Gewerkschaften. 2781 Hohenfels bei Algermissen, Prov. Hannover, dessen Abbaugerechtsame ein Areal von 11 866 705 qm = 5.42 preuss. Maximalfeldern umschliesst. welches in den Gemarkungen Wehmingen, Wirringen, Bolzum u. Bledeln des Landkreises Hildesheim belegen ist. Das Kalibergwerk Hohenfels, dessen Schachtbau 1897 begonnen wurde, nachdem die voraus- gegang. Bohrungen das Vorhandensein wertvoller Kalisalzlager in bedeutender Mächtigkeit u. streichender Erstreckung festgestellt hatten, befindet sich seit April 1902 in Förderung. Der Schacht ist 610 m tief und steht von 2 m unter Tage bis 408 m Teufe in eisernem Tübbingsausbau, von da bis zur Sohle in Mauerung. Die Kalilager sind vom Schacht aus durch eine Reihe von Querschlägen erschlossen. 1905 wurden weitere 4 gute Aufschlüsse gemacht. Ein Gutachten des Oberbergrats a. D. H. Lohmann in Halle a. S. spricht sich über die Kali- lager folgendermassen aus: „Die durchschnittl. querschlägige Mächtigkeit der Kalilager beträgt zus. 15 m. In der Streichrichtung sind sie durch Strecken auf 650 m streichende Länge ausgerichtet. Nach Norden hin ist das Fortstreichen der Kalilager in gleicher Mächtigkeit durch Tiefbohrung nachgewiesen, nach Süden hin liegt die bisher von den Kalilagern innegehalt. Streichrichtung noch auf etwa 4 km in der Abbau- gerechtsame der Gewerkschaft.“ Hohenfels hatte 1911 auf 40 Jahre hinaus Salz aufge- schlossen. Der Häuserbesitz der Gew. umfasst eine Schachthalle, ein Fördermaschinen- gebäude, ein Salzmühlengebäude und Lager, ein Kesselhaus, eine elektr. Centrale, eine Centralkondensation, ein Verwalt.- u. Lagergebäude, ein Werkstättengebäude, ein Kasino, ein Beamtenwohnhaus, einen Wasserturm mit Bassin, sowie mehrere Schuppen u. kleinere Nebengebäude. Der Grundbesitz beträgt rund 95.66 hann. Morgen. Die Gew. H. hat die Konz. zur Errichtung u. zum Betrieb einer Chlorkaliumfabrik, die demnächst mit rd. M. 800 000 Kostenaufwand erbaut werden dürfte. Die Gew. Hohenfels ist mit dem Schachte der Gew. Carlshall durchschlägig. An Beteilig. besitzt Hohenfels: 150 Kuxe der Gew. Hugo, 110 Kuxe der Gew. Bergmannssegen, sowie 115 Kuse Erichssegen. Beteiligung am Kali-Syndikat. Die Gew. gehört seit 1./7. 1902 dem Kali-Syndikat an. Jetzige Beteiligungsziffer siehe Seite 808. „ Gesamtabsatz von Hohenfels 1904–1916: 1 076 574, 1 237 740, 1 179 748, 1 183 352, 990 806, 1 034 199, 962 972, 1 058 886, 865 743, 881 985 dz (114 543 dz K20); 1914: 83 636 dz K0O. Der Lieferungsanspruch umfasste 1915 einschl. verschiedener Zukäufe 51 463 dz K. 0. Hiervon brachte die Gew. im Wege der Werksvereinigung 24 388 dz K:0 zum Versand, 10 811 dz K:0 hat sie an andere Werke verkauft, während sie für den Rest die festgesetzten Syndikatsvergütungen erhielt. Der Lieferungsanspruch umfasste 1916 einschl. verschiedener Zukäufe 74 633 dz. K:0. Hiervon brachten die Gew. 26 135 dz K:0 zum Versand, 45 110 dz Kz0 wurden an andere Werke verkauft, während die Gew. für den Rest die festgesetzte Syndikatsvergütung erhielten. Seit Kriegsausbruch war das Werk stillgelegt, da die zurück- gebliebenen Arbeitskräfte für den Förderbetrieb nicht ausreichten. Nur Aus. u. Vor- richtungen verschiedener Kaliläger konnten vorgenommen werden. Die Quote war an andere Werke weitergegeben, woraus Hohenfels eine entsprechende Einnahme zufloss. Seit 1./4. 1916 ist der Versandbetrieb wieder aufgenommen. Der Fehlbetrag erhöhte sich 1916 auf M. 145 064. 1917: Der Lieferungsanspruch umfasste einschl. verschiedener Zukäufe 113 513 dz K0. Hiervon kamen 53 951 dz K:0 Zum Versand, 28 300 dz K20 wurden an andere Werke ver- kauft, während die Gewerkschaft für den Rest die festgesetzte Syndikatsvergütung erhielt. Der Bruttoüberschuss einschl. der Einnahme von Effektenzinsen betr. M. 591 441. Nach Abzug der Gen.-Unk., d. h. Verwaltungskosten, Steuern, Knappschaftsgefälle u. Anleihe-Z8. von zus. M. 216 626 ergab sich ein Nettoüberschuss von M. 374 814. Die Abschreib. wurden mit M. 211 048 vorgenommen. Von dem übrigbleibenden Betrage wurde der aus dem Vor- jahre übernommene Verlustsaldo von M. 145 064 gedeckt u. der Rest von M. 18 702 auf das neue Jahr vorgetragen. 1918 umfasste der Lieferungsanspruch d. Gew. 63 488 dz K7 0 Hiervon hat sie an andere Werke 25 402 dz K20 verkauft und mit Überlieferungen 50 189 dz K. O zum Versand gebracht. Der Bruttoüberschuss einschl. der Einnahmen von Effekten- zinsen und dem Vortrag aus 1917 in Höhe von M. 18 702 betrug M. 634 448. Nach Abzug der Gen.-Unk., Abschreib. usw. ergab sich ein Reingewinn von M. 136 355, der vorgetragen wurde. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Umschreibstelle Gew. Hohenfels b. Algermissen. Kapital-Konto: Die beim Erwerb der Gerechtsame von Gustavshall von der Bohr-Ges. Gustavshall auf Kapitalkto übernomm. Passiven beliefen sich auf M. 1 270 000; die von der Gew. Hohenfels nach diesem Zeitpunkte erhobenen Zubussen belaufen sich auf insgesamt M. 3200 bro Kux, sodass das Kapitalkto der Gew. Hohenfels gegenwärtig mit M. 4 470 000 eingestellt ist. 5 % Teilschuldverschreib. von 1903. M. 2 500 000 in 2500 Stücken à M. 1000. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Von 1907 ab durch Verl. zu 103 % mit jährl. 4 %; die Ausl. hat spät. bis 30./9. jeden Jahres zu geschehen (erstmals 1906), die Zahlung der verl. Stücke geschieht 2./1. des folg. Jahres. Vom 2./1. 1907 ab auch verstärkte Tilg. u. Gesamtkünd. zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe nebst Zs., Kosten u. Schäden ist auf den der Gew. gehör. zu Wehmingen, Landkreis Hildesheim beleg. u. im Grundbuch von Hildesheim Bd. IIF Blatt 92 eingetr. Grundstücken mit einer Grösse von 12 ha 99 a 67 qm nebst Gebäuden, zum Betriebe gehör. Gerätschaften, den vorhand. Schacht-, Mühlen- u. sonst. Anlagen u. allem Zubeh., namentl. auch den Maschinen, eine Sicher.-Hyp. in Höhe von M. 2 800 000 an I. Stelle auf den Namen der Dresdner Bank in Berlin eingetragen Einbezogen sind weitere Grundstücke in den Gemarkungen Wehmingen, Bolzum, Lühnde, Wätzum u. Algermissen im Landkreis Hildes- heim mit einer Grösse von rund 10 ha. Noch in Umlauf Ende 1918: M. 1 300 000. Zahlst.: