Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 129 Act.-Ges. für Essen- u. Ofenbau in Liqu. in Düsseldorf. Gegründet: 12./2. 1898. Gründer s. Jahrgang 1901/1902. – Eingebracht in die Ges. hat bei ihrer Gründung Fabrikant Alphons Custodis das ihm gehörige Tonwerk Satzvey mit Zubehör im Gesamtwerte von M. 879 918, ferner sind bar eingelegt M. 180 081, Sa. M. 1 060 000, wofür 656 Aktien der Ges. à M. 1000 und bar M. 4000 gezahlt sind, der Rest von M. 400 000 wurde zur ersten Stelle auf Tonwerk Satzvey sichergestellt. Firma hatte bis 4./8. 1910 den Vorsatz Alphons Custodis. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des unter der Firma Alphons Custodis in Düsseldorf betriebenen Kaminbaugeschäftes mit Filialen, sowie des unter der Firma Tonwerk Satzvey Alphons Custodis) zu Satzvey bei Euskirchen (Rheinl.) betriebenen Tonwerkes, Errichtung und Betrieb von Feuerungsanlagen, bautechnischen Unternehmungen und Arbeiten jeder Art. Die G.-V. v. 5./6. 1899 beschloss Ankauf eines neben der Fabrik in Satzvey liegenden Ton- lagers und Erhöhung des A.-K. zu diesem Zwecke um M. 200 000. — Weiteres über die Ges. siehe Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Die G.-V. v. 19./6. 1906 beschloss die Auflös. der Ges. u. Übertragung ihres Baugeschäfts mit Filialen u. des Tonwerk Satzvey an die neugegründete Akt.-Ges. Alphons Custodis in Regensburg für M. 700 000 in 700 Aktien; mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907; die weiteren M. 500 000 Aktien (Div.-Ber. ab 1./7. 1907) der neuen Akt.-Ges. Alphons Custodis vurden den Aktionären der Akt.-Ges. für Essen- u. Ofenbau 9: 5 vom 1./11.–15./12. 1906 zu 103.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1906 zum Bezuge angeboten. Der Betrieb des technischen Baugeschäftes, spez. in Russland, ging an eine zweite neu- gegründete Ges., die Akt.-Ges. für technische u. industrielle Bauten in Düsseldorf über (Div. dieser Ges. 1906–1911: 0 %). Gleichzeitig wurde die Liquidation der Akt.-Ges. für Essen- u. Ofenbau beschlossen. (Die Akt.-Ges. für technische u. industrielle Bauten in Düsseldorf trat 1912 in Liquid.) Der Verlustvortrag aus 1904 erhöhte sich 1905 auf M. 199 224, 1906 auf M. 482 519, 1907 um M. 111 078 auf M. 593 597, 1908 um M. 73 982 auf M. 667 598, 1909 auf M. 685 417, 1910 auf M. 785 450, 1911 auf M. 804 252, 1912 auf M. 823 000, 1913 auf M. 842 772, 1914 auf M. 846 094; die Verluste datierten in der Hauptsache aus der Abwickl. des Baugeschäftes, besonders in Russland, Unk. der Liquid., Zs. etc. Da der Aktienbesitz an den neuen Gesellschaften (s. oben) Div. nicht erbrachte, musste das Unternehmen sich an seine Bankgläubiger zwecks wesentlicher Verminderung des Zinsen- dienstes wenden; die Banken haben dies mit Wirkung ab 1./1. 1909 zugestanden. Die liquidierende Ges. besass Ende 1914 noch die in der Bilanz genannten Grundstücke etc. Die neue Akt.-Ges. Alphons Custodis jetzt in Regensburg erbrachte für 1906–1914: 4, 0, 0, 0, 0, 0,0, 0, 0 %. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 660 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, begeben zu 101.50 % und vom 29./3. 1900 um M. 340 000 (auf M. 1 200 000) in 340 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1900, fest übernommen von einem Konsortium zu 130 %. Die G.-V. v. 2./6. 1902 beschloss zur Tilg. des Verlustes per 31./12. 1901 von M. 226.870 u. zur Stellung von zus. M. 73 129 Rücklagen Herabsetzung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 900 000) durch Vernichtung von 300 zu diesem Zwecke vom Vorbesitzer unentgeltlich zur Verf. gestellten Aktien à M. 1000. Genussscheine: Zur Beschaffung von Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 16./11. 1903 Ausgabe von bis 800 Genussscheinen, die gegen Zahlung von je M. 500 auf eine Aktie à M. 1000 zur Begebung gelangten (Frist bis 31./1. 1904). Die Genussscheine sind ab 1./1. 1904 vor jeder Div.-Zahl. mit 6 % verzinsl., u. zwar mit Nachzahlungspflicht u. nach Ausschüttung von 4 % Div. mit à M. 625 rückzahlbar, wozu die Hälfte des dann noch vorhandenen Rein- gewinns dient. Die Scheine können auch jederzeit nach 3 monatl. Kündig. mit à M. 625 ge- tilgt werden u. kommen jetzt nach Auflös. der Ges. vor den Aktien zur Einlös. Gezeichnet wurden 800 Genussscheine. Von den dadurch eingegangenen M. 400 000 wurde der Verluts aus 1903 von M. 146 109 gedeckt und der Rest von M. 253 891 einem Spez.-R.-F. zugewiesen, aus dem die nachträglichen Verluste aus dem russischen Geschäft u. der Stillegung der Fabriken gedeckt wurden (1904 mit M. 178 371 in Anspruch genommen, restliche M. 62 335 kamen 1905 zur Abschreibung). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kassa 487, Verlust 899 512. Sa. M. 900 000. – Passiva: A.-K. M. 900 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 846 094, Verlust bei Verwertung der Immobil. 177 972, Verlust an Debit. 74 676, Unk. u. Zs. 23 387. – Kredit: Per Erlass durch die Hauptgläubiger 222 618, Verlust 899 512. Sa. M. 1 122 130. Kurs Ende 1902–1906: 68.50, –, –, –, – %. Eingef. durch den A. Schaaffh. Bankver. in Berlin im April 1901. Erster Kurs 18./4. 1901: 157 %. Notiz ab 2./1. 1907 eingestellt. Dividenden 1897–1905: 9, 11, 13, 13, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: Jean Schaaf, Regensburg. Aufsichtsrat: Vors. Fürstl. Finanzrat Jos. Ziegler, Regensburg; Bank-Dir. Aug. Strauss, München; Ing. Alphons Custodis, Düsseldorf. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. II. 9