Gewerkschaften. 2779 zahl. haben die Kaliwerke Aschersleben die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlstellen: Berlin, Frankf. a. M., Hannover u. Essen: Disconto- Ge s.; Hannover: Commerz- u. Privatbank. Kurs: Zugelassen im Dez. 1919; erster Kurs am 1./1. 1920: 100 %. Ende 1920: 98 %. Geschäftsführer: Dir. Gerhard Bomke, Celle. Aufsichtsrat: Vors.: Bergrat Heinr. Zirkler, Aschersleben; Stellv.: Rittergutsbes. Dr. jur. H. Busch, Deuna; Bank-Dir. Erich Heinr, von Berger, Berlin; Gen. Dir. Bergrat Alfred Groebler, Wetzlar; Gen.-Dir. Wilh. Kain, Berlin; Bank-Dir. Ernst Magnus, Hannover; Dir. Dr. Ad. Witte, Aschersleben; Bankier Ernst Stenger, Berlin; Bankier Hugo Vasen, Crefeld. Bilanz der Bergbauges. Habighorst am 31. Dez. 1920: Aktiva: Gerechtsame 295 367, Grundstück 30 331, Schacht 1 835 145, Betriebsgebäude 289 292, Masch. 326 934, elektr. Anlagen 164 154, Bahnanlage 49 954, Geräte 282 674, Möbel 23 804, Waren 64 987, Wertpap. 7485, Kasse 3787, Aussenstände 1 470 725, (Bürgschaften 610 648). – Passiva: St.-Kap. 20 000, Bergwerksges. Habighorst Darlehen 3 000 000, Löhne aus Dez. 92 141, Verbindlichkeiten 1 491 328, (Bürgschaften 610 648), Gewinn 241 172. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 151 699, Steuer u. Lasten 12 193, Pachten u. Mieten 595, Abschreib. a. Anlagen 294 440, do. a. zweifelhafte Forder. 106 010, Gewinn 241 172. – Kredit: Zs. 107 460, Kursgewinn a. Wertpap. 2, Betriebsüberschuss 698 640. Bilanz der Bergwerksges. Habighorst am 31. Dez. 1920: Aktiva: Darlehen 4 185 574, Beteilig. 225 250, Debit. 2 508 554. – Passiva: Eingegangene Zubussen 3 860 000, Anleihe 2 000 000, verschied. Verbindlichkeiten 1 059 378. Sa. M. 6 919 378. Gewerkschaft Hildesia, Sitz in Hannover, Landschaftsstr. 6. Gegründet: Die Gew. Hildesia ist lt. Bestätig. des Oberbergamts Clausthal v. 4./3. 1874 als Gew. „Good Hope“ gegründet worden. Mit oberbergamtl. Genehm. v. 25./9. 1895 nahm sie den Namen „Hildesia“ an. Zweck: Bergbau auf Salze, insbes. auf Kalisalze u. sonst. Fossilien u. Betrieb von chemischen Fabriken zwecks Verarbeit. der gewonnenen Salze. Die auf Verträgen mit den Grundeigentümern beruhenden Gerechtsamen der Gew. Hildesia umfassen nach der Ab.- trennung der Bergbauges. Escherberg m b. H.: den Hildesheimer Wald- u. Ziegenberg mit 591 017 ha, den Südwald mit 361 123 ha (Ende der Gerechtsame 31./12. 2000); die Diekholzer Forst mit 14 770 ha, die Diekholzer Feldmark mit 271 218 ha (Dauer unbeschränkt) Sa. 1 238 128 ha. An Förderzins werden 2–4 Pfg. pro 50 kg bezahlt. Die bisher nicht abgebauten Felder der Escherberg-Forstgenossenschaften in einer Grösse von ca. 5 preussischen Maximal- feldern sind an die obengenannte Bergbau-Ges. Escherberg m. b. H. abgetreten worden. Die Majorität der Anteile dieser Ges. besitzt die Gew. Hildesia. Die Gew. Hildesia betreibt Kali- bergbau auf dem 7 km südwestl. der Stadt Hildesheim gelegenen, sich bis 360 m über den Meeresspiegel erhebenden, von Südosten nach Nordosten verlaufenden Höhenzug, welcher geographisch mit Hildesheimer Wald bezeichnet wird. Sie hat ihren Schacht zuerst von Hand, sodann, als grössere Wasserschwierigkeiten auftraten, mit Hülfe eines Abbohrver- fahrens bis in das Salz niedergebracht. Die Weiterabteufung erfolgte wieder von Hand. Die Endteufe des Schachtes betrug ursprünglich 720 m, 1912–1914 weiter bis 914 m abgeteuft. Der Bergbau geht auf 2 Lagerstätten um, einer jüngeren (hochprozentige Sylvinite, Hartsalze u. chemisch nahezu reinen Carnallit enthaltend) u. einer älteren, welche aus Hartsalzen besteht. Die Mächtigkeit des jüngeren Lagers schwankt zwischen 10–25 m, während das tieferliegende ältere Hartsalzlager eine Mächtigkeit von 8–12 m aufweist. Die Salze im jüngeren Lager haben einen Gehalt bis 46 % K0Cl, während die- jenigen im älteren Lager einen solchen von 25–35 % KCl zeigen. Die Gew. Hildesia ist mit einer modernen, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechenden Anlage ausgestattet, die es ermöglicht, ohne Schwierigkeiten täglich bis zu 100 Waggons zu verarbeiten u. zu versenden. Das Areal der Schachtanlage beträgt 15 ha 26 a 43 qm, dasjenige der Kleinbahn 10 ha 16 a 69 qm. Die 9 km lange normalspurige Kleinbahn verbindet die Schachtanlage mit der an der Strecke Halle a. S.–Löhne (u. zwar zwischen Goslar u. Hildesheim) ge- legenen Station Marienburg i. H. Die Anlagen sind seit Anfang 1908 im Betriebe. Dieselben umfassen die Bergwerksanlagen, Mühle, elektr. Zentrale, Fördermaschinenhaus u. sonstige dazu gehörige Anlagen. Der Bau einer Chlorkaliumfabrik ist von der Gew. Hildesia z. Z. nicht geplant. Ca. 15 Beamte; Belegschaft ca. 250 Mann. Mit dem Kalisyndikat wurde 1907 zunächst ein provisor. Lieferungsvertrag abgeschlossen, bis am 22./10. 1908 die definitive Aufnahme in dasselbe erfolgte. Jetzige Quote ab 1./1. 1921: siehe Seite 808. Hildesia hat den Schachtbau der abgetrennten Gew. Mathildenhall übernommen, mit deren Schacht H. durchschlägig werden wird, ebenso mit demjenigen Schacht, den die oben genannte Berg- bau-Ges. Escherberg abteufen wird. Produktionszahlen werden nicht mehr veröffentlicht. Infolge Rückgang des Absatzes ergab sich für 1915 u. 1916 nach M. 261 586 Abschreib. ein Fehlbetrag von M. 160 713, der 1916 auf M. 238 766 stieg u. vorgetragen, aber 1917 getilgt werden konnte; der 1917 noch verbliebene Überschuss von M. 270 230 wurde zu Abschreib. verwendet. Auch der Brutto- überschuss von 1918 M. 580 558 wurde zu Abschreib. verbucht, ebenso derjenige von 1919 mit M. 1 742 056 u. der von 1920 mit M. 615 287.