Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 257 Die Erlaubnis zur Strassenbenutzung ist seitens des Bezirksverbandes und seitens der Gemeinden Cassel, Wehlheiden, Kirchditmold, Rothenditmold und Bettenhausen ohne Ent- gelt erteilt worden, dagegen ist die Ges. verpflichtet, die gesamte zum Bahnbetriebe und zur Beleuchtung der Wagen erforderliche elektrische Kraft ausschliesslich aus dem Elektri- citätswerk der Stadt Cassel zu entnehmen, und zwar gegen ein Entgelt, welches für den Verbrauch von 500 000 Kilowattstunden p. a. auf 14 Pf. pro Kilowatfstunde vereinbart ist und sich bei Mehrverbrauch darüber hinaus bis auf 11½ Pf. ermässigen kann. Die Preise gelten für die ersten 10 Betriebsjahre. Nach dieser Zeit tritt eine Ermässigung bezw. Erhöhung der Einheitssätze in dem gleichen Verhältnis ein, wie sich die durch- schnittlichen Selbsterzeugungskosten des Stromes in den letzten 3 Betriebsjahren gegen die durchschnittlichen Selbsterzeugungskosten in den ersten 3 Betriebsjahren ermässigt bezw. erhöht haben. Fernere Ermässigungen bezw. Erhöhungen finden von 5 zu 5 Jahren in sinngemässer Weise statt. Die Stadt wird der Ges. in keinem Falle einen höheren Preis in Anrechnung bringen als den, welchen die Stadt anderen grösseren Abnehmern bei Stromabgabe zum Kraftbetrieb berechnet. Verkehrsübersicht 1911/12–1920/21: Fahrgäste: 14230 554, 15097 505, 15 532910, 16 653 420 19 691 252, 25 552 000, 28 992 981, 39 943 778, 31 297606, 16 688 779; Betriebseinnahmen: 1 466 269, 1 562 262, 1 617 076, 1 756 400, 2 083 698, 2 638 797, 3 323 861, 5 244 856, 8 584 109 11 919 095 M. Die Ges. besitzt 88 Motorwagen u. 61 Anhängewagen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, davon 5000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.- Akt.; urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./1. 1898 um M. 2 000 000, angeb. den Aktion. mit 100 % u. 4 % Zs. v. 17./6. 1897 ab. Die a. o. G.-V. v. 14./6. 1921 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000 7 % Vorz.-Akt. mit einfachem Stimmrecht u. Div.-Ber. ab 1./10. 1921. Im Falle der Liquid. der Ges. werden die Vorz.-Akt. mit 115 % zurückgezahlt; die Vorz.- Akt. wurden den alten Aktion. in der Zeit v. 8./8.–22./8. 1921 zu 112 % zum Bezuge (auf 1 alte Aktie 1 Vorz.-Akt.) angeboten. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Oblig., emittiert lt. G.-V. v. 16./1.1899, rückzahlb. zu 105 %, 2000 Stücke (Nr. 1–2000) à M. 1000, lautend auf den Namen Rob. Warschauer & Co. Berlin u. durch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Verl. am 1 ― (eit 1904 bis spät. 1960), zur Rückzahl. am 2./1.; verstärkte oder gänzliche Tilg. ab 1905 zulässig. Die Anleihe geniesst keine Vorrechte vor anderen Gläubigern (siehe unten). In Umlauf Ende Sept. 1921: M. 1 751 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Frist. Zahlst. wie bei Div. Zugel. M. 2 000 000, hiervon aufgelegt M. 1 000 000 28./3. 1899 zu 102.50 %; auch seit 10./4. 1899 in Frankf. a. M. zugel. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: =94, –. 90 – 937 92, 86, 90 %. — In Frankf. a. M.: 96, 93.50, 93*, –, 88, „%% II. M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 21./4. 1909, rückzahlb. zu 105 Stücke (Nr. 2001–3000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Fil. der Dresdner Bank in Cassel oder deren Order u. durch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. seit 1914 bis spät. 1960 durch jährl. Auslos. am 1./7. (zuerst 1913) auf 2./1. (erstmals 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihegläubiger haben kein Vorrecht vor den übrigen Gläubigern der Ges., doch hat sich die Ges. verpflichtet, keine neue Anleihe aufzunehmen, welche deren Inh. ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine bessere Sicherstellung einräumt, als den gegenwärtigen Anleihen I u. II zusteht. Der Erlös der Anleihe ist für den Ausbau u. die Erweiter. des Bahnnetzes sowie für eine beträchtl. Vermehrung der Betriebsmittel, insbesondere für die Herstellung einer Anschlusslinie nach dem neuen Königl. Hoftheater u. für den elektr. Ausbau der von der Ges. erworbenen Pferdebahn Cassel-Wolfsanger sowie für die Erricht. eines Betriebsbahn- hofes in Wolfsanger bestimmt. Noch in Umlauf Ende Sept. 1921: M. 945 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: —–, 94, –*, –, 90, –, 93*, 92, 86, 90 %. – In Frankf. a. M.: 96, 93.50, 93*, –, 88, –, 93*, — 75, – %. Eingef. in Berlin u. Frankf. a. M. im Juni 1909; erster Kurs in Berlin 28./6 1909 101 % III. M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 105 %, emittiert lt. G.-V. v. 17./1. 1912 zum Ausbau dreier aeuer Strassenbahnlinien. Stücke à M. 1000 (Nr. 3001 bis 4000), lautend auf den Namen der Dresdner Bank Fil. Cassel. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilgung frühestens ab 2./1. 1917 bis spät. 1960 durch jährl. Auslos. am 1./7. (zuerst 1917) auf 2./1. (erstmals 1918). Verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Keine hypoth. Sicherheit, sonst wie Anleihe I u. II. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: –, 94, –*, –, 90, –, 93*, 92, 86, 90 %. – In Frankf. a. M.: 96, 93.50, –*, –, 88, , 93*, 92, 75, – %. Eingeführt in Berlin im April 1912 u. in Frankf. a. M. im Mai 1912. Noch im Umlauf Ende Sept. 1921: M. 969 000. IV. M. 1 250 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 6./1, 1920, rückzahlbar zu 102 % ab 1925. V. M. 5 000 000 in 5 % Obl. lt. G.-V. v. 14./6. 1921; unkündbar bis 1./7. 1926. Die Ges. ist berechtigt, bis zur Höhe des A.-K. Schuldverschreib. auszugeben. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., dann bis 10 % Tant. an den Vorst. u. Angestellte, hierauf 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 für jedes Mitglied), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Aussteherde Volleinzahl. auf Vorz.-Akt. 2 681 250, UÜbernommene Bahnanlagen 2 124 206, Wohnhäuser u. Grundst. 245 434, Bahnanlage 9 461 917, Neubau-Rechn. 905 786, Geschäftseinricht. 1, Pferde 1, Dienstkleid. 255 926, Vorräte 1 321 771. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. II. 17 7„