254 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Calbe a. M.; Amtsvorsteher Schulenburg, Gr.-Apenburg; Gemeindevorsteher Bormann, Diesdorf; Landwirt Bock, Jübar; Amtsvorsteher Wachtel, Kremkau; Landwirt Rich. Schulze, Stapen; Landrat Dr. Herkt, Stendal. Zahlstelle: Merseburg: Sächs. Provinzialbank. Brohlthal-Eisenbahn-Gesellschaft in Brohl a. Rh. Gegründet: 22./1. 1896; eingetr. 8./2. 1896. Konz. v. 19./8. 1895 u. 7./6. 1899 unbeschränkt vorbehaltlich des gesetzl. Ankaufsrechtes. Lt. G.-V.-B. vom 30./3. 1921 wurde der Sitz der Ges. von Köln nach Brohl a. Rh. verlegt. Zweck: Bau und Betrieb einer schmalspurigen Nebenbahn von Brohl über Niederzissen und Weibern nach Kempenich. Bahnlänge 23.8 km, Spurweite 1 m (mit Zahnstangenstrecke bei Bahnhof Engeln). Die Strecke Brohl-Weibern wurde 14./1. bezw. 1./5. 1901, die Reststrecke bis Kempenich 7./1. 1902 dem Verkehr übergeben. Den Betrieb führt die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Köln gegen Vergüt. von 2½ % der Betriebs-Einnahmen. Da die Ges. in eine finanzielle Notlage geraten war u. den Anleihedienst ab 1./10. 1920 nicht mehr aufrecht erhalten konnte, hatte die Ges. zum 17./6. 1920 eine Versammlung der Obligationäre ein- berufen zur Beschlussfassung über Aussetzung der Tilg. auf 10 Jahre u. Herabsetzung des Zinsfusses auf 1 % bzyw 2 % auf 5 bzw. 10 Jahre, doch war diese Versammlung nicht be- schlussfähig. Eine Übernahme der Bahn auf Reichsbetrieb wurde von der Regierung abgelehnt, jedoch wurde der Ges. unter Bürgschaft der Kreise Adenau, Ahrweiler u. Mayen vom Reiche ein Darlehn von M. 3 500 000 gewährt, zu verzinsen, soweit entsprechende Betriebsüberschüsse vorhanden u. im Range vor einer Dividendenzahlung auf die St.-Akt., mit jährlich 5 %, rückzahlbar am 5./8. 1931. Auf dieses Reichsdarlehn sind der Ges. zu- geflossen am 30./11. 1920 M. 300 000 u. am 17./6. 1921 weitere M. 1 700 000, bisher insgesamt M. 2 000 000. In Verbindung mit der vom Reiche gewährten Beihilfe hat die Industrie des Brohlthales die Verpflichtung übernommen, ihrerseits zur Sanierung einen Betrag von M. 1 000 000, und zwar je zur Hälfte beizusteuern als verlorenen Zuschuss u. Darlehn. Von der Industrie sind daraufhin bisher M. 500 200 eingegangen. Die vom Reiche u. der Industrie noch restierenden Summen stehen der Ges. im Bedarfsfalle zur Verfügung. Die Aktien der Ges. befinden sich jetzt mit nom. M. 2 035 000, wovon nom. M. 1 110 000 zu Vorz.-Akt. erklärt worden sind, im Besitze der Kreise Adenau, Ahrweiler u. Mayen u. mit M. 1 665 000 im Besitze der Industrie des Brohltales. Statistik: 1914/15 1915/16 1916/17 1917/18 1918/19 1919/20 1920/21 Beförderte Personen. . . . 96 823 110 557 154 002 325 387 347 695 340 102 293 297 Personen- u. Gepäckverkehr . M. 46 361 52 427 77 047 147 974 150 366 274 961 570 596 Beförderte Güter. . . . t 123 100 108 215 128 689 170 523 149 639 180 174 165 653 Gesamteinnahme do. . . . M. 157 110 132 889 165 990 276 109 295 487 756 151 2050 131 Kapital: M. 3 700 000, und zwar M. 1 110 000 Vorz.-Akt. (Nr. 1–1110), M. 2 590 000 St.- Aktien (Nr. 1111–3700) in Aktien zu M. 1000. Urspr. M. 3 400 000, Erhöhung um M. 300 000 lt. G.-V. v. 24./9. 1898 in 300 Aktien, angeboten den alten Aktionären zu pari. Die Vorz.- Aktien erhalten aus dem Reingewinn der Ges. 4 % Div. im Range vor der Verzinsung der vom Reich u. den Interessenten gewährten Darlehen; sie nehmen an weiterer Div. teil und zwar, wenn nach erfolgter Verzins. der Darlehen die St.-Akt. ebenfalls 4 % Div. er- halten haben, mit den St.-Akt. in gleichem Verhältnis. Bei der Liquidation der Ges. sind die Vorz.-Akt. vorab zu befriedigen. Von den Vorz.-Akt. u. St.-Akt. befinden sich M. 2 035 000 Aktien im Besitze der Kreise Adenau, Ahrweiler u. Mayen, M. 1 665 000 Aktien im Besitze der Industrie des Brohltales. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 1 250 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 1000 lautend auf den A. Schaaffh. Bankverein und durch Indossam. übertragbar, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 28./9. 1904 zur Deckung einer Darlehnsschuld bei der Westd. Eisenbahn-Ges. und zur Beschaffung von Betriebsmitteln. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 bis spät. 1945 mit 1¼ % der urspr. Schuld und ersp. Zs. Auslos. im Juni auf 1./10. Verstärkte oder gänzl. Tilg. ab 1910 zulässig. Sicherheit: Sicherungshypothek auf die Bahneinheit. Den Zs.- u. Tilg.-Dienst hat der A. Schaaffh. Bankverein in Köln solange garantiert, bis nach dem Entscheide der Staats- aufsichtsbehörde die Ges. in 2 aufeinanderfolgenden Betriebsjahren einen reinen Überschuss von über M. 100 000 erzielt hat. Noch in Umlauf am 31./3. 1921: M. 1 037 000. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlstellen: Köln: Gesellschaftskasse, A. Schaaffh. Bankver., Sal. Oppenheim jr. & Co.; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Disconto- Ges., von der Heydt & Co., Bank für Handel u. Ind.; Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Essen: Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Disconto- Ges.; Stettin: Wm. Schlutow. Kurs Ende 1912–1921: 99, 96.50, 95*, –, 78, –, 80*, –, 55, 80 %. Die Zulassung in Köln erfolgte im Nov. 1905. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Bestreit. der Rückl. in die verschied. Fonds u. der Zahlung der vertragsm. Tant. steht der Rest zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern der Vors. erhält M. 100 u. jedes andere Mitgl. d. A.-R. M. 50 pro Sitzung u. Reisekostenerstattung. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Bahnanlage 5 272 640, Immobil. 20 000, Kassa 889, Ern.-F. Oberbaumaterial. 20 436, Spez.-R.-F. Eff. 48 073, Inv. 10 900, Material. 342 467, Debit. 972 580, Verlust 391 909. – Passiva: A.-K. 3 700 000, Oblig. 1 037 000, Sanier.-Aktion 500 200,