Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 261 Aufsichtsrat: (5) Vors. Landrat von u. zu Gilsa, Demmin; Stellv. Minoratsbesitzer Graf von Cartlow, Cartlow; Landesrat Scheck, Landesrat Dr. Schultze, Reg. u. Baurat Lauser, Stettin; Bürgermeister Dr. Münster, Demmin. Zahlstellen: Demmin: Ges.-Kasse, Demminer Kreisbank. Akt.-Ges. Demminer Kleinbahnen West in Demmin. Gegründet: 2./4. 1912; eingetragen 8./6. 1912. Gründer: Königl. Preussischer Staat, Grossherzogl. Mecklenburg. Schwerinsche Staat, Provinzialverband der Provinz Pommern, Kreiskommunalverband Demmin. Zweck: Bau u. Betrieb einer Kleinbahnlinie von Demmin über Meetschow nach Staven- hagen u. Bredenfelde i. M. (Länge 50 km), mit Abzweig. von Meetschow nach Treptow a. Toll. Länge 42 km. Betriebseröffnung 1./7. 1913. Den Betrieb führt die Kleinbahnabteil. der Prov. Pommern. Bahnhypothek: M. 458 282. Kapital: M. 2 758 000 in 2758 St.-Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari u. zwar vom Preuss. Staat 616, vom Mecklenburg-Schwerinschen Staat 179, vom Provinzialverband der Prov. Pommern 616, vom Kommunalverband des Kreises Demmin 1347. Ausserdem ist von verschiedenen Interessenten unter Garantie des Kreises Demmin der Ges. ein verlorener Zuschuss von M. 335 000 überwiesen worden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3.; früher bis 30./9. 1920 1./10.–30./9. Das am 31./3. 1921 ab- gelaufene Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1./10. 1920 bis 31./3. 1921. Bilanz am 31. März 1921: Aktiva: Eisenbahn 3 688 908, Ern.-F.-Eff. 3022, Ern.-F.- Materialien 82 912, Reserveoberbaumaterial. 5684, Betriebsmittel-Reserveteile 11 314, Res.- Material. 2750, Fernsprecher 3600, Beteil. 4625, Vorschuss-K. 12 067, Betriebs-K. 160 534, Bestände 273 948, Provinzialhauptkasse Stettin 76 485, Kassa 809, Verlust 617 358. – Passiva: A.-K. 2 758 000, Bahnhyp. 458 283, Darlehn 142 907, Bauzuschuss-F.-K. I 344 750, do. II 29 000, Ern.-F. 242 796, Abschreib. 25 030, Provinzialhauptkasse Stettin K. II 251 347, Demminer Kreisbank 4217, Vorschuss-K. Bahnverwalt. 160 534, Reichsbank-K. 500 000, Neuvorpomm. Spar- u. Kredit-Bank. Stralsund 27 202. Sa. M. 4 944 066. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 581 651, Unk. 2094, Zs. 38 584, Ern.-F. 98 424, Abschreib. 1749, Betriebsführ. 33 083, Betriebsmittelreserveteile 1253. – Kredit: Eisenbahnbetriebs-K. 136 979, Reservematerial. 2501, Verlust 617 358. Sa. M. 756 838. Dividenden 1912/13–1920/21: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Kreisausschuss-Sekretär Papenfuss, Demmin. Aufsichtsrat: Vors. Landrat von u. zu Gilsa, Demmin; Stellv. Fideikommissbesitzer Albrecht von Heyden-Linden, Tützpatz; Ministerial-Rat Schwaar, Schwerin; Geh. Reg.-Rat Dr. Reuscher, Reg.- u. Bau-Rat Lauser, Landesrat Dr. Schultze, Landesrat Fritz Scheck, Stettin. Erfurter elektrische Strassenbahn in Erfurt. Gegründet: 9./9. 1893; eingetr. 23./9. 1893. Die Ges. hat bei ihrer Gründung von der Union-Elektricitäts-Ges. zu Berlin die derselben in Erfurt gehörigen Grundstücke nebst Ge- bäuden, das Geleismaterial, das rollende Material etc. der früheren Pferdebahn nebst allen Rechten u. Verpflichtungen für M. 310 000 übernommen. Gegen diese Übertragung ist der Union-Elektricitäts-Ges. die Umwandlung in den elektr. Betrieb übertragen worden. Zweck: Bau u. Betrieb von Strassenbahnen für Personenbeförderung. Der Antrieb ge- schieht durch Elektrizität u. zwar mit reinem Oberleitungsbetr. nach System Thomson-Houston. Linien: Ilversgehofen-Steigerstr.; Schützenhaus-Nordhäuserstr.; Brühlerwallstr.-Leipzigerstr., Gothaerstr.-Weimarischestr.; Blücherstr.-Kavalleriekaserne. Bahnlänge ca. 22, 447 km, einf. Geleislänge 31,032 km. Der Wagenpark besteht aus 65 Motorwagen, 19 Anhängewagen, 4 Salzwagen u. 3 Schneepflügen. Fahrgeld-Einnahmen 1912/13–1920/21: M. 740 690, 763 677, 749 876, 929 973, 1 223 550, 1 386 685, 1 510 704, 2 507 195, 4 963 283. Abgabepflicht an die Stadt: Für die ersten 5 Jahre v. 1./10. 1893 bis 1./10. 1898 waren keine Abgaben zu entrichten. Für die 5 Jahre 1898–1903 1 %, für die folgenden 10 Jahre 2 %, und für die ganze übrige Konzessionsdauer 3 % der Bruttoeinnahme. Die Konzession läuft bis 31./12. 1960. Nach dem 31./12. 1960 gilt der Vertrag still- schweigend auf je weitere 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindestens 2 Jahre vor dem 31./12. 1960 oder 2 Jahre vor Ablauf des stillschweigend verlängerten Vertrages die weitere Fortdauer dieses Vertrages seitens eines der Kontrahenten gekündigt wird. Erlischt der Vertrag infolge Kündigung, so hat die Stadt das Recht, die Geleise, Wagen, Kraftstation, Wagenschuppen, überhaupt alles zur Strassenbahn Gehörige im ganzen vorhandenen Umfange unentgeltlich als freies Eigentum zu übernehmen. Macht die Stadt von diesem Recht nicht Gebrauch, so hat die Strassenbahn auf Verlangen der Stadt die für die Bahnanlage in Benutzung genommenen Strassen, unter Entfernung der zur Bahn gehörigen Gegenstände, auf eigene Kosten in guten Zustand zu versetzen. Seit 1./6. 1918 ist die Stadt Erfurt jederzeit berechtigt, die ganze betriebsfähige Anlage nebst sämtlichem Zubehör zum Taxwerte zu erwerben, welcher nach dem mit der Stadt bestehenden Vertrage zu berechnen ist (im Streitfalle durch ein Schiedsgericht.) ―§―‚ —— — —