― Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. 2661 fremde Rechnung auszuführen, liess es der besseren Übersicht halber erwünscht erscheinen, den Kaibetrieb und den Werkstättenbetrieb in der Form von Gesellschaften m. b. H. selbst- ständig zu machen. Betriebsanlagen an Land vor dem Kriege. In Hamburg: Hauptverwalt.-Gebäude (Alster- damm 25; starke Vergrösser. durch Anbau im April 1913 begonnen) – Verwalt.-Gebäude auf Kuhwärder für Kai- u. Hafenbetrieb, Schiffsinspektion, Navigations-u. Sicherheitswesen, Schiffs- ausrüstungswesen, Proviant. u. Wäschemagazin, Reparaturwerkstätten, Arztbureau usw. (siehe auch Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg). —– Betriebsanlagen am Johannisbollwerk (Rheinsee- dienst) und an den St. Pauli-Landungsbrücken (Seebäderdienst) –— Auswandererhallen (60 000 qm, im Pavillonsystem erbaut, bieten 4000–5000 Auswanderern gleichzeitig Unter- kunft, wurden 1913 von 172 000 Auswanderern benutzt) – Gepäckabfertigungsstelle am Hauptbahnhof –— Grundstück in Wilhelmsburg mit Arb.-Wohnhäusern (das Grundstück umfasst insgesamt 26 210 qm, wovon 13 556 am als Gartenland benutzt werden. Von den übrigen 12 654 qm sind bebaut 4520 qm = 35.7 %, während zu Grün- u. Kinderspielplätzen 8134 am = 64.3 % hergerichtet wurden; die beiden Baublocks umfassen 32 Häuser mit 269 Wohnungen, enthaltend je 2*oder 3 Zimmer, grosse Küche mit Speisekammer, Boden- u. Kellerraum, Gas- u. Wasserleitung; ferner ein gemeinsames Badehaus) — Heuerbureau; — in Cuxhaven: Verwalt.-Gebäude u. Hafenanlagen; – in Emden: Auswandererhallen; – in New York: Verwalt.-Gebäude (Broadway 41/45), Pieranlagen in Hoboken (Areal 43 000 qm, Gesamtkaianlage 1380 m (neue verlängerte Piers I u. II je 290 m lang), neue ge- mietete Pieranlagen in Brooklyn (Areal 23 000 am, Kailänge an jeder Pierseite ca. 500 m); die Piers in Hoboken wurden während des Krieges zwangsweise von der amerik. Regierung für 7 000 000 Doll. angekauft; – in Berlin: Verwalt.-Gebäude (Unter den Linden 8); – in Frankf. a. M.: Verwalt.-Gebäude (Kaiserstr. 14); – ferner Bureaus, Schuppen, Landungs- plätze, Dock- u. Pieranlagen, Lagerhäuser oder Grundbesitz in Stettin, Emden, Antwerpen, London, Paris, Havre, Montreal, Philadelphia, New Orleans, St. Thomas, Kingston, Basra, Schanghai, Wuhu, Hankau, Tongku, Tientsin, Tsingtau, Hongkong, Kanton. 1913/14 Erricht. von Schiffahrtsanlagen in Emden u. zu diesem Zwecke Beteilig. bei der Emdener Verkehrs- A.-G. (A.-K. M. 3 000 000) in Emden. Auch Beteilig. an der Verkehrsgesellschaft m. b. H. in Stettin (St.-Kap. M. 1 000 000) u. an der Kohlenheber-Ges. m. b. H. mit M. 160 000, an der Deutschen Levante-Linie in Hamburg. 1918 beteiligte sich die Ges. an der Deutsch-Amerikan. Petroleum-Ges. u. an der Deutschen Werft A.-G., beide in Hamburg. Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg. Der Lösch- u. Ladebetrieb der H. A. L. vollzog sich hauptsächlich in zwei vom hamburgischen Staate für den ausschliessl. Gebrauch der Ges. erbauten Häfen, dem Kaiser Wilhelm-Hafen u. dem Ellerholzhafen, die einen Flächen- raum von 53.5 ha umfassen. Die Kais Auguste Victoria-Kai (1.1 km), Reiherkai (0.2 km), Kronprinzkai (0.9 km) u. Mönckebergkai (0.9 km), zus. also 3.1 km, sind mit 119 fahrbaren elektr. Kränen von je 3000 kg Tragkraft, 18 elektr. Wandkränen von je 2560 kg u. je einem elektr. Kran von 75 000, 20 000 u. 10 000 kg, also insges. mit 140 Kränen von 508 080 kg Tragkraft besetzt; auch 3 Kohlenkippen sind aufgestellt. Der wachsende Schiffs- u. Güter- verkehr hatte die Ges. gezwungen, ihren Lösch- u. Ladebetrieb auch auf den benachbarten Kuhwärderhafen auszudehnen. Eine provisorische Anlage am Grevenhofufer war mit 18 elektr. Kränen von je 3000 kg Tragkraft, die auf dem rechten Elbufer am Johannisbollwerk gelegene Anlage für den Rheindienst mit 2 Portalkränen von 6000 u. 2500 kg Tragfähigkeit ausgerüstet. Die Gesamtlagerfläche der Schuppen beträgt 153 000 qm. Sie sind die grössten Lagerhallen (Länge bis 400 m; Breite bis 61½ m) des Hamburger Hafens u. repräsentieren ungefähr 50 % aller hamburg. Anlagen dieser Art. Für die Benutzung aller dieser Einricht. zahlte die Ges. eine jährl. Pachtsumme von rund M. 1 500 000, das ist ungefähr ein Viertel sämtl. Staatseinnahmen aus den hamburg. Kaianlagen. Kapital: M. 285 000 000 in 180 000 Inhaber-St.-Aktien (Nr.1–180000), 5000 5 % Namens- Vorz.-Aktien (5 % kum. Vorz.-Div. und in bestimmten Fällen 30faches Stimmrecht) u. 100000 Inh.-Vorz.-Aktien (6% kum. Vorz.-Div. u. 1 faches Stimmrecht) a M. 1000. Die 6 % Vorz.-Aktien können ab 1./1. 1925 mit3 monatl. Künd. zu 115 % zurückbezahlt werden. Zur Zeit der Gründung (1847) M. 450 000, erhöht 1848 auf M. 510 000, 1849 auf M. 532 500, 1851 auf M. 582 500, 1854 auf M. 1 782 600, 1855 auf M. 3 000 000, 1864 auf M. 3 562 500, 1866 auf M. 4 283 250, 1867 auf Mark 5287500, 1869 auf M. 6 000 000, 1870 auf M. 7500 000, 1871 auf M. 9 600 000, 1872 auf M. 10 500 000, 1873 auf M. 12 750 000, 1874 auf M. 16 500 000, 1875 auf M. 22 500 000, 1877 herabgesetzt auf M. 15 000 000, dann erhöht 1887 auf M. 20 000 000, am 12./9. 1888 auf M. 30 000 000, lt. G.-V. v. 2./2. 1897 um M. 15 000 000, angeboten den Aktionären zu 112.50 %, lt. G.-V. v. 30./3. 1898 um M. 5 000 000, von denen M. 3 750 000 für die Erwerbung der Kingsin-Linie bestimmt, der Rest von M. 1 250 000 anderweitig begeben wurde, lt. G.-V. v. 14./1. 1899 um M. 15 000 000, angeboten 12 500- Stück den Aktionären zu 110 %, lt. G.-V. v. 27./2. 1900 um M. 15 000 000 (auf M. 80 000 000), übernommen von einem Bankkonsort., angeboten M. 13 000 000 den Aktionären zu 115 %, lt. G.-V. v. 27./3. 1902 um M. 20 000000 (auf M. 100 000 000), über- nommen von eimem Bankkonsort., angeboten den Aktionären zu 104 %. Nochmalige Er- höhung lt. G.-V. v. 28./9. 1906 um M. 20 000 000 (auf M. 120 000 000), übernommen von einem Konsort. zu 133 %, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Agio dieser Emiss. mit M. 6040 073 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1907 um M. 5 000 000 (auf M. 125 000 000) in 5000 Aktien, begeben als Zahlung zu 130 % an die Woermann-Linie für von dieser Ges. übernommene acht Dampfer; gleichzeitig wurde mit der Woermann-Linie eine Betriebs-