gauditz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Dir. des Nordd. Lloyd Phil. Heineken, Stellv. Bankier Dr. Aug. Strube, Dir. Carl Stapelfeldt, Gen.-Konsul Georg W. Wätjen, Bremen; Ed. Dreyer, Hamburg. Zahlstellen: Bremen: Eigene Kasse, Nationalbank f. Deutschl. Norddeutscher Lloyd in Bremen. Gegründet: 20./2. 1857; eingetr. 13./2. 1860. Zweck: Betrieb von Seeschiffahrt u. allen damit in Verbindung stehenden Geschäften wie Errichtung u. Betrieb von Anstalten zur Erbauung u. Reparat. von Schiffen Fluss- u. Seeversich.-Geschäft etc., sowie Passagier- u. Schleppdienst auf der Weser. Der Lloyd unter- hält jetzt einen regelmässigen Schleppschiffahrtsverkehr zwischen Bremen u. Hamburg mit Durchfracht auf direktem Konnossoment nach Berlin, Breslau, Stettin u. Lübeck. Der Lloyd unterhielt ausser den Reichspostdampferlinien (s. unten) bis zum Ausbruch des Krieges 1914 folgende regelmässige selbständige Linien: Bremen-New York (Schnell- u. Postdampfer- linien); Bremen-Baltimore; Bremen-Philadelphia; Bremen-Galveston; Bremen-Boston-New Orleans; Bremen-Kanada; Bremen-Brasilien; Bremen-La Plata; Bremen-Cuba; Bremen-Ost- asien (Passagier-Frachtdampferlinien); Bremen-Australien; Australien-Neuseeland; Genua- Neapel- New York; Marseille- Neapel - Alexandrien; Venedig -Alexandrien; Singapore- Bangkok: Singapore-Borneo; Singapore-Celebes-Molukken; Hongkong-Borneo; Bangkok- Swatow-Hongkong; Fahrten auf dem Vangtsekiang; verschiedene kleinere Zweiglinien in den ostindischen u. chinesischen Gewässern; vier europäische Linien nach den Nordsee- Bädern, Passagier- u. Schleppdampferverkehr auf der Unterweser u. nach Hamburg. Ver- gnügungsfahrten nach Westindien. Norwegen, Spitzbergen u. dem Mittelmeer. Ferner Be- förderung der Post von Deutschland, England, Frankreich u. Amerika, sowie nach Asien u. Australien. Seit Sept. 1913 Zweigniederlassung in Emden. Näheres über Reichspost- linien, Betriebsgemeinschaften, Beteil. etc. siehe dieses Handbuch, Jahrg. 1916/17. Befördert wurden 1906–1913 insges. 491 383, 661 258, 458 580, 521 122, 562 608, 514 272, 558.671, 662 385 Passagiere (seit Bestehen des Lloyd über 10 408 113 Personen) u. 3 804 738, 4 390 051, 3 376 639 cbm. 3 077 813, 3 316 633, 3 586 178, 3 710 739, 4 178 133 Frachttons Ladung. Die Dampfer des Lloyd durchliefen 1913 ca. 6 299 652 Seemeilen = etwa 292 mal den Um- fang der Erde. Die Flotte des Norddeutschen Lloyd bestand Anfang 1914 einschl. der Neubauten z. Z. aus 135 Seedampfern, 358 Schleppern, Flussdampfern, Barkassen, Leichtern etc. u. 1 Schulschiff mit zusammen 722 095 indiz. PS. u. 982 951 Reg.-Tons Brutto-Raumgehalt. Das Jahr 1920 brachte volle Klarheit über die ungeheuren Verluste, die der Friedens- schluss für die deutsche Handelsflotte bedingte. Mit der Bestimmung, dass Deutschland alle seinen Staatsangehörigen gehörenden Handelsschiffe von 1600 Br.-R.-Tons und darüber, ferner die Hälfte der Schiffe zwischen 1000 Tons u. 1600 Tons u. der Fischerei-Fahrzeuge einschl. aller im Bau befindlichen Schiffe, deren Kiel bis zum Tage des Friedensschlusses gestreckt wurde. abzuliefern u. ausserdem noch 5 Jahre lang jährlich 200 000 Tons auf deutschen Werften für die Entente zu bauen hat, war das Schicksal der deutschen Handels- flotte besiegelt. Der Norddeutsche Lloyd war damit seiner sämtlichen Überseedampfer beraubt u. stantsomit da, wo er im Jahre 1857 begonnen hatte. Der Gesamtverlust des Lloyd betrug d 869 000 Br.-R.-Tons, während ihm an Schleppern, Tendern, Leichtern u. sonst. kleinoren Fahrzeugen ein Schiffsraum von rund 57 000 to verblieb. Mit dem Wiederaufbau des Lloyds u. der Erneuerung seiner überseeischen Verbindungen wurde sofort begonnen. Es wurde ein Vertrag mit der neu gegründeten United States Mail Steamship Comp., Inc. in Newyork über ein enges Zusammenarbeiten im deutsch-amerikani- schen Schiffahrtsverkehr abgeschlossen. Die Grundlage dieses Vertrages bildet ein Ab- kommen der United States Mail S. S. Co. mit dem amerikanischen Shipping-Board, wonach die erstere insgesamt 11 der früheren deutschen Passagierdampfer auf die Dauer von 5 Jahren vom Shipping-Board gemietet hat. Nach dem mit dem Nordd. Lloyd geschlossenen Vertrag verpflichtet sich die United States Mail S. S. Co., die vorerwähnten Schiffe mit möglichster Beschleunigung in Dienst zu stellen u. damiteine regelmässige Passagier- u. Fracht- linie zwischen New York–Bremen, Boston–Bremen, Baltimore – Bremen u. New York— Danzig einzurichten u. zu unterhalten, mit der Wahl, ausgehend u. einkommend französische und/oder englische Häfen anzulaufen. Der Lloyd übernimmt gegen eine in den Abmachungen festgelegte Vergüt. für die Buchung von Passagieren, Post u. Ladung die alleinige u. ausschliess- liche Generalvertretung der United States Mafl Steamship Comp. für Zentraleuropa. In Frank- reich, Belgien, Italien, Spanien u. England wird die United States Mail S. S. Co. selbst Agenturen u. Vertretungen unterhalten. Bremen soll als Hauptgeschäftsstelle für Zentraleuropa gelten. Die Benutzung der Eisenbahn-, Kai- u. Dockanlagen in Bremen u. Bremerhaven, gleichviel, ob sie dem Norddeutschen Lloyd gehören oder von ihm verwaltet werden, soll den Dampfer der United States Mail Steamship Company gegen entsprechende Vergütung unter gleichen Bedingungen gestattet sein wie den Dampfern des Norddeutschen Lloyd. Das gleiche gilt für die Benutzung der Trockendocks u. Reparaturanlagen, die dem Norddeutschen Lloyd