214 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Konzession zustehenden Zinsgarantie empfangen hatte, im Umtausche den entsprechenden Betrag. Die der Ges. aus den Verkäufen des Anleihebestandes zufliessenden, nach Deckung der seitherigen Bankschulden verbleibenden Beträge hat die Ges. zur Rückzahlung des A.-K. in Höhe von M. 18 000 000 verwendet, nachdem die a. o. G.-V. v. 2./4. 1906 die Herabsetzung des A.-K. in dieser Höhe beschlossen hatte. (Siehe bei Kap.) Die der Ges. gehörige Dampfschiffahrt auf dem Valencia- See ist einem Unternehmer überlassen. Vom Seeufer nach Guigue führt eine Schmalspurbahn. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 10 000 000, erhöht lt. G.-V. vom 1./3. 1894 um M. 15 000 000, lt. G.-V. vom 30./6. 1896 um M. 20 000 000 und lt. G.-V. vom 18./2. 1897 um M. 15 000 000 (auf M. 60 000 000). Die beiden letzten Erhöhungen wurden in der Weise beschafft, dass die Disconto-Ges. und die Norddeutsche Bank von den ihnen zustehenden Forderungen jede M. 10 000 000 und M. 7 500 000 einbrachten und dafür jede 17 500 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1896 erhielt. Die a. o. G.-V. v. 2./4. 1906 beschloss die Herabsctzung des A.-K. um M. 18 000 000 (auf M. 42 000 000) zwecks teilweiser Rückzahlung des A.-K. (siehe oben). Weiter herabgesetzt lt. G.-V. v. 29./5. 1914 um M. 21 000 000 (auf M. 21 000 000). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis zu 5 % zum Ern.- u. Amort.-F., bis zu 4 % Div.; an A.-R. eine Tant. von im ganzen 5 % desjenigen zur Verteilung gelangenden Rein- gewinnes, welcher nach Vornahme sämtlicher Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Abzug eines für die Aktionäre üestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals ver- bleibt. Sollte die Remuneration des A.-R. nicht den Betrag von M. 2000 für jedes Mitglied erreichen, so wird, da ein jedes Mitglied diesen Mindestbetrag jährl. empfangen soll, ein Fehlbetrag unter den Verw.-Kosten verrechnet; Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Anlagen 43 735 597, Grundst. 114 177, Kleinbahn Guigue, Dampfer ,Valencia“ 117 949, Betriebsmaterial. 568 420, Eff. 227 195, Kassa 145 027, Debit. 4 301 762. – Passiva: A.-K. 21 000 000, R.-F. 865 118, Ern.-F. 2 202 505, Tilgungsrückl. 21 278 519, Talonsteuer-Res. 84 000, Gläubiger 383 594, unerhob. Div. 2 520 000, Div. 630 000, Vortrag 246 393. Sa. M. 49 210 130. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben 2 378 187, Abschr. 207 228, Rückl. 441 791, Gewinnbeteil. 31 039, Gewinnanteile 630 000, Vortrag 246 393. – Kredit: Vortrag 276 723, Einnahmen 3 390 167, Zs. 267 749. Sa. M. 3 934 640. Dividenden 1912–1920: 1½, 1½, 3, 3, 3, 3, 3, 3, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. jur. Fritz Jessen, Baumeister Friedr. Henssler Berlin; Betriebs-Dir. G. Knoop, Caracas. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Erster Vors. Dr. jur. Ed. Mosler, Ministerial-Dir. a. D. Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Jos. Hoeter, Berlin; Bank-Dir. Wilh. Schroeder, D. Max Schinckel, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges.; Hamburg: Nordd. Bank. Halle-Hettstedter Eisenbahn-Ges. in Halle a. S., Brüderstrasse 2. Gegründet: 28./3. 1895; eingetr. 24./6. 1895. Betriebseröffn. 1896. Staatl. Konz. für Halle-Hettstedt v. 23./4., 24./6. u. 14./7. 1895 auf 75 Jahre. Konz. für Gerbstedt-Friede- burg a. S. v. 15./3. 1899 auf die Dauer des Hauptunternehmens. Zweck: Betrieb einer Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Halle nach Hettstedt (Länge 44,9 km, Spurweite 1, 435 m). Laut Vertrag v. 26./6. 1896 wurde die Akt.-Ges. Hallesche Hafenbahn (Länge der Hafenbahn 7,4 km, Spurweite 1,435 m bezw. 1 m) mit Vermögen u. Schulden erworben u. wurden hierfür M. 1 040 000 in 1040 Aktien A zu je M. 1000 gewährt gegen Einlieferung der zu vernichtenden Aktien der Halleschen Hafenbahn, welche Ges. auf- gelöst wurde. Am 2./10. 1899 wurde ferner der Betrieb der von der Ges. erbauten Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Gerbstedt nach Friedeburger Hütte eröffnet (Länge 5,12 km, Spurweite 1,435 m). Die Weiterführung dieser Strecke bis nach Friedeburg a. S. (Länge 4,83 km, Spur- weite 1,435 m) und die Anlage eines Hafens daselbst erfolgte 1900, Betriebseröffnung am 3./9. 1900. Den Betrieb auf allen Linien führt die Firma Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin, 10 J. lang vom Tage der Betriebseröffnung an gegen 10 % des Betriebsüberschusses. Betriebsmittel: 17 Lokomotiven, 42 Personen-, Post- u. Gepäckwagen, 274 Güterwagen, 6 Bahnmeisterwagen, 2 Schneepflüge u. 14 Paar Rollböcke. Zahl der Beamten u. Arb. rd. 200. Befördert 1911/12–1920/21: 1 137 217, 1 195 250, 1 476 545, 1 401 498, 1 751 168, 2 445 690, 2 170 893, 1 998 498, 1 967 032, 2 035 606 Personen; 656 253, 865 955, 879 565, 733 246, 738 440, 949 300, 908 211, 743 223, 627 285, 686 371 t Güter. Kapital: M. 5 250 000, und zwar M. 3 725 000 in 3725 Aktien Lit. A (Nr. 1–3725) und M. 1 525 000 in 1525 Aktien Lit. B (Nr. 3726–5250) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4100 000, behufs Ankaufs der Halle'schen Hafenbahn lt. G.-V. v. 26./6. 1896 um M. 1 150 000 erhöht. Die Aktien Lit. A und Bhaben an dem Gesellschaftsvermögen gleiche Rechte, doch hatten die Aktien Lit. A einen von Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin, unter Bürgschaft der Berliner Handels-Ges., garantierten Anspruch auf 3½ % Div. für die ersten 12 Geschäftsjahre, also bis 1908. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 3½ % Oblig. lt. G.-V. v. 31./3. 1898, Stücke (Nr. 1–3000) azu M. 500, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. u. durch Blanko-Indossament