2692 Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Reedereien etc. In das Geschäftsj. 1920 trat der Bayerische Lloyd mit einem frei verfügbaren Schiffs- bark von 4 Dampfern, 2 Motortankschiffen, 1 Motorfrachtschiff, 44 Warenbooten u. 5 Tank- schiffen ein. Das Schicksal der bei Kriegsende im J. 1918 in Rumänien u. Jugoslavien beschlagnahmten Schiffe ist noch nicht entschieden. Während des Jahres wurden auf der Schiffswerft der Ges. in Deggendorf 1 Seitenraddampfer sowie 1 Doppelschraubendampfer fertiggestellt. Ferner wurde das im Kriege stark beschädigte Tankschiff B. L. 3 zwecks Umbau in ein Warenboot in Deggendorf aufgelegt u. aus der Tankflotte ausgeschieden. Die Werft war mit durchschnittlich 150 Arb. voll mit Reparaturen an dem eigenen Schiffs- park u. mit der Instandsetzung von Eisenbahnwaggons beschäftigt. Bei bayerischen Schiffswerften wurden 2 Seitenraddampfer u. 20 Warenboote in Auftrag gegeben. Insgesamt befanden sich mit den bereits im J. 1919 in Auftrag gegebenen Schiffen bei Abschluss des Geschäftsjahres im Bau: 1 Doppelschraubendampfer, 4 Seitenraddampfer, 30 Warenboote, 2 Schwimmkräne, 2 Anlegepontons sowie 1 Röhrenponton. Unter Erwerbung mehrerer Lagerhallen in Eisenkonstruktion schritt die Ges. zur Erweiterung ihrer Landanlagen in Regensburg u. Passau u. nahm ferner die Errichtung einer grossen modernen Verlade- anlage auf ihrem Ländeplatz in Wien in Angriff. Durch vorsichtige Bewertung unserer Materialien haben wir dem eingetretenen Rückgange der Preise Rechnung getragen. Der Schiffsverkehr, der im Vorjahre nur in bescheidenem Umfange u. nur auf der oberen u. mittleren Donaustrecke durchgeführt werden konnte, erholte sich im J. 1920 u. wurde gegen Mitte des Jahres auf der ganzen Donaustrecke wieder voll aufgenommen. Im Herbste litt der Verkehr auf der oberen Donau u. im eisernen Tore unter einem aussergewöhnlich starken Niederwasser. Die Nachfrage der heimischen Wirtschaftskreise nach Schiffsraum konnte nicht entfernt gedeckt werden. Die Bergtransporte waren zwar in der ersten Hälfte des Jahres noch schwach, nahmen aber erheblich zu, als im Juni der Getreideexport aus Jugo- slavien u. den unteren Donauländern, sowie die Mineralöltransporte aus Rumänien einsetzten. Kapital: M. 32 000 000, eingeteilt in 32 000 Aktien zu je M. 1000. Urspr. M. 16 000 000. Die Ausg. von M. 6 250 000 erfolgte zum Nennbetrage u. in Höhe von M. 1 750 000 zu 137 %; der Ausgabekurs der weiteren zunächst M. 8 000 000 Aktien betrug 109½ %. Die a. o. G.-V. v. 2./3. 1921 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 16 000 000 (also auf M. 32 000 000) in 16 000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. zu 110 %, angeb. den alten Aktio- nären zu 115 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie ==1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Schiffspark 2 698 015, beschlagnahmte Schiffe 4 260 311, Schiffe im Bau 617 496, Ländeplätze, Lagerhäuser, Stationsinventar 222 036, Reparaturwerft 390 320, Mobil. 61 845, Beteil. 251 000, Kassa 15 981, Bankguth. (einschl. der Vollzahl. des Akt.-Kap. p. 31./12. 1918) 11 270 213, Debit. 1 462 830, Wertp. 447 452, Material.-Vorräte 1 200 014, durchlauf. Posten 55 962. – Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 1 583 591, Sonder- Rückl. 284 000, Kredit. 4 929 737, unerhob. Div. 2325, durchlauf. Posten 77 872, Gewinn 75 955. Sa. M. 22 953 481. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern etc. 1 166 643, Abschreib. 1 492 269, Gewinn 75 955. – Kredit: Vortrag 47 479, Betriebs-Uberschuss 2 601 924, Ertrag aus Beteil. 12 100, Zs. 73 364. Sa. M. 2 734 868. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Schiffspark 3 325 938, beschlagnahmte Schiffe 4 260 311, Schiffe im Bau 2 545 260, Ländeplätze, Lagerhäuser, Stationsinventar 166 245, Reparaturwerft 591 863, Mobil. 47 848, Beteil. 344 000, Kassa 3984, Bankguth. 5 933 429, Debit. 2 264 065, Wertp. 339 854, Materialvorräte 2 120 787, durchlauf. Posten 99 475, Verlust 1 834 789. – Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 1 583 591, Sonder-Rückl. 284 000, Kredit. 5 933 126, unerhob. Div. 2100, durchlauf. Posten 75 035. Sa. M. 23 877 853. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern etc. 1 314 221, Betriebsverlust 341 338, Abschreib. 531 070. – Kredit: Vortrag 75 955, Ertrag aus Beteilig. 121 200, Zs. 154 686, Verlust 1 834 789. Sa. M. 2 186 630. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Schiffspark 3 297 168, beschlagnahmte Schiffe 4 260 311, Schiffe im Bau 601 719, Ländeplätze, Lagerhäuser, Stationsinventar 314 689, Repa- raturwerft 877 987, Mobil. 36 013, Beteil. u. Wertp. 542 754, Bargeld 7619, Bankguth. 8 663 646, Wechsel u. Schatzanweis. 21 400 000, Debit. 6 714 159, Materialvorräte 3 719 485, durchlaufende Posten 46 668. – Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 1 654 927 (Rückl. 71 336), Kredit. 26 518 305, durchlauf. Posten 4 953 597, Div. 1 200 000, Tant. 62 222, Vortrag 93 171. Sa. M. 50 482 224. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 834 789, Handlungsunk. u. Steuern 3 011 111, Zs. 161 068, Abschreib. 624 908, Gewinn 1 426 729. – Kredit: Betriebsüberschuss 7 004 506, Ertrag aus Beteilig. 54 100. Sa. M. 7 058 606. Dividende 1917–1920: 7½, 0, 0, 7½ %. Direktion: Vors.: Geh. Rat Dr. L v. Donle, Karl Salzer, Franz Siebe. Prokuristen: Ober-Ing. Karl Beschoren, Generalsekretär Fritz Schmitt. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Dr.-Ing. h. c. Emil Georg von Stauss, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Josef Böhm, Geh.-Rat Dr. J. von Grassmann, München; Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. Wilh. Cuno, Hamburg: Geh. Baurat Dr. h. c. Emil Ehrensberger, Traunstein; Geh. Komm.- Rat Ernst von Fromm, Ministerialrat Dr. Fr. Lindner, Komm.-Rat Ludwig Hammon, München; Geh. Hofrat Heinrich Held, Regensburg; Bank-Dir. Adolf Hoppe, Nürnberg; Dir. Dr. Ernst Kohler, Bank-Dir. Hofrat Hans Remshard, München; Gen.-Dir. u. Geh. Baurat Reichsrat Anton von Rieppel, Bank-Dir. Max Scheyer, Nürnberg; Geh. Hofrat Franz von Wagner, 0 ――