Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 205 dem Friedensschluss zu verbürgen, 2) ihnen dafür einzustehen, dass ihnen während dieses Zeitraumes über die 2½ % hinaus jährlich jedenfalls weiter ½ % aus den Betriebsüber- schüssen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn zufliesst mit der Massgabe, dass, wenn diese nicht dazu ausreichen, die Bankgemeinschaft aus eigenen Mitteln den nötigen Zuschuss leistet, so dass die Teilschuldverschreib.-Inhaber im ganzen also wenigstens 3 % auch in dieser Zeit erhalten; 3) während der Dauer des Zins- u. Tilg.-Verzichtes der Schuldver- schreib.-Gläubiger den bisher gewährten am 31./3. 1917 fälligen Bankvorschuss von M. 540 000 weiter zu gewähren u. zwar bis zum dritten Zinstermin nach dem Friedensschluss zinslos, u. von da ab zu keinen höheren Zinsen als jeweilig die Schuldverschreib. erhalten u. unter Einräumung eines Vorrechtes an diese für die ihnen zukommenden 3.5 % Zinsen. Die Verteilung des Überschusses in der Zeit vom dritten Zinstermin nach dem Kriege würde also in der Weise erfolgen, dass zunächst die Schuldverschreib. 3.5 % Zinsen, dann die Bankengemeinschaft auf ihren Bankvorschuss 3.5 % Zinsen erhalten, u. dass das etwaige Mehrerträgnis den Schuldverschreib.-Inhabern u. den Banken nach Verhältnis der Kap.-Forder. solange zufliesst, bis beide Gläub.-Gruppen auf ihre Forderungen 4.5 % Zinsen erhalten haben. In Ermangelung von ausreichenden Bareingängen werden Zinsen auf den Bank- vorschuss in Höhe des auf die Schuldverschreib. gezahlten Satzes gutgeschrieben; 4) während der Dauer der Tilg.- u. Zinsen-Verzichtes der Schuldverschreib.-Besitzer auch für die weiteren Geldbedürfnisse der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. Sorge zu tragen. Da ausser den üblichen Rückstellungen noch eine besondere Einnahme aus Wagenmieten usw. im J. 1917/18 erzielt worden ist, so musste den Oblig.-Inhabern nach dem Beschlusse vom 19./2. 1917 noch 1 % zugute kommen. Da aber eine Nachzahlung auf die 3½ % Ok- tobercoupons praktisch nicht durchführbar war, so ist beschlossen worden, den Aprilcoupon so einzulösen, dass die Zinsen für das Geschäftsjahr 1918/19 4½ % betragen. Anleihe: M. 165 000, aufgenommen 1919/20. Hypotheken: M.73 300 auf Bahnhof Mattierzoll. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Eisenbahnanlage 9 663 915, Material. 899 374, Kassa 14 744, Eff. des Ern.-F. 9800, do. des Spez.-R.-F. 18 733, Kaut. 161 875, Debit. 432 562. – Passiva: A.-K. 3 950 000, Zuschuss des Braunschweig. Staates 300 000, do. des Kaliwerks Asse 100 000, do. der Konservenfabrik Struck 25 000, Grunderwerbsschuld Lenz & Co. 310 000, Obl. 3 707 000, Anleihe I 540 000, do. II 165 000, Hypoth. Bahnhof Mattierzoll 74 978, Bilanz-R.-F. 344 364, Ern.-F. 45 358, Spez.-R.-F. 23 023, rückständ. Obl.-Zs. 68 212, Kaut. 161 875, Kredit. 1 345 761, Gewinn 40 430. Sa. M. 11 201 006. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Obl.-Zs. 129 745, Hyp.- do. Bhf. Mattierzoll 3053, Anleihe-Zs. 5330, Ern.-F. 165 311, Spez.-R.-F. 3500, Reingewinn 40 430 (davon Rückl. in Bilanz.- R.-F. 37 172, Vortrag 3258). – Kredit: Vortrag 989, Betriebsüberschuss 346 381. Sa. M. 347 371. Dividenden 1901/02–1920/21: 0 %. Der Betrieb wurde 15./2. 1902 aufgenommen. Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Dir. Aug. Nau, Stellv. Dir. Carl Wülbern, Köln. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Finanzrat B. von Rauschenplat, Braunschweig; Stellv. Ministerial- Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Komm.-Rat Gutkind, Bank-Dir. A. Tebbenjohannes, Braun- schweig; Eisenbahn-Dir. Ed. Andreae, Köln; Mühlenbes. Wilh. Becker, Sickte; Rechtsanw. Dr. jur. Herm. Fischer, M. d. R., Berlin. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe. Butzbach-Licher Eisenbahn Akt.-Ges. in Butzbach. Gegründet: 14./4. 1902; eingetr. 29./5. 1902. Gründer: 8 interessierte Gemeinden, Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, der hessische Staat. Betriebseröffn. Butzbach-Lich am 28./3. 1904. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahn u. Kleinbahnen; zunächst von Butzbach nach Lich, Betriebseröffnung 28./3. 1904. Am 1./5. 1909 wurde der Betrieb der Teilstrecke von Griedel bis Rockenberg, am 15./7. 1909 der Teilstrecke Lich-Queckborn, am 1./8. 1909 auf der Teilstrecke Queckborn- Grünberg, am 2./4. 1910 die Strecke Rockenberg- Bad Nauheim, am 13./5. 1910 die Teilstrecke Butzbach-Ost bis Ebersgöns, am 1./6. 1910 die Fortsetzung bis Oberkleen (7.9 km) aufgenommen; Betriebslänge nunmehr zus. 56.44 km. Der Ausbau sämtl. Strecken wurde 1911/12 vollendet. Bau u. Betrieb durch die Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin. Kapital: M. 1 756 000 in 1756 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1903 um M. 201 000, begeben zu pari an Lenz & Co. G. m. b. H., nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1907 um M. 1 015 000 u. lt. G.-V. v. 7./10. 1910 um M. 101 000 (auf M. 1 867 000) eingez. am 31./3. 1912 zus. M. 1 810 500. Die G.-V. v. 21./11. 1913 beschloss zur teilweisen Beseitig. der Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. um M. 111 000, also auf M. 1 756 000. Hessischer Staatszuschuss zus. M. 1 305 114. Anleihen: I. M. 550 000 in 2/ % (bis 1913 4 %) Oblig. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903. Tilg. seit 133 918 33 Gesamtsumme, ab /4. it 1 %, ab 1./4. 1929 mit 1½ %; Verlos. im Jan. auf 1./4. 1B 0 00 in 2% (bis 1913 6% Schuldverschreib. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 7./9. 1908 (Teilbetrag der am 19./10. 1907 beschlossenen Emiss., aus- gegeben zum Bau der Nebenbahn von Grünberg nach Lich). Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuld- verschreib. sind nach Ablauf des 5. vollen Betriebsjahres, u. Zzwar von diesem Zeitpunkt ab für die Dauer von 10 Jahren mit ½ %, für weitere 25 Jahre mit 1 % u. für weitere 10 Jahre mit 1½ % unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen.