Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 209 jährl. zu verzinsen u. mit 1.25 % jährl. zu tilgen hat (noch ungetilgt M. 547 326). Die Ver- längerung der Kleinbahn Voldagsen-Duingen um 11.7 km bis Delligsen ist am 11./8. 1901 in Betrieb genommen. Diese Fortsetzung, von Preussen u. Braunschweig konz., erforderte M. 1 013 000 (ohne Grunderwerb); dazu gab der braunschweig. Staat M. 135 000, die inter- essierten Gemeinden u. Industriellen den Grund u. Boden frei, sowie M. 50 000, so dass die von der Ges. aufgewendeten Kosten M. 828 000 betrugen. 2) Nebenbahn von Ettenheimmünster über Ettenheim an den Rhein (Baden) mit I m Spurweite, 15.9 km lang, Kaufpreis M. 290 000. Zu den Baukosten dieser Bahn haben der Staat einen unverzinsl., nicht rückzahlb. Zuschuss von M. 240 000, die Gemeinden einen solchen von M. 60 000, sowie freien Grund u. Boden im Werte von etwa M. 95 000 geleistet. Konz. 60 Jahre von der Betriebseröffn. am 22./12. 1893 an gerechnet. Ein unentgeltlicher Heimfall der Bahn an den Staat ist nicht vorgesehen, der Staat ist aber berechtigt, die Bahn nach Ablauf von 25 Jahren zu einem Kaufpreise zu übernehmen, welchem der 25 fache Betrag der durchschnittl. jährl. Reineinnahme der dem Ankaufstermin voraus- gegangenen 5 jähr. Betriebsperiode zu Grunde gelegt werden soll. Sofern die Reineinnahme 4 % der von dem Konzessionär aus eigenen Mitteln aufgewendeten erstmaligen Anlagen zuzügl. jener der späteren Erweiter. u. Ergänz. übersteigt, wird der Mehrbetrag an Rein- einnahme auf den vom Staat geleisteten Baukostenbeitrag u. auf die übrigen Anlagekosten der Bahn im Verhältnis der bezügl. Kapitalbeträge verteilt. Der auf den Staatsbeitrag entfallende Anteil dieses Mehrbetrages kommt bei Ermittelung des Kaufpreises, welcher mind. die Anlagekosten erreichen muss, von dem gesamten Reinertrag in Abzug. Diese Anlagekosten der Schmalspurbahn Rhein-Ettenheimmünster betrugen M. 396 162. Der Betrieb der Bahn wurde vom 15./11. 1898 ab für Rechnung der Ges. geführt. 3) u. 4) Normalspurige Nebenbahnen Krozingen-Staufen-Sulzburg u. Haltingen-Kandern, 11 bezw. 13 km lang mit der dazu gehörigen Reparaturwerkstatt in Sulzburg, Kaufpreis M. 967 500. Beim Bau der Bahnen haben der Staat zu den Baukosten unverzinsl. nicht rückzahlb. Zuschüsse von M. 481 300, die Gemeinden solche in Höhe von M. 153 650, sowie freien Grund u. Boden im Werte von M. 200 000 geleistet. Die Übergabe an die Ges. ist am 31./3. 1899 erfolgt. Dauer der Konz. 90 Jahre, von der am 22./12. 1894 auf der Strecke Krozingen-Sulzburg u. am 1./5. 1895 auf der Strecke Haltingen-Kandern erfolgten Betriebs- eröffnung an gerechnet. Nach Ablauf der Konz. gehen die Bahnanlagen unentgeltlich in das Eigentum des Staates über. Für das Ankaufsrecht des Staates vor Ablauf der Konz. sind gleiche Bestimmungen wie bei der Bahn zu 2 getroffen. Anlagekosten M. 802 420. 5) Normalspurige Nebenbahn Biberach-Zell-Oberharmersbach (10.6 km). Bei dem Bau der Bahn hat der Staat zu den Baukosten einen unverzinsl. nicht rückzahlb. Zuschuss von M. 318 540, die Gemeinden freien Grund u. Boden im Wert von etwa M. 185 000 geleistet. Dauer der Konz. 90 Jahre, ab 15. Dez. 1904. Nach Ablauf der Konz. gehen die Bahnanlagen unentgeltlich in das Eigentum des Staates über. Für das Ankaufsrecht des Staates vor Ablauf der Konz. sind gleiche Bestimmungen wie zu 2 getroffen. 6) Normalspurige Nebenbahn Oberschefflenz-Billigheim (8.5 km). Bei dem Bau der Bahn hat der Staat zu den Baukosten einen unverzinsl. nicht rückzahlbaren Zuschuss von M. 260 700, die Gemeinden freien Grund u. Boden im Werte von etwa M. 120 000 geleistet. Dauer der Konz. 90 Jahre, ab 12./6. 1908. Nach Ablauf der Konz. gehen die Bahnanlagen unent- geltlich in das Eigentum des Staates über. Für das Ankaufsrecht des Staates vor Ablauf der Konz. sind gleiche Bestimmungen wie zu 2 getroffen. Die Nebenbahn Erstein-Ottrott (19.5 km) ist infolge des Friedensvertrages von Versailles aus der Verwalt. der Ges. ausgeschieden. Die Entschädigungsfrage ist noch nicht endgültig geregelt. Konsortialbahnen: 1) Nebenbahn Achern-Ottenhöfen (10.4 km lang; normalspurig); Betriebseröffnung 2./9. 1898. 2) Nebenbahn Möckmühl-Dörzbach (39 km lang; 0.75 m-spurig), Betriebseröffnung 15./3. 1901. An diesen Bahnen ist die Ges. mit insgesamt M. 600 000 beteiligt. (Die Nebenbahnen Rosheim-St. Nabor u. Diedenhofen-Mondorf sind infolge des Friedensvertrages von Versailles ebenfalls aus der Verwalt. der Ges. ausgeschieden. Pachtbetriebe: 1) Nebenbahn Mosbach-Mundau (28 km lang; 1 m-spurig). Betriebs- eröffnung 3./6. 1905. Wegen schlechter Betriebsergebnisse der dem Reich gehörigen Strecke hat die Ges. 1921 bei der Reichsregierung Zahl. eines laufenden Betriebszuschusses oder Entbindung vom Pachtvertrag, der bis zum 31./3. 1926 läuft, beantragt. 2) Nebenbahn Vorwohle-Emmerthal. Die Ges. hat M. 1 600 000 Akt. Lit. A u. M. 19 000 Akt. Lit. B dieses Unternehmens erworben. B 11 Insgesamt erbrachten die Bahnen einen Ertrag von M. Kapltal: M. 6 500 000 in 6000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 3 000 000. Lt. G.-V. v. 20./10. 1921 erhöht um M. 3 500 000 durch Ausgabe von M. 3 000 000 St.-A. u. M. 500 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1920/21. Die neuen St.-Akt. wurden von einem Konsort. zu 120 % übernommen u. den Aktion. 1: 1 zu 125 % angeboten; die mit einer kumulativen Vorz.-Div. von 6 % u. 6fachem Stimmrecht ausgestatteten Vorz.- Akt. wurden zu 100 % an ein Konsort. begeben u. zunächst mit 25 % eingezahlt. Die aus der Kap.-Erhöh. fliessenden Mittel sollen hauptsächlich zum Erwerb zweier Bahnen in Baden verwendet werden, an denen die Ges. bereits beteiligt ist. 955 Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4 % Oblig. von 1899, Serie I, 1000 Stücke à M. 1000, 1 Stücke à M. 500, lautend auf den der Mitteldeutschen Creditbank. Zs. 1./10. u. 1./4. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. TI. 14