234 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Spez.-R.-F. (bis M. 65 000 erreicht), 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), etwaige Sonderrücklagen; vom verbleib. Reingewinn 4½ % Div. vorweg an Prior.-St.-Aktien A, alsdann bis zu 5 % Div. an St.-Aktien B, Rest auf beide Aktienarten zu gleichen Teilen. Der A.-R. erhält eine feste Vergüt. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Bahnanlage einschl. der Ausrüst. 4 465 677, Bau- u. Betriebsstoffe 717 123, Wertp. 396 520, Pfandgelder 115 860, Guth. in der Bahnanlage 675 903. – Passiva: A.-K. 3 420 000, Vorschuss aus den Betriebseinnahmen 1 213 271, Spez.-R.-F. 65 000, Ern.-F. 917 235, Neben-Ern.-F. 50 000, Disp.-F. 38 109, R.-F. 283 894 (Rückl. 2230), un- erhob. Div. 9571, Pfandgelder 115 860, Eisenbahnsteuer 12 825, Div. auf Vorz.-St.-Akt. 102 600, do. auf St.-Akt. 111 150, Vortrag 31 567. Sa. M. 6 371 086. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Ausg. 6 069 331, Rückl. in den Ern.-F. 544 725, Tilg. der Bahnanlagevorschüsse 6759, Betriebsgewinn 260 372. – Kredit: Vortrag 135 3 % 6 789 739, Zs. 21 942, Zuschuss aus dem Spez.-R.-F. 1744. Sa. 6 881 188. Kurs Ende 1912–1921: St.-Prior.-Akt.: 123.75, 113, –*, –, 100, –, 100*, –, –, – %. Aufgelegt 1886 zu 102.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1911/12–1920/21: St.-Akt.: 7½, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 5½ 6½, 6½ %; St.-Prior.-Akt.: 7, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Oberbaurat Rich. Hartmann. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Direktor der Städte-Feuersozietät Geh. Reg.-R. Doerfel, Berlin; Stellv. Landrat a. D. von Winterfeld, Neuendorf; Bank-Dir. Emil Wiglow, Brandenburg; Bürgermeister a. D. Dr. Schultz, Wittstock; Landessyndikus der Prov. Brandenburg Geh. Reg.-Rat Gerhardt, Berlin; Erbjägermstr. von Jagow, Rühstädt; Bank-Dir. Riedel, Pritzwalk; Zimmermstr. Max Viereck, Perleberg; Landrat Egidi, Kyritz; Bürgermeister Festerling, Wittstock (Dosse). Zahlstellen: Perleberg: Eigene Hauptkasse; Berlin: Kur- u. Neu- märkische Ritterschaftl. Darlehnskasse. Reinickendorf.Liebenwalde-Gross-Schönebeck'er Eisenbahn-Aktiengesellschaft mit dem Sitze zu Berlin, Direktion u. Betriebs- verwaltung: NW., Alexander-Ufer 5. Gegründet: 14./3. 1900 mit Nachträgen v. 5./5. u. 22./6. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Konz. v. 12./2. 1900. Gründer s. Jahrg. 1901/02. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt; jedoch ist laut Konz.-Urkunde der Staatsregierung unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechts gestattet, das Unternehmen jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren seit dem Tage der Betriebs- eröffnung, gegen Erstattung der von dem Unternehmen aus eigenen Mitteln notwendig oder nützlich aufgewendeten Anlagekosten, eigentümlich zu erwerben. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf- Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde u. von Basdorf nach Gross-Schönebeck mit einem Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km). Länge 60,6 km. Betriebs- eröffnung 21./5. bezw. 3./6. u. 16./7. 1901, sodass die durchschnittl. Betriebszeit 1901/02 rund 10 Mon. betrug; Betriebseröffn. auf dem Anschlussgleis 16./11. 1907. Der Betrieb der Bahn u. deren Unterhalt war bis 31./3. 1913 durch Vertrag dem Reg.-Baumeister a. D. August Steinfeld bezw. seit 1911 an dessen Rechtsnachfolger die Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. Der Betriebsunternehm. erhielt für die Betriebsführung 33½ % der Betriebseinnahmen, ferner für jedes geleistete Zugkilometer 50 Pf., sowie als Entschädig. für Bureaukosten jährl. M. 5000; jedoch im Ganzen nicht mehr als 64 % der jährl. Betriebseinnahmen. Die übrigen Einnahmen wurden halbjährl. an die Ges.-Kasse ab- geführt. Für die Dauer des obengenannten Betriebsvertrages, also bis Ende März 1913, hatte der Betriebsunternehmer für die Aktien Lit. A eine Div. von 4 % garantiert, ebenso für Aktien Lit. B 4 % für 1911/12 u. 1912/13. Seit 1./4. 1913 führt die Ges. den Betrieb selbst. Die Pläne der Ges., ihre Bahnlinie über Liebenwalde hinaus bis Zehdenick (Neuhof) zu verlängern u. durch eine Schnellbahn sich an das Berliner Schnellbahnnetz anzuschliessen, konnten bisher nicht verwirklicht werden. Das Vorzugsrecht der Aktien Lit. A wurde dahin eingeschränkt, dass ihnen das Recht auf Nachzahl. rückständiger Div. nicht mehr zusteht, sondern dass sie nur auf eine Vorz.-Div. von 4 % Anspruch haben. Erst nachdem die Aktien Lit. B auch 4 % Div. erhalten haben, erfolgt die weitere Verteilung des verfügbaren Gewinns unter beide Aktienkategorien nach Massgabe ihres Anspruchs. Kapital: M. 3 730 000 in 2830 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 und in 900 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die Aktien A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. (s. auch oben u. unten bei Gewinn- Verteilung). Der Kreis Niederbarnim hat im März 1913 in Gemeinschaft mit der Provinz Brandenburg die Mehrheit der Aktien Lit. A übernommen. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 22./6. 1908 u. minist. Genehm. v. 22./9. 1908, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1909 bis spät. 1947 mit 1 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. durch Auslos. im Dez. (erstmalig 1908) oder durch Rückkauf; ab 1./1. 1918 stärkere Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 31./3. 1921 M. 1 015 000. Der Erlös der Anleihe diente zur Erweiterung u. Verbesserung der Bahnanlagen sowie zur Vermehrung des rollenden Betriebsmaterials. Sicherheit: Eintrag. dieser Bahnschuld in das Bahngrundbuch. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in