Gewerkschaften. 2763 Rybniker Steinkohlen-Gewerkschaft zu Radlin, TFPFost Emmagrube O.-S., Kreis Rybnik. Gegründet: 1./7. 1903, Statut 12./9. 1903, bestätigt v. Kgl. Oberbergamt zu Breslau 29./9. 1903. Zweck: Die Ausbeut. der im Rybniker Revier beleg. Bergwerke „Consolidirte Anna-Grube“ zu Pschow, „Emma' zu Radlin, „Johann Jacob und Römer“ zu Niedobschütz, die Mutung der Erwerb, die Errichtung, die Pachtung, der Betrieb, die Abtretung, Veräusserung u. Ver- pachtung von anderen Bergwerken oder Anteilen an solchen sowie von allen zur Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten dienenden Anlagen und Fabriken, die Benutzung, die Verwertung und der Handel in eigenen und fremden Bergbauprodukten in rohem, ver- teinertem oder sonst verändertem Zustande, die Veranstaltung und der Betrieb von Wohl- fahrtseinrichtungen zum Wohle von Arbeitern und Beamten. Besitztum: Der Bergwerksbesitz umfasst die Steinkohlenbergwerke: „Emmaé“, „Evashöhe“ „Adamhöhe“, „Emiliens Ruh“, „Karl Adolph I', „Else“, „Johann Jakob', „Römer“, „Stein- becké, „Oeynhausen“, „Heitz', „Aurora“, „Consol. Anna-Grube“, „Franz 1*, „Fürstin Marie“, „Octavia“, „Loslauer Steinkohlengruben Teilfeldé, „Vincenzglücké“, „Gross-Thurze“, „Krausen- dorf I, II, III, IV, V, VI, VII, MIIé, „Czirsowitz-Jedlowniké, „Syrinkaé, „Dombrau II, III, IVé, „Neu Oeynhausen“, „Wilhelmsbahné, Hans Reinhold-“, „Milde“ u. „Goeppert“; die Bergwerke Reden, Weihnachtsabend, Wrangel u. Marienssegen; letztere 4 sind in 100teilige selbständige Gew. neuen Rechts mit gleichen Namen eingebracht, deren Kuxe sämtl. im Besitze der Rybniker Steinkohlen-Gew. sich befinden. Ausserdem besitzt die R. St.-G. sämtl. Kuxe der Gew. Beatensglückgrube, die aus den vier Bergwerken Beatensglück, Kaiserin Elisabeth, Franz Joseph u. Wien besteht. Ferner besitzt die Gew. Kuxe folgender Gew. alten Rechts, deren Bergwerke auf Steinkohle verliehen sind: 124 von „Leopold von Buch', 61 von Heintzmann. Endlich verfügt die Gew. über die %-Mehrheit an den Gew. neuen Rechts der 5 benachbarten Steinkohlenbergwerke „Stur', „Siriusé, „Oder“, „Humboldt I% u. „Plinius“ u. besitzt ausserdem 262 Kuxe der Gew. neuen Rechts der sog. Kokoschützer Schwefelberg- werke. Ausserdem hat sich die Gew. durch Pachtverträge die Ausbeutung der Bergwerke „Mariahilfé“ gesichert. Der ganze Bergwerksbesitz der Rybniker Steinkohlen- Gewerkschaft einschliesslich des Anteils an anderen Gewerkschaften umfasst zusammen 106 000 000 qm. Der Grubenbesitz ist durch 3 getrennte Förderanlagen aufgeschlossen, die sämtlich Bahn- anschluss haben, während Beatensglückgrube durch eine 1 km Seilbahn mit der Eisenbahn verbunden ist. Mit der Emmagrube ist eine Brikettfabrik u. eine Koksanstalt verbunden. Auf Römergrube besteht gleichfalls eine Brikettfabrik mit 2 Pressen. Erstere besteht aus 10 Brikettpressen mit einer Gesamttageleistung von 800 t. Die Koksanstalt besteht aus 200 Koksöfen, 90 Öfen System Dr. Otto, 45 Öfen System Koppers u. 65 Öfen System Collin mit Nebenproduktengewinnung. Anschliessend an die Koksanstalt ist eine Benzolfabrik errichtet. Die Gesamtzahl der von der Gew. beschäftigten Beamten, Aufseher u. Arbeiter beträgt ca. 11 000 Personen. Der Grundbesitz der Gew. umfasst rund 608 ha, auf denen sich ausser den Verwaltungsgebäuden und den Gebäuden für die industriellen Anlagen 191 Beamten-, Arb.-Wohnhäuser u. Schlafhäuser befinden, in welchen 1862 Beamte u. Xrb. der Gew. wohnen. Die bebaute Fläche beträgt 73.71 ha. Die Gew. pachtete den gesamten in den Kreisen Ratibor und Rybnik gelegenen Grundbesitz der von Friedlaender-Fuld'schen Nachlassmasse (8088 Morgen), um die landwirtschaftl. Erzeugnisse den Betrieben und Be- legschaften nutzbar zu machen. Produktion: 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919 Kohlen . 1 843 506 t 1 788 700t 2 012 097 t 2 362 645 t 2 593 781 t 2 407 974 t 1 500 696 t Briketts . 212 667 „ 387 643 „ „ 4345 603 „ 153 170., Eck nicht veröffentlicht. 208 551 , 197 126, 187 273 , 1270392 Nebenprod. 10 764 „ 2 38 000 „ 46 185 „ 24 319, Die Ziegeleien in Römergrube und in Dyhrngrund (Emmagrube) stellten 1919 3 Mill. Klinkerziegeln her. Die Kraftzentralen erzeugten 39 Mill. K. W. St., wovon 12 Mill. K. W. St. an Fremde abgegeben wurden. Die Gew. gehört mit ihrer gesamten Kohlen- u. Brikettproduktion der Oberschlesischen Kohlenkonvention an. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Haben keine Börsennotiz. Anleihe von 1920: Die Gew. gab M. 40 000 000 4½ % zu pari einlösbare an erster Stelle hypothekarisch zur Eintragung gekommene Teilschuldverschreib., tilgbar ab 1925 durch Auslos., aus. Zs. 1./3. u. 1./9. Den Obligationären der Anleihen von Dez. 1903 und Februar 1912 wurde der Umtausch ihrer Teilschuldverschreib. in solche der neuen Anleihe unter Zahlung einer Umtauschprämie von 1½ % und Vornahme der Zinsverrechnung angeboten. Der Umtausch hatte bis zum 10./5. 1920 einschliesslich zu erfolgen, in Berlin bei der Deutschen Bank, bei der Berliner Handels-Ges. und dem Bankhaus S. Bleichröder. Den Obligationären, die von dem vorstehenden Angebot bis zum 10./5. 1920 keinen Gebrauch machten, wurden ihre Teilschuldverschreib. zur Rückzahl. zum 1./10. 1920 gekündigt. Zulass. in Berlin erfolgte im Nov. 1920. Kurs Ende 1920: – %. Hypotheken: M. 1 581 310 (am 31./12. 1920). Geschäftsjahr: Kalenderjahr; bis 1908 vom 1./7.–30./6. ―