Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften etc. 2735 brachte die Deutsche Togoges. in Berlin in die neue Akt.-Ges. ein: den östlich des Aweto bezw. Egbi gelegenen Teil ihres Landbesitzes in der Landschaft Gadja in Togo einschl. einer auf dem Grundstück errichteten Versuchspflanzung. Die neue Akt.-Ges. über- nahm die Verpflichtung, jährl. wenigstens 50 ha Land neu in Kultur zu nehmen, so lange, bis die Hälfte des eingebrachten Landes in Nutzung genommen ist. Der Wert dieser Ein- bringung betrug M. 250 000, davon entfällt auf Grundbesitz M. 240 000. Die Togo-Pflanzungs- Akt.-Ges. gewährte hierfür 100 Aktien = M. 100 000 u. ausserdem M. 150 000 in bar; letztere wurden fällig mit M. 50 000 am Tage der Eintragung letzterer Ges., mit weiteren M. 50 000 1 Jahr nach dem Tage der Eintrag. u. mit den restl. M. 50000 2 Jahre nach dem Tage der Eintrag. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz, Betrieb von Land- u. Plantagenwirt- schaft, Ein- u. Verkauf u. Verarbeitung land- u. forstwirtschaftl. Produkte, sowie Beteilig. an solchen Unternehm. im deutschen Schutzgebiet Togo u. den benachbarten Kolonien. Nach dem Beschluss der G.-V. v. 8./4. 1920 bildet jetzt den Gegenstand des Unternehmens: Erwerb u. Verwert. von Grundbesitz, Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft, Ein- u. Verkauf u. Verarbeit. land- u. forstwirtschaftl. Produkte, u. andere wirtschaftl. Unternehm. sowie Beteilig. an solchen Unternehm. in Togo u. anderen überseeischen Gebieten. Bis 30./6. 1914 sind 970 ha mit Sisalagaven, 6 ha mit Manihot (Kautschuk), 5 ha mit Kapok, 5 ha mit Kassada u. 10 ha mit Mais bepflanzt. Die Pflanzungen befinden sich noch im Baustadium. Im J. 1913/14 Bau einer Sisalfabrik. Die Pflanzungen der Ges. wurden von den Eng- ländern beschlagnahmt. Die Ges. wird vom Reiche Entschädigung erhalten. Die Ges. be- absichtigt sich in Südamerika zu betätigen. Kapital: M. 850 000 in 850 Aktien à M. 1000, begeben zu pari plus 5 % für Stempel- u. sonst. Gründ.-Kosten. Vorerst 25 % u. die Stempel- etc. Kosten eingez., weitere 25 % am 1./11. 1911, 25 % am 1./11. 1912, Rest von 25 % am 1./9. 1913 eingezogen. Geschäftsj.: 1./5.–30./4., bis 1920:1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmr.: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % an R.-F., sodann 4 % Div., vom Rest 15 % als Tant. an A.-R. Bilanz am 30. April 1920: Aktiva: Besitz in Togo 836 871, Bankguth. 45, Debit. 42 767. – Passiva: A.-K. 850 000, R.-F. 4711, Kredit. 4571, Gewinn 20 402. Sa. M. 879 684. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinn 20 402. – Kredit: Vortrag 511, Zs. u. Provis. M. 19 890. Sa. M. 20 402. Dividenden: 1911: 0 % (3½ Mon.), 1911/12–1913/14: 0 % (Baujahre). 1914/15–1919/20: 0 %. Direktion: Bergassessor a. D. Dir. Friedr. Hupfeld, Berlin-Schlachtensee. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Carl Joh. Lange, Berlin; Stellv. Beno Freih. von Herman auf Wain, Wain; Alfred Brumm, Meerane i. S.; Rechtsanw. Dr. Carl Cremer, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Mitteldeutsche Creditbank, Kolonialbank A.-G. Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ in Berlin, W 15, Kurfürstendamm 52, mit Zweigniederlassung in Victoria, Kamerun u. 26 Faktoreien. Infolge des Krieges ist die Ges. vom Minister für Handel u. Gew. von der Verpflicht. zur Aufstell. u. Vorleg. der Bilanzen u. der Gewinn- u. der Verlustrechnungen sowie der Geschäfts- berichte für 1914, 1915–1920 u. von der Abhaltung der G.-V. bis 1./10. 1921 befreit worden. Gegründet: 21./1. 1997; eingetr. 2./10. 1897. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz in Übersee sowie Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst und aller damit in Verbindung stehenden gewerbl. Unternehm. und Handelsgeschäfte. Die Ges. übernahm von Dr. Max. Esser zu Berlin ca. 7000 ha u. von dem Bergwerksbesitzer Sholto Douglas zu Berlin ca. 3000 ha (zusammen 10 745 ha) des am Kamerunberge bei Victoria im deutschen Schutzgebiete von Kamerun gelegenen Geländes nebst allen Zubehörungen und Beständen. Hierfür wurden dem Dr. Max. Esser M. 130 000, dem Bergwerksbes. Sholto Douglas M. 30 000 vergütet. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss Erwerb der Pflanzungs-Ges. Soppo G. m. b. H., deren Kapital aus M. 400 000 Anteilen bestand. Zum Erwerb dieser Anteile und Ablösung eines Vorschusses von M. 100 000 wurde das A.-K. der „Victoriaé“ um M. 500 000 erhöht (siehe unten). 1904 Erwerb der 3 etwa 4000 ha Land umfassenden und mit rund 400 000 Kakaobäumen bestandenen Plantagen Bolifamba, Molyko u. Lisoka, zu welchem Zwecke M. 1 500 000 Aktien ausgegeben wurden (siehe unten). 1902–1913 wurden 3040, 5822, 10 665, 9622, 10 850, 13 249, 19 014, 26 008, 27 829, 24 312, 31 015, 31 165 Säcke Kakao à 50 kg auf den Markt gebracht. Die Kakaokulturen umfassen z. Z. bei der Victoria-Pflanzung 6193 ha. Mit Rücksicht auf grössere Anlagen in Ölpalmkulturen wurde 1910 von einer Erweiterung der Kakaobestände abgesehen. Die Anzahl der wildwachsenden Ölpalmen, die über das ganze Pflanzungsgebiet verteilt sind, wird auf etwa 220 000 Bäume geschätzt, von denen die Hälfte fruchttragend sein dürfte. Das Palmölwerk produzierte 1913 137 Fass Öl zu je 600 kg, sowie 1238 Säcke Palmkerne zu je 60 kg. Die Ges. wird der Öwalmkultur für die Folge erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden. 1910 wurden neugepflanzt: Ölpalmen als Zwischenkultur mit Kakao, Kautschuk u. Planten 308.37 ha. Zum erstenmal wurde 1910 ein grösserer Zapfversuch an den älteren Gummi- bäumen unternommen. Das Ergebnis war 1274.57 kg Gummi tadelloser Qualität, dann 1911 1274 kg, 1912 3335 kg, 1913 2835 kg. An verschiedenen Kautschukbeständen sind auf der Pflanzung vorhanden: 414 ha. An Plantenkulturen besitzt die Ges