2744 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften etc. das gleiche Bezugsrecht wie die Aktionäre. Aus dem nach Auflösung der Ges. sich etwa ergebenden Überschuss des Gesellschaftsvermögens über die Forderungen der Gläubiger und den Nennbetrag der Aktien erhalten zunächst die Inhaber der Genussscheine bis zu M. 1000 für jeden Genussschein. Das dann etwa noch verbleibende Ver- mögen wird unter die Aktionäre u. Genussschein-Inhaber derartig verteilt, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt wie auf jede Aktie. Zur Beschlussfassung über die Auf lös. der Ges. bedarf es einer Mehrheit von drei Vierteilen des bei Beschlussfassung vertretenen A.-K. Wegen Anteil am Jahresgewinn siehe unter Gewinn-Verteil. Die G.-V. v. 16./6. 1914 beschloss folg. Zusatz: Auch bei Gewähr. anderer geldwerter Vergünstig. ausser der Div. sind die Inhaber der Genussscheine mit den Aktionären gleichmässig zu berücksichtigen. Bei einer Kap.-Erhöh. haben Vorstand u. A.-R. zu beantragen, dass den Inhabern der Genussscheine die gleichen Rechte auf den Erwerb der neuen Aktien wie den Aktionären zu gewähren seien u. zu diesem Zweck das ausschliessliche Bezugsrecht der Aktionäre aus- zuschliessen sei. Den Genussscheininhabern steht es frei, sich die Rechtsvorteile dieses Paragraphen durch Stempelaufdruck auf den Genussschein obligatorisch sichern zu lassen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt); vertragsmässige Tant. an Vorst. Aus dem dann noch verbleibenden Betrage erhalten zunächst, und zwar in gleichem Range, die Aktionäre bis zu 4 % auf das eingez. A.-K. u. die Inhaber der Genussscheine bis zu 4 % auf einen Betrag von M. 1000; vom Übrigen erhalten die Mitglieder des A.-R. 5 % Tant. (ausser einer festen Vergüt. von zus. M. 27 200); der Rest wird unter die Aktionäre u. die Inhaber von Genussscheinen derartig verteilt, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt wie auf jede Aktie. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bankguth. 46 739, Kassa 7941, schwimmende Produkte 494 065, Waren u. Kohlen 95 812, Inventar, Kontormobilien u. Utensil. 1, Effekten u. Beteilig. 755 000, Schiffe 347 193, Häuser u. Grundstücke auf Stationen sowie Pflanzungen 258 851, Agenturen in der Südsee 1 384 539, Debit. 123 954, Vorträge 192 655. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Extra-R.-F. 380 000, Assekuranz-R.-F. 330 409, Abschreib.-Kto 250 000, Effekten-Abschreib. 20 000, Unterstütz.-F. 52 000, Akzepte 91 663, Kredit. 127 054, div. Vorträge 58 431, Tant. 37 969, Div. 1 008 000, Vortrag 31 228. Sa. M. 3 706 757. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.- u. Handl.-Unk. inkl. Tant. an Vorst. u. Fixum an A.-R. 379 427, Schiffbetriebskosten 71 223, Abschreib. 102 284, Reingewinn 1 077 197. –Kredit: Gewinn auf Waren, Produkte u. Diverses 1 600 327, Gewinn 29 806. Sa. M. 1 630 134. Kurs: Die Aktien u. Genussscheine wurden im Juni 1908 an der Hamburger Börse eingeführt. Erster Kurs der Aktien 22./7. 1908: 140 %; der Genussscheine M. 1350 pro Stück. Kurs Ende 1908–1920: Aktien: 154, 296, 340, 366, 211, 210, 200*, —, 135, 138/% 120, 395, 462 % – Genussscheine: M. 1502, 2950, 3400, 3560, 1675, 1700, 1610*, –, 1000, 900, 7005, 3355, 3900 per Stück. Die Genussscheine werden franko Zs. gehandelt. Dividenden: Aktien 1889–1913: 0, 4, 4, 5, 5, 0, 0, 5, 6, 10, 12, 12, 12, 12, 15, 15, 15, 20, 10, 13, 20, 25, 25, 13, 14 %. Genussscheine 1907–1913: M. 100, 130, 200, 250, 250, 130, 140 pro Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ludwig Müller, Rud. Wolfhagen. Prokuristen: J. Fr. Janssen, L. Fabricius. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Oscar Ruperti, Carl Scharf, Herbert Schlubach, Bank-Dir. Kurt von Sydow, Komm.-Rat F. Thörl, Oscar Goddefroy, Joh. F. Kirsten, Hamburg. Zahlsteilen: Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank, M. M. Warburg & Co.; Mannheim: Rheinische Creditbank. Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Bibundi- in Hamburg, Brandsende 29, mit Zweigniederlassung in Bibundi, Kamerun. Auf Grund der Verordn. des Bundesrats v. 25./2. 1915 ist die Ges. von dem Senat der Freien u. Hansestadt Hamburg von der Verpflicht. zur Vorlage der Bilanz, der Gewinn- u. Verlustrechn. u. des Jahresberichts für die Geschäftsjahre 1914–1919 sowie von der Abhalt. der ordentl. Generalversamml. befreit worden. Gegründet: 20./3. 1897; eingetragen 24./4. 1897. Die Ges. übernahm folgende Be- sitzungen: 1) Die der Tabakbau- Ges. Kamerun, Jantzen, Thormählen & Dollmann gehörige Pflanzung „Bibundi“ im Umfange von 2000 ha nebst Anpflanzungen, Gebäuden u. Fnyventarien für M. 450 000; 2) die der Firma Jantzen & Thormählen gehörige Besitzung in Isongo im Umfange von 2000 ha nebst Anpflanzungen, Gebäuden etc. für M. 50 000; 3) die der Firma Jantzen & Thormählen gehör. Besitz. in Udje u. bei Mokundange im Umfange von 2000 ha nebst Anpflanzungen, Gebäuden etc. für M. 50 000; 4) die dem Geh. Komm.-Rat Dr. Oechelhaeuser gehörige Besitzung in Mokundange im Umfange von 2000 ha für M. 50 000, in Sa. M. 600 000. Zur Abrundung des Besitzes wurden 1898 von der Reg. noch weitere 6000 ha erworben. Yweck: Erwerb und Verwertung von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun, sowie der Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst und allen damit in Verbindung stehenden gewerblichen Unternehmungen u. Handelsgeschäften. Die Ges. betreibt Kakaopflanzungen sowie andere Kulturen u. standen Ende 1912 auf ca. 1800 ha Land ca. 700 000 Kakaobäume; Ernte 1907–1913: 8015, 9808, 9219, 10 863, 7245, 11 001, 10 926 Sack Kakao. Angepflanzt sind ferner 200 000 Planten, 90 000 diverse Kautschukbäume, 70 000 Ölpalmen u. 4500 Kolabäume. Versand 1913: 720 kg Kautschuk, ca. 2720 kg getrocknete Kolanüsse.