― 2766 Gewerkschaften. in den Jahren 1856–67 erbohrt waren. Durch einen unter dem 12./3. 1872 oberbergamtl. be- stätigten Gewerkenbeschluss v. 16./2. 1872 wurde der Name der Gew. in „König Ludwig“ ab- geändert. Das in den Jahren 1873 u. 1874 von der Gew. in den Kreisen Bochum u. Reckling- hausen weiter erbohrte und gemutete Steinkohlenfeld „König Ludwig II.“ wurde gemäss Konsolidations-Bestätigungs-Urkunde v. 18./26./7. 1876 mit den 3 Grubenfeldern Henrietten- glück I, II u. III unter dem Namen „König Ludwig“ zu einem Ganzen vereinigt. Das Bergwerkseigentum der Gew., welches sich urspr. auf das konsolidierte, aus 4 Maximal- feldern bestehende Bergwerk König Ludwig beschränkte, ist durch Ankauf sämtlicher Kuxe der Gew. Henrichenburg 1898 um weitere 13 Maximalfelder, welche sich im Norden und Osten an den alten Besitz anschliessen, erweitert worden, so dass die Gesamtberechtsame nunmehr 17 Maximalfelder mit zus. 36 173 731 qm umfasst. Die Konsolidation der alten Felder König Ludwig mit den Feldern Henrichenburg ist 1906 durchgeführt, die 17 Felder bilden jetzt ein einheitliches Bergwerkseigentum mit dem Namen König Ludwig, das südlich mit den Bergwerken Friedrich der Grosse u. Victor, (Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede), westl. mit Recklinghausen, (Harpener Bergbau A.-G.), General Blumenthal (Bergwerks- gesellschaft Hibernia), nördl. mit den Feldern General Blumenthal, (Bergwerksgesellschaft Hibernia) u. Ewald Fortsetzung, sowie östl. mit Emscher Lippe u. Ickern (Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede) markscheidet. Zur Ausbeutung der Berechtsame sind bisher 2 Schachtanlagen in Betrieb genommen, die ältere im alten Felde König Ludwig mit den Förderschächten I, II u. III sowie dem Wetterschacht VI, die jüngere Anlage im früheren Felde Henrichenburg mit den Schächten IV u. V, von denen der eine zur Förderung, der andere zur Wetterführung dient. Die Grubenabteil. I/III fördert von der ersten (442 m) Bausohle aus 8 flachgelagerten Flözen der Fettkohlenpartie, die in ihrer ganzen Mächtigkeit aufgeschlossen ist. Auf der Anlage IV/V sind ebenfalls sämtl. Flöze der Fettkohlengruppe sowie 5 edle Gas- u. Gasflammkohlenflöze aufgeschlossen, die sämtl. auf der ersten 520 m Bausohle in Abbau stehen. Die Wasserzuflüsse sind gering, sie betragen auf beiden Schacht- anlagen 0,85 cbm in der Minute. Beide Anlagen sind mit Bahnanschlüssen an die Stationen Recklinghausen Süd u. Suderwich u. die eig. Häfen am Dortmund-Ems-u. Rhein-Herne-Kanal angeschlossen. Zur Versorgung der Gruben- und Tagesbetriebe sämtlicher Schachtanlagen mit elektr. Kraft und Pressluft ist auf Schacht IV/V ein Kraftwerk vorhanden. Dieses besteht aus einer Kesselanlage mit 8 Wasserrohrkesseln von je 400 qm Heizfläche, sowie den zugehörigen Rauchgasvorwärmern, den Überhitzern, der Bekohlungs- und Aschespül- anlage, ferner aus dem Maschinenhaus, in welchem 2 Turbogeneratoren von je 5000 Kw., 2 Turbokompressoren von 20 bzw. 30 000 cbm stündlicher Ansaugeleistung aufgestellt sind. Der Kokereibetrieb umfasst gegenwärtig 340 Öfen, welche sich mit 180 u. 160 Öfen auf die beiden Anlagen verteilen u. sämtl. mit Nebenproduktengewinnungsanlagen ausgerüstet sind. Zwecks Verwert. der Nebenprodukte ist die Gew. der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse, der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung, dem Benzol-Verband u. d. Cumaronharz- Verband beigetreten. Bei Schacht I/II befindet sich eine Solbadeanstalt. 1912–1920 wurden 6934, 7642, 6196, 5849, 7070, 6894, 15 347, 21 414, 22 158 Bäder verabfolgt. Der Grundbesitz der Gew. umfasst 658 ha, auf denen sich ausser den Gebäuden für die industriellen Anlagen 607 Be- amten- u. Arb.-Häuser mit 2825 Wohnungen befinden. Für Neuanlagen wurden 1910–1920: M. 640 054, 519 189, 2 580 922, 2 361 477, 2 101 449, 1704 439, 2 208 244, 2 422 135, 1 664 759, 1 425 377, 6 431 393 bezahlt. Die Gew. ist bei der Rheinisch-Westfäl. Bergwerks-Ges. beteiligt. Seit Ende 1913 Besitzer der Firma Winschermann & Cie., G. m. b. H., Reederei mit Kohlenhandlg. in Duisburg-Ruhrort. Diese Ges. besitzt 8 Schleppdampfer u. 55 grosse eiserne Schleppkähne. Anfang 1921 ist die Eisenhütte Prinz Rudolph A.-G. erworben worden, Kuxe: Anzahl derselben 1000. 4 % Hypothekar-Anleihe von 1905: M. 12 000 000 in Stücken à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %, ausgestellt auf den Namen der Deutschen Bank, Berlin als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % vor dem 1./4. auf 1./7.; Verstärkung u. Totalkündig. mit 3 monat. Frist zu- lässig. Die Anleihe ist sichergestellt durch eine Hypothek auf dem Grund- u. Bergwerks- besitz der Schuldnerin. Die Verpflichtung erstreckt sich auf alle auf den verpfänd. Grundstücken befindlichen Anlagen über u. unter Tage, mit sämtl. Zubehör sowie auf die Versicherungs- gelder. In Umlauf Ende 1920: M. 9 360 000. Zahlst.: Recklinghausen-Süd (König Ludwig): Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke: 30 J. (F.). Kurs in Berlin Ende 1905–1920: 100.50, 98.50, 94.25, 98, 97.10, 96.50, 96.50, 93.25, 98.75, 92.50*, –, 88 –, 92*, 96.50, 95 %. Zugelass. Juni 1905; zur Zeichn. aufgel. M. 6 000 000 am 6./7. 1905 zu 101 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. u. ½ Schlussnotenstempel. 4½ % Hypotheken-Anleihe von 1910: M. 6 000 000 in Teilschuldverschreib laut Gew.- Vers. v. 31./1. 1910, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank zu Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 1./7. 1916 durch jährl. Auslos. von mind. 2 % des ursprünglichen Anleihebetrages = M. 120,000, vor dem 1./4. (erstmals 1916) auf 1./7. (zuerst 1916); ab 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. auf dem Berg- werksbesitz u. auf 295.93.03 ha Grundbesitz der Gewerkschaft. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). der Stücke in 30 J. (F.). In Umlauf 1920: M. 5 400 000. Zahlst.: Recklinghausen Süd (König Ludwig): Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Kurs Ende 1910–1920: 102, 101.20 98.25, 98.75, 97.50*, –, 92, –, 97*, 101, 101 %. Eingef. in Berlin am 25./2. 1910 zum ersten Kurse von 101.25 %. ― =