2798 Nachträge und Neueste Gründungen. Bades u. des Terminus-Hotels haben einen Gesamtflächeninhalt von 295 qR mit einer Front von 33 m in der Friedrichstrasse u. 80 m in der Prinz Louis Ferdinandstrasse. Auf dem nach der Friedrichstrasse gelegenen Teil der Grundstücke wurde ein monumentaler Bau errichtet, welcher im Erdgeschoss u. I. Stockwerk ein Konzert-Café mit Billard u. Spielsälen u. einen Sommergarten, sowie im Seitenflügel des Erdgeschosses eine Bar vornehmen Charakters enthält. Das II. Stockwerk umfasst ein Kinematographen-Theater mit etwa 500 Sitzplätzen. Der III. u. IV. Stock blieb für Klub- u. Geschäftsräume vorbehalten. Auf dem nach der Prinz Louis Ferdinandstrasse gelegenen Grundstück wurde eine Eislaufhalle angelegt u. durch hervorragende Ausstattung u. Einrichtung zu einem Unternehmen I. Ranges ausgestattet. Ferner sind vorhanden ein russisch-römisches Bad, medizinische Bäder sowie ein Saal für schwedische Heilgymnastik; sodann Kühlhallen, Wäscherei etc. Mit dem Bau ist Anfang 1910 begonnen worden u. konnte die Ges. schon im April 1911 den grössten Teil der An- lage, Eispalast, dem Betriebe übergeben; das Kinematographentheater folgte im Juni 1911 etc. Das Bad wurde im August 1911, das Admirals-Casino im Okt. 1912 eröffnet. Die Anlage zur Bereitung von Kristall-Eis nahm Ende 1912 den Betrieb auf. Kapital: M. 4 000 000 in 3159 Vorz.-Aktien u. 841 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000 in 4000 St.-Aktien, die zu pari zuzügl. M. 45 für jede bar zu zahlende Aktie als Beitrag zu den Gründungskosten, also auf 3500 Aktien ausgegeben wurden. (2000 Aktien wurden im Sept. 1909 zu 100 % plus 4½ % für anteilige Gründungsspesen etc. zur Zeichn. aufgelegt.) Die G.-V. v. 2./6. 1913 beschloss eine Zuzahl. von 20 % auf jede Aktie u. Umwandlung derjeniger. Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in Vorz.-Aktien, die in Betreff der Div. u. der Rechte am Vermögen der Ges. im Falle der Liquid. Vorrechte erhalten. Die Zuzahl. diente zur Tilg. der durch die Bauüberschreitungen noch vorhandenen Bau- u. Bankschulden. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1913 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nach- zahlungsrecht, während ein über 6 % hinausgehender Gewinn unter den Stamm. u. Vorz.- Aktien gleichmässig verteilt werden soll. Die Zuzahl. wurde auf 3159 Vorz-Aktien geleistet u. flossen der Ges. hierdurch M. 630 522 Barmittel zu. Die Grundstücke sollten wegen Zinsrückständen auf die II. Hypoth. im Betrage von M. 3 500 000 am 19./1. 1920 zur Zwangsversteigerung gelangen doch wurde der Termin, da sich Herr Bartuscheck, der Pächter des Admiralspalastes, erbötig machte, die zur Aufhebung des Zwangsversteigerungstermins erforderlichen Mittel für rückständige Zinsen im Betrage von M. 400 000 aufzubringen, aufgehoben. Das Geschäftsjahr 1916 hat eine Aenderung in den Verhältnissen der Ges. nicht herbei- führen können, da infolge der Fortdauer des Krieges die Verpachtungsquote sich nicht verändert hat. Da die Hypoth.-Zs. durch die Pachtsumme bei weitem nicht gedeckt werden konnten und die Zinsen der Teilschuldverschreib. gänzlich unbezahlt bleiben mussten, s0 hat sich die Unterbilanz der Ges. um den Betrag der unbezahlt gebliebenen Zinsen und der notwendigen Abschreib. um M. 360 537 auf M. 1 054 446 erhöht. Nach dem Bericht für das Geschäftsjahr 1917 sind Anderungen in den Verhältnissen der Ges. nicht eingetreten. Die Unterbilanz erhöhte sich um M. 307 754 auf M. 1 362 200. 1918 neuer Fehlbetrag von M. 307 575 u. stieg die Unterbilanz weiter auf M. 1 669 775, 1919 auf M. 1 973 455, 1920 auf M. 2 118 834. Seit Jan. 1920 zahlt der Pächter die volle vertragsmässige Pacht, sodass nun- mehr ein weiteres Anwachsen der Hypothekenzinsen vermieden wird. Hypotheken: M. 6 500 000 zu 4½ % verzinsl., vor 1920 seitens Gläubiger unkündbar. Anleihe: M. 1 600 000 in 5 % Oblig. von 1910, rückzahlbar ab 1913 innerhalb 20 Jahren. Sicherheit: Hypothek an zweiter Stelle. Noch in Umlauf Ende 1920 M. 1 140 500. Dieser Rest wurde von der Revision Treuhand-A.-G. am 31./7. 1920 zur sofortigen Rückzahlung gekündigt. Die Ges. konnte 1914–1919 den Zs. dienst für Hypoth. u. Anleihe nicht aufrecht erhalten, ebensowenig gelangten die ausgelosten Stücke zur Einlös. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1t. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 7 406 951, Gebäude 4 302 290, Masch. 204 648, Wäschereimasch. 5826, Inventar 100 449, Garderoben, Requisiten u. Dekorat. 1, Pferde u. Wagen 1, Bekleid. 1, Debit. 1, Kassa 599, Verlust 2 118 834. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. 6 500 000, Teilschuldverschreib. 1 140 500, Kredit.: Bankforder. 710 538, sonst. Kredit. 163 639, Akzepte 24 374, noch zu zahlende Hypoth.-Zs. 678 150, Steuern u. Abgaben 17 951, zum 1./7. 1914 verloste u. noch nicht eingelöste Teilschuldverschreib. 39 018, do. 1915 68 212, do. 1916 68 600, do. 1917 68 737, do. 1918 68 625, do. 1919 68 800, do. 1920 68 675, Teilschuldverschreib.-Zs. 453 781. Sa. M. 14 139 603. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 36 503, Zs. 559 699, Abschreib. 54 947, Verlustvortrag 1 973.454. – Kredit: Pacht, Gewinnanteil p. 1919, beim Zwangsverwalter eingegangen 505 769, Verlust 2 118 834. Sa. M. 2 624 604. Dividenden: St.-Aktien 1909–1911: 0 % (Baujahre); 1912–1920: 0, 0, 0, 9, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1913–1920: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Joh. Ziehl. Aufsichtsrat: Dir. Otto Meyer, Dir. Alfr. Hirte, Bruno Glinicke, Fritz Voss, Jos. Liemann, Rechtsanwalt Dr. 0. Kampfhenkel, Rechtsanwalt Dr. Frankfurter, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Commerz- u. Privat-Bank, Arons & Walter. 3 * ―