224 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Dividenden 1912–1917: 4, 4½, 0, 0, 5, 5 %. Direktion: Dir. Wilh. Rother, Reg.-Baumeister a. D. Dir. Ernst Quandt. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Herrm. Kretzschmar, Stellv. Bank-Dir. Gust. Pilster, Baumeister Jos. Becker, Bank-Dir. Carl Harter, Berlin; Geh. Komm.-Rat Leopold Peill, Düren; Komm.-Rat Dr. jur. Rich. von Schnitzler, Cöln; Bank-Dir. Paul Simons, Luxemburg; Konsul Heinrich von Stein, Cöln; Dr. Max Waechter, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank, C. H. Kretzschmar; Cöln: J. H. Stein; Luxemburg u. Metz: Internationale Bank. Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Ges. in Neustrelitz in Meckl. Gegründet: Eingetr. 27./3. 1894. Entstanden 1./4. 1894 durch Fusion der Blankensee- Woldegk-Strasburger u. Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn. Zweck: Bau u. Betrieb der eingeleisigen Neben-Eisenbahn von Neustrelitz über Gr.- Quassow, Wesenberg, Zirtow nach Mirow (Eröffn. 18./5. 1890), von Strasburg i. U. nach Blankensee i. M.-Str. (Eröffn. 18./10. 1893) u. von Mirow bis Buschhof (Eröffn. 18./5. 1895). Die 1,8 km lange Teilstrecke von der Landesgrenze bis zum Bahnh. Buschhof ist an die Prignitzer Eisenbahn-Ges. verpachtet. Gesamtbahnlänge 102,64 km; Spurweite 1, 435 m. Die a. o. G.-V. v. 17./12. 1906 beschloss die Bahnanlagen bei Neustrelitz durch schienenfreie Kreuzung der Preussischen Staatsbahn bei der Bürgerhorst und durch Erbauung eines eigenen Bahnhofes Neustrelitz, östlich der Staatsbahn, umzugestalten und das Unternehmen auf den Bau und Betrieb einer von Neustrelitz über Thurow und Rödlin nach Blankensee führenden Nebeneisenbahn (Länge 14 km) mit einem eigenen Bahnhof in Blankensee aus- zudehnen und bewilligte zur Bestreitung der Baukosten, Beschaffung weiterer Betriebs- mittel, Ablösung der 5½ % Anleihe von M. 250 000 und zur Beseitigung der schwebenden Schuld, die Ausgabe von M. 1 000 000 in 4 % Oblig. und M. 611 000 in Prior.-St.-Aktien (siehe unten). Die Meckl. Konz. zu diesen Erweiterungsbauten (Kosten inkl. Betriebsmittel ca. M. 1 300 000) wurde 24./5. 1907 erteilt u. der Betrieb 15./12. 1907 eröffnet. Die G.-V. v. 10./3. 1910 beschloss den Bau der normalspurigen Nebenbahn von Thurow bis Feldberg (Eröffn. 21./12. 1910) u. die G.-V. v. 8./12 1917 den Bau einer von Mirow nach dem Müritzsee abzwei- genden Nebenbahn. ÜUber die Aufnahme des Betriebes der letzteren, zu militär. Zwecken hergestellten Strecke ist mit dem Reichsfiskus eine Einigung bisher nicht erzielt worden. Im ganzen sind vorhanden 10 Lokomotiven u. 135 Wagen mit 279 Achsen. Von den Güter- wagen sind 106 in den Staatsbahnwagenverband eingestellt worden, so dass nur 14 Güter- wagen im eigenen Betriebe verblieben sind. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt, doch steht der Landesregierung das Recht zu, die Eisenbahn nach einer ein Jahr vorher zu bewirkenden Ankündigung käuflich zu er- werben, jedoch nicht vor dem 1./4. 1928, wogegen lt. G.-V. v. 29./9. 1917 den St.-Akt. Lit. B ab 1./4. 1924 ein Div.-Recht von 4 % anstatt wie bisher von 3 % gewährt wurde. Als Kauf- preis zahlt dieselbe nach ihrer Wahl entweder den 25 fachen Betrag des Reinertrages, welcher im Durchschnitt der letzten der Ankündig. voraufgegangenen 5 Betriebsjahre auf- gekommen ist, oder sie ersetzt das für die Bahn verwendete Anlagekapital. Betriebsüberschuss 1911/12–1920/21: M. 380 636, 416 126, 380 581, 414 247, 290 692, 404 501, 695 844, 574 118, 1 298 615, 68 423. Kapital: M. 7367 000 in 2291 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–2291), 3720 St.-Aktien Lit. A (1–3720) u. 1356 St.-Aktien Lit. B (1–1356), sämtlich à M. 1000. Wegen Div.-Zahlung siehe unten bei Gewinn-Verteilung. Im Falle der Auflösung der Ges. wird zunächst das Kapital der PriSt. or.--Akt., sodann das Kapital der St.-Akt. Lit. A u. darauf das der St-Akt. Lit. B zurückgezahlt. Ein etwaiger Überschuss wird gleichmässig auf das ganze A.-K. verteilt. rspr. A.-K. M. 956 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./2. 1893 behufs Aufnahme der Blankensee- Woldegk-Strasburger Eisenbahn-Ges. im Wege der Verschmelzung auf zus. M. 3 056 000, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1906 um M. 611 000 in 611 Prior.-St.-Akt., übernommen von C. H. Kretzschmar in Berlin zu pari, angeboten den alten Aktionären zu 104 %. Die a. o. G.-V. v. 10./3. 1910 beschloss zwecks Beschaff. der Mittel zum Bau der Zweiglinie von Thurow bis Feldberg das A.-K. um M. 1 200 000 durch Ausgabe M. 260 000 neuer Prior.- St.-Akt., sowie von M. 600 000 neuer St.-Akt. Buchstabe A u. M. 340 000 neuer St.-Akt. Buch- stabe B zu erhöhen. Die M. 260 000 Prior.-St.-Akt. übernahm die Firma C. H. Kretzschmar, die M. 600 000 St.-Akt. Lit. A der Bauunternehmer (die Mitteldeutsche Eisenbahn-Bau- gesellschaft m. b. H.) u. Interessenten in Feldberg u. Neustrelitz, die M. 340 000 Aktien Lit. B die Mecklenburg-Strelitzsche Regierung; alle Sorten zu pari ohne Spesen für die Eisen- bahn-Ges. Weiter wurde beschlossen, die Verzichtleistung der bisherigen Vorz.-Aktien auf eine Mehr-Div. für das Geschäftsjahr 1909/10 nach Zahlung des Div.-Rückstandes für 1901/02 u. 1902/03 sowie die Erhöhung der Grund-Div. der St.-Akt. Lit. A von 3 % auf 4 % unter Verzichtleistung der bisher bestehenden St.-Akt. Lit. A auf Nachzahl. der satzungs- gemässen Div.-Rückstände (M. 178 500) bis einschl. 31./3. 1904. Die 1356 St.-Akt, Lit. B ver- zichteten bis 1./4. 1916 auf Div. Ferner erhöht lt. G.-V v. 29./12. 1921 um M. 2 500 000 in 2500 St.-Aktien Lit. A à M. 1000, übern., angeb. zu 100 % (2: 1). Anleihen: I. M. 550 000 in 4 % (früher 4½ %) Oblig., Stücke Lit. A–0 à M. 1000, 500 u. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 in längstens 52 Jahren durch jährl. Auslos. von ½ % im ―――――――――――